12 praktische Kochtipps, um weniger von Rezepten abhängig zu sein
Du hast kein Rezept? Kein Problem! Schau' dir diese hilfreichen Kochtipps an.
Ohne Rezept zu kochen kann unheimlich sein. Wird das Essen übergar gekocht? Oder zu wenig gar? Wird es überhaupt gut schmecken? Das ist keine leichte Aufgabe.
Doch mit ein paar einfachen Tipps kannst du lernen, wie du dich weniger auf Rezepte verlassen musst und mehr auf deine Intuition vertrauen kannst – und schon bald wirst du voller Selbstvertrauen kochen, ohne je wieder auf ein Rezept schauen zu müssen.
Hier findest du 12 hilfreiche Tipps, wie du selbstbewusst ohne Rezept kochen kannst:
1. Scheue dich nicht, in Größe, Form und Geschmack ähnliche Zutaten gegeneinander auszutauschen.
Beginne damit, ein paar einfache Zutaten in deinen Lieblingsrezepten zu ersetzen. Zutaten kann man in Gerichten normalerweise problemlos gegen solche austauschen, die in Größe, Form und Geschmack ähnlich sind. Statt Spinat kannst du Grünkohl, statt weißer Zwiebeln rote verwenden.
Funktionale Zutaten wie etwa Backpulver oder Mehl zu ersetzen, kann etwas heikler werden. Bleibe also erstmal bei den geschmackstragenden Zutaten und wage dich dann an schwierige Versuche, wenn du dafür ein besseres Gefühl entwickelt hast.
Mehr ansehen: Schau' dir hier eine Liste gebräuchlicher für Ersatz-Zutaten an.
2. Beachte, dass der erste Schritt bei den meisten Rezepten ist, die Geschmacksträger zuzubereiten. Fang also damit an.

Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze müssen angebraten werden, damit sich ihr Geschmack entfaltet und ihre Schale aufweicht. Deshalb besteht der erste Schritt bei vielen Rezepten darin, sie anzubraten oder anzuschwitzen. Denk daran, wenn du eigene Gerichte kreierst, und brate diese Zutaten zunächst in Öl oder Butter an. So nimmt auch das Öl das Aroma auf. Wenn du Zwiebeln oder Knoblauch anschwitzt, gib ruhig deine Gewürze dazu, um für ordentlich Geschmack zu sorgen.
Mehr ansehen: Wie du Gewürze in Öl anbrätst
3. Merke dir die grundlegenden Mengenverhältnisse.


Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte und Getreide sind die Grundlage vieler Rezepte. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man diese zubereitet. Wenn du dir einfache Mengenverhältnisse merkst (zum Beispiel wieviel Wasser du brauchst, um Reis zu kochen), gestattet dir dies, ein solides Fundament zu legen, auf dem du aufbauen kannst hast du ein solides Fundament für diverse Gerichte. Drucke dir einfach eine Liste der üblichen Zutatenverhältnisse aus, damit du dich beim Kochen daran halten kannst.
Mehr ansehen: 13 wichtige Mengenverhältnisse in Rezepten, mit denen du mühelos kochen kannst
4. Schmecke deine Speisen mit Salz und Säure ab.


Vergiss nicht, deine Mahlzeiten bei jedem Schritt mit Salz abzuschmecken – vom Anschwitzen der Zwiebeln bis kurz vor dem Servieren. Damit sorgst du dafür, dass das fertige Gericht wirklich gut schmeckt und stehst am Ende nicht mit fadem Essen da. Beachte auch, dass eine gute Speise nicht nur Salz, sondern auch Säure braucht. Ein Spritzer Zitronensaft oder Essig kann helfen, fade Gerichte geschmacklich zu heben. Wenn also deinem Gericht irgendwas fehlt, würze es sowohl mit Salz als auch mit Säure und probiere erneut.
Mehr ansehen: Wie man eine Speise richtig abschmeckt
5. Lerne, wie man ein paar einfache Saucen zubereitet und sie so variiert, dass sie immer zu dem passen, was du gerade kochst.

Saucen bilden das Rückgrat der meisten Speisen. Darum kann es hilfreich für dich sein, ein paar solide Rezepte zu erlernen. Eine klassische Béchamelsauce kann in eine köstliche Alfredo- oder eine sahnige Mac'n'Cheese-Sauce verwandelt werden, indem man ein wenig geraspelten Käse schmelzen lässt und der Sauce zusetzt. Bring dir bei, wie man eine Handvoll grundlegender Saucen zubereitet, und passe sie dann so an, dass sie mit dem harmonieren, was du gerade kochst.
Mehr ansehen: Neun klassische Saucenrezepte, die jeder Koch beherrschen sollte
6. Hab immer die wichtigsten Zutaten in deiner Küche vorrätig, damit du aus dem Stegreif kochen kannst.

Mit einem angemessenen Vorrat der wichtigsten Küchenzutaten – beispielsweise Reis, Linsen und Maisgrieß – bist du flexibel genug, ohne Mühe neue Gerichte zu kreieren und sie so anzupassen, wie du sie brauchst. Lege dir für den Anfang einen Vorrat der wichtigsten Küchenzutaten zu und mach es dir zum Ziel, deinen Kühlschrank jederzeit mit Grundlegendem wie Eiern, Milch und auch Butter gefüllt zu haben. Mit dieser Angewohnheit kannst du dich beim Kochen viel wohler fühlen und hast genug zum Improvisieren.
7. Vergiss nicht, dass nicht alle Zutaten die gleiche Zeit für die Zubereitung brauchen. Darum kommt es auf die Reihenfolge an.

Zwiebeln benötigen Zeit, um ihre Süße zu entfalten. Darum gehören sie normalerweise zu den ersten Zutaten, die in der Pfanne landen. Knoblauch andererseits neigt zum Anbrennen, weshalb du ihn nicht verfrüht hinzugeben solltest. Als allgemeine Regel gilt: Je herzhafter eine Zutat schmeckt, desto länger muss sie garen.
8. Denk' daran: Getrocknete Kräuter werden zu Beginn des Garvorgangs zugesetzt, frische gegen Ende.


Getrocknete Kräuter setzt du während des Garvorgangs hinzu, damit ihr Geschmack sich im ganzen Essen verbreitet. Würdest du sie erst zum Ende zusetzen, könntest du sie kaum herausschmecken. Frische Kräuter dagegen werden zum Ende des Garvorgangs zugegeben und können bitter werden, wenn sie zu lange garen. Das musst du dir merken, wenn du beginnst, ohne Rezept zu kochen.
Mehr ansehen: Wann du frische Kräuter verwendet und wann getrocknete
9. Habe eine Liste mit inneren Zubereitungstemperaturen für Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte griffbereit, damit du eher nach Temperatur als nach Dauer kochen kannst.

Wenn du ohne Rezept kochst, kannst du nicht wissen, wie lange du ein Stück Fleisch oder Fisch garen musst. Darum empfiehlt sich ein Digitalthermometer, um die Temperatur zu kontrollieren (statt dich nach der Zeit zu richten). Damit vergewisserst du dich, dass dein Fleisch durch ist.
Profi-Tipp: Drucke dir eine Liste mit inneren Gartemperaturen für unterschiedliche Fleischsorten aus und bewahre diese in deiner Küche auf.
10. Merke dir, welche Fleischsorten lange braten müssen und welche du recht schnell zubereiten kannst.
Nicht alle Fleischsorten sind gleich. Es ist sehr wichtig zu wissen, welche du in rasch zubereiteten Gerichten verwenden (z.B. unter Rühren anbraten) kannst und welche Sorten mehr Zeit zur Zubereitung benötigen. Wenn du spontan was Schnelles kochst, halte dich an dünn geschnittene Fleischstücke, also Filets, Lendenstücke oder Steaks. Schulter, Rinderbrust oder Schmorbraten benötigen etwas mehr Zeit.
Profi-Tipp: Als Faustregel kannst du dir merken: Je weiter ein Fleischstück von der Lende entfernt ist, umso zäher ist es (und umso länger braucht es, um gar zu werden).
Mehr ansehen: Wie man jede Art von Rindfleisch abschmeckt und gart
11. Verwende nicht für alle Speisen Olivenöl. Dessen Rauchpunkt ist für manche Speisen zu niedrig und der Geschmack könnte alles andere übertönen.
Olivenöl ist zwar wunderbar, aber ein Allzweck-Speiseöl ist es nicht. Der Rauchpunkt von Olivenöl liegt nicht allzu hoch (das bedeutet, es kann leicht verbrennen). Deshalb eignet es sich weniger gut für hohe Gartemperaturen geeignet, wie sie etwa beim Braten auftreten. Außerdem hat Olivenöl einen kräftigen Geschmack (besonders die extra nativen Sorten), der nicht unbedingt gut zu dem Geschmack passt, den du erzielen willst.
Ein Öl wie wie Avocado-Öl ist recht mild und kann hohen Temperaturen widerstehen. Spare dir das gute Olivenöl also für das Finish oder für eine Vinaigrette auf.
Mehr ansehen: Hier findest du die Unterschiede zwischen Olivenöl und extra nativem Olivenöl
12. Versuche, dir deine Lieblings-Geschmackskombinationen auf neue Art vorzustellen.

Wenn du neue Gerichte kreierst, versuche dich zu erinnern, welche Geschmackskombinationen dir schmecken, und verwandle sie in etwas Neues. Wenn du die Kombination aus Knoblauch und Basilikum magst, dann versuche dich an einer knoblauchhaltigen Vinaigrette mit Basilikum oder kreiere eine Pastasauce, die beide Zutaten enthält. Beim Kochen geht es darum, Geschmäcker auf neue Art zur Geltung zu bringen. Hab also keine Angst, etwas mit den Geschmacksrichtungen zu experimentieren, die du kennst und die dir zusagen.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.