20 Leute teilen ihre Erfahrungen mit der 40-Stunden-Woche und ich will wieder zur Schule

„Ich werde nie wieder 40 Stunden pro Woche arbeiten.“
Triggerwarnung: In diesem Post werden Depressionen und Burnout thematisiert.
Leben, um zu arbeiten oder arbeiten um zu leben? Für viele Menschen, bedeutet, die klassische 40-Stunden-Woche vor allem eines: Weniger Freizeit. Unter dem Reddit-Thread „Wie könnt ihr die 40-Stunden-Woche verkraften?“, hat u/yellowpeanut22 die Reddit-Community gefragt, wie sie durch ihre Arbeitswoche kommen. Die interessantesten Antworten haben wir hier für dich aufgelistet:
1. „Mein Freund und ich haben beide letzten Sommer auf 30h reduziert und es ist krass, wie viel mehr Lebensqualität uns das gebracht hat.“
„Ob man um 17 Uhr (mit einer Stunde Mittagspause) oder 14 Uhr (weil man sich bei sechs Stunden die Pause sparen kann) Feierabend macht, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich arbeite außerdem 99 Prozent der Zeit von zu Hause aus und habe komplett flexible Arbeitszeiten. Kombiniert mit einem Job, der mir Spaß macht, ist das so entspannt, dass es sich manchmal schon fast falsch anfühlt, davon meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“
-u/Frischfleisch
2. „Energie und Motivation habe ich nicht wirklich. Es ist die Wahl zwischen diesem Arbeitsleben mit relativ großen monetären Mitteln für mein Privatleben und Bürgergeld ohne diese Mittel.“

„Sich eine Stelle zu suchen, die einen möglichst wenig runterzieht, lindert die negativen Aspekte der Vollzeitarbeit. Das Optimum gibt es einfach so gut wie gar nicht. Trifft auf die meisten Aspekte des Lebens zu.“
-u/edeltrautvonderalm
3. „Gar nicht. Ich habe schon vor fünf Jahren auf 30 Stunden pro Woche reduziert und es war einer der besten Entscheidungen. (Branche: Gesundheitswesen/Krankenhaus)„
-u/Lilli1990
4. „Mir helfen Gleitzeit, unbegrenzt mögliches Homeoffice, nette Kolleg:innen und Chefs meine 40-Stunden-Woche zu verkraften.“

-u/Important_Ad4141
5. „Kenne viele, die das Konzept 40-Stunden-Woche physisch oder psychisch nicht hinkriegen bzw. nicht ‚einsehen‘. Teilzeit heißt das Stichwort. Sofern es finanziell machbar ist …“
-u/BHJK90
6. „Ich glaube, die 40-Stunden-Woche ist einfach kacke.“
„Überstunden, Stau, Bahnausfälle, gesellschaftliche Pflichten und im Horrorfall auch noch Kinder. Und dann sitzt du mit dem Haufen Rechnungen am Wochenende im Plattenbau und überlegst bis es nicht mehr geht. Außer du verdienst halt soviel das dein:e Partner:in sich um den Rest kümmern kann und du nur noch ins gemachte Nest musst (wofür die ganze Scheiße sowieso ausgelegt war).
Das Problem ist, sich den Kopf darüber zu zerbrechen bringt gar nichts. Du musst entscheiden, was du willst und dann die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Niemals wirst du dir über alle Faktoren im Klaren sein können, deswegen musst du basierend auf deiner Erfahrungen eine Entscheidung treffen müssen. Bremst du dich selber mit ‚hätte, könnte, wäre‘ permanent aus wirst du niemals dein Ziel erreichen. Du solltest wirklich machen, was dein:e Therapeut:in dir empfiehlt.“
-u/BratwurstBudenBruno
7. „Was mir am allermeisten hilft: Ich liebe meinen Job und was ich tue. Ich mag das Büro, die Kolleg:innen, die Vorgesetzten und die meisten Kund:innen.“

„In der Mittagspause gehen wir auch mal was richtig leckeres Essen oder Nachmittags ‚nen schönen Cappuccino um die Ecke holen oder ab und an mal Abends ein gemeinsames Bier. Das hilft wirklich enorm, war aber nicht immer so. Trotzdem hat man natürlich nicht immer Lust. Da helfen mir flexible Arbeitszeiten. Hab ich mal montags keine Energie in den Tag zu starten und habe grade um zehn oder elf Uhr keine Termine (so wie morgen), dann mache ich zu der Zeit etwas Sport, dusche, koche was Ordentliches. Dann gehts schon wieder viel besser. Die Zeit wird dann Abends oder die nächsten Tage nachgeholt.
Klar ist es auch legitim Arbeit und Privatleben zu trennen. Es wäre aber nicht meins. Ich arbeite fünf von sieben Tagen und mehr als 50 Prozent meiner wachen Zeit. (Tatsächlich habe ich vielleicht 20 Prozent Zeit für was Anderes an einem Arbeitstag.) Da darf mich die Arbeit auch ruhig ein Stück definieren.
-u/ChrisCloud148
8. „Was mich mehr stört als die 40 Stunden, ist eher die Tatsache, dass das Leben nach der Arbeit meist vorbei ist. In anderen Ländern beobachte ich wie sie noch ausgehen und den Tag auskosten.“
-u/Hagi89
9. „Indem jeden Tag ein Stück von meiner Seele abstirbt, bis ich irgendwann zum kompletten Arbeitszombie mutiere.“

„Indem ich nur noch für die Arbeit funktioniere, aber mit einem trüben Blick durch die Gegend laufe und meine Arbeit stumpf und ohne jeglicher Lebensfreude erledige. Irgendwann akzeptiert man, dass man nur ein kleines Zahnrad ist, das funktionieren muss. Nicht mehr und nicht weniger.“
-u/leereseele
10. „40 Stunden, Teilzeit hätte ich auch gern. Spaß bei Seite, man hat halt das Wochenende sich zu erholen. Das reicht mal und mal nicht.“
„Gibt Leute, denen tut die Arbeit nichts, gibt Leute, die nach der Arbeitswoche gut ausgelaugt sind. Ich habe zum Beispiel eine Soziale Phobie und bin daneben sicher auch eher introvertiert. Nach einer stressigen Arbeitswoche bin ich auch erst mal platt. Nach dem Wochenende reicht es halt bis zum nächsten etc. Es ist nicht toll, aber ‚man funktioniert‘.
Um mich richtig zu erholen, brauche ich aber auch zwei bis drei Wochen Urlaub am Stück. Das ist einfach ein Unterschied zum Wochenende. Bessere Grundstimmung, man hat mal wieder Lust auf Hobbys, die man bei Seite geschoben hat, während man sich sonst am Wochenende mit anderen Kram abhetzt und so.“
-u/aLpenbog
11. „Ich mag meine Arbeit. Glaube ohne die würde ich wieder depri werden.“
-u/paranoized
12. „Boah ganz ehrlich … manchmal ist es wirklich schwierig. Bin auch immer ganz fassungslos, wenn ich meinen Stundenzettel anschaue und mir auffällt, wie viel Lebenszeit das jetzt (ohne Anfahrt) gekostet hat.“
„Mir hilft Sport etwas. Aber nur wenn man nicht zu fertig ist, sich dazu zu zwingen machts nur schlimmer. Home-Office auch. Zumindest ab und zu mal, wenn möglich. Außerdem hilft mir eine verständnisvolle Partnerin.“
-u/Vegetable_Ad_4597
13. „Gar nicht. Arbeite seit ich das zweite Mal Burnout/Depressionen hatte in Teilzeit und werde nie wieder Vollzeit arbeiten, da ist mir meine Gesundheit zu wichtig.“

-u/AlphaFury89
14. Man wird halt einfach irgendwie erwachsen. Man akzeptiert, dass das Leben jetzt erstmal die nächsten 30-40 Jahre bis zur Rente im Arsch ist, weil man fremdbestimmt lebt und für nichts mehr Zeit hat.“
„Montag bis Freitag wird gearbeitet, Samstag macht man den ganzen Scheiß zu dem man unter der Woche nicht kam und Sonntag hat man spätestens ab Nachmittag eh schlechte Laune, weil morgen wieder Montag ist. Als Ausgleich hast du immerhin vier Wochen pro Jahr Urlaub von denen du dir zwei Wochen lang auf Mallorca die Birne wegballerst und in den anderen zwei machst du Scheiß, zu dem du sonst nie kommst.“
-u/Schwimja
15. „Was hilft sind gute Kolleg:innen und die Möglichkeit 100 Prozent Homeoffice zu machen. Ich würde nie wieder einen Job ohne Homeoffice annehmen.“

-u/doc_snyder
16. „Habe montags frei, dafür arbeite ich jeden Samstag nur fünf Stunden, sonst acht. Als er mich nach dem Studium übernommen hat, war der freie Montag meine einzige Bedingung, der er zugestimmt hat.“
Nach fast zwei Jahren ist jetzt dank der Arbeitszeiterfassung aufgefallen, dass ich ja gar nicht auf 40 Stunden komme, lol. Nach drei erfolglosen Versuchen mich doch montags in den Laden zu holen, finde ich das jetzt ehrlich gesagt ziemlich dreist, zumal er es auch so dargestellt hat, als müsste ich das bisher entstandene Defizit nachholen.“
-u/Flyga64
17. „Gute Frage. Gar nicht. Ich hasse jeden Tag, aber Frau und Hund zwingen mich dazu, durchzuhalten. Noch 30 Jahre, dann ist es geschafft.“

-u/Atheattooist
18. „Ich werde nie wieder 40 Stunden in der Woche arbeiten. Aber das ist meine persönliche Meinung, das sieht jeder anders und muss jeder für sich individuell entscheiden.“
„Wieso willst du denn überhaupt Vollzeit arbeiten? Fang doch klein an, mach erstmal einen Aushilfsjob, schau, ob du das schaffst und dann machst du weiter Therapie und arbeitest dich nach und nach etwas hoch.“
-u/MessagefromA
19. „Im Büro mit den Kolleg:innen quatschen, viel rumlaufen. Zu Hause die Zeit ‚aufteilen‘. Geschwindigkeit um 30-50 Prozent drosseln (egal ob Büro oder Zuhause), aber trotzdem gute Arbeit abliefern.“

„Es hilft, wenn gewisse Abläufe nicht schneller fertig werden können, weil andere nicht abliefern. Und zwischendurch mal Gas geben, wenn es brenzlig wird oder auch mal anderen aushelfen. Wirft ein gutes Licht auf dich und verschafft dir Freiraum. So übersteht man auch die 40-Stunden-Woche. Wer 100 Prozent gibt, ist selber Schuld. Meine Bezahlung rechtfertigt den Einsatz ohnehin nicht.“
.-u/saltybluestrawberry
20. „Als jemand der Erfahrung damit gemacht hat, kann ich dir sagen, dass nicht unbedingt die Dauer der Arbeit das Problem ist, sondern die Arbeit an sich.“
„Es gibt Jobs bei denen man schon nach 20 Stunden abgefuckt und fertig ist und dann gibt es Jobs wo man auch nach einer 40-Stunden-Woche noch einigermaßen energetisch rausgeht. Das musst du für dich herausfinden. Gerade, wenn man aber eine Tendenz zu diesen Geschichten hat, würde ich dir raten nichts zu lange zu machen, was dir nicht wenigstens grundsätzlich Spaß macht, denn alles andere verschlechtert den Zustand mit der Zeit.
Ich hatte damals eine Phase, in der ich dachte, ich kann gar nichts mehr tun, ich schaffe es nicht mal einen Tag zu arbeiten (beruflicher/privater Umbruch und hatte eine Zeit nicht gearbeitet). Dann war ich trotzdem den ersten Tag wieder in meinem Job der mir meistens Spaß gemacht hatte und habe mich so gut wie lange nicht mehr gefühlt, am Tag davor dachte ich noch, die Welt geht unter. Man darf sich aber halt nicht überfordern, herausfordern sollte man sich aber, denn nur so wächst man. Da muss jeder auch ein gewisses Gefühl für sich selbst Entwickeln.“
-u/LeagueAdventurous1
Hinweis: Aus Gründen der Länge und/oder Klarheit, wurden einige Antworten verändert oder gekürzt.
Was hältst du von der 40-Stunden-Woche? Könntest du Vollzeit arbeiten, oder ist dir Teilzeit lieber? Schreib es uns in die Kommentare!
Und in diesem Post zeigen wir dir 21 Memes, die beweisen, dass der Büroalltag härter ist, als gedacht.
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