9 geniale Erfindungen, die tatsächlich aus Österreich kommen

Land der Entwickler:innen und Erfinder:innen: Im aktuellen „Bloomberg Innovation Index“ belegt Österreich weltweit den zehnten Platz.
Erfinden: Das taugt uns Österreicher:innen anscheinend und hat bereits eine lange Tradition. Nicht umsonst gingen wir wegen der Erfindung der Näh- und Schreibmaschine in die Geschichtsbücher ein. Aber auch nicht so bekannte Errungenschaften stammen aus Österreich - wie etwa die Antibabypille oder die moderne Einbauküche. Zurzeit sorgen wir vor allem mit innovativen Start-ups für weltweite Aufmerksamkeit. Nice ist, dass wir hier vor allem im Nachhaltigkeitsbusiness einiges zu bieten haben. Hier ein kleiner Auszug an jüngsten Erfindungen aus Österreich.
1. Einwegverpackungen aus Baumrinde
Das kleine Salzburger Start-up-Unternehmen Barkinsulation reagiert auf die Müllberge an Verpackungsmaterial, die sich während der Corona-Pandemie nochmals zugespitzt haben. Mit Versandverpackung aus Baumrinde sollen vor allem Styropor oder Luftpolster ersetzt werden. Wenn Rinde es schafft, einen Baum vor Kälte, Hitze, Bakterien, Pilzen oder Verletzungen zu schützen, warum soll sie das nicht auch im Verpackungsbereich können, lautet die Devise.
2. Kommunikationsgurt für blinde Menschen
Das Grazer Unternehmen Waibro Sports entwickelte ein Navigationsgerät, das blinden und sehbehinderten Menschen das selbstständige Ausüben von Outdoor-Sportarten ermöglicht. Konkret handelt es sich um einen Kommunikationsgurt, der die Umgebung analysiert und Vibrationsimpulse an die Sportler:innen weitergibt.
3. Kunstleder aus Pilzen
Kunstleder ist in der Textilbranche sehr beliebt, da es als Alternative zu echtem Leder die Bedenken der Tierschützer:innen aus dem Weg räumt. Leider schadet Kunstleder aber die Umwelt, denn die Ersatzprodukte basieren zumeist auf fossilen Rohstoffen. Die Universität Wien hat eine Lösung auf Basis von Pilzen gefunden. Konkret geht es um die fadenförmigen Zellen, die einen Großteil eines Pilzes ausmachen – das sogenannte Mycel.
4. Schwimmende Solaranlagen
Man entdeckt sie derzeit bei tropischen Inseln und abgelegenen Küstengebieten: die sogenannten Swim Sols - kaum zu glauben, dass dahinter Wiener Entwickler stecken, die das Problem jener Inseln lösen möchten. Denn viele dieser Gebiete haben hinsichtlich der Energiegewinnung ein Flächenproblem. Auf wenig Platz werden deshalb vor allem Dieselgeneratoren eingesetzt. Swimsol-Gründer Martin Putschek kam auf die geniale Idee, die massive Sonneneinstrahlung solcher Gebiete mittels schwimmender Solaranlagen zu nutzen.
5. Plastik überall recyclen
Natürlich gibt es bereits Maschinen, die Plastik recyclen. Sie sind jedoch eher darauf ausgelegt, große Mengen zu verwerten und funktionieren deshalb auch nur im Zuge einer ausgeklügelten Logistik. Die Folge: Es gibt kaum Hersteller:innen von Maschinen und Anlagen, die eine Wiederverwertung von Kunststoffen dezentral, im kleinen Maßstab ermöglichen. Ein Beispiel: Noch immer verbrennen zigtausend Menschen auf schlecht koordinierten Inseln ihren Müll im Garten selbst. Damit das nicht passiert, vertreibt das niederösterreichische Start-up Plasticpreneur Maschinen und Anlagen, die – klein verpackt – überall in der Welt einsetzbar sind und so ein Recycling von Plastikabfällen auch in kleineren Maßstäben ermöglichen.
6. Multifunktionales e-Lastenfahrrad
Das Lastenfahrrad hat in den vergangenen Jahren sicherlich einen Höhenflug erlebt. Doch wer schon mal damit gefahren ist, weiß, angenehm ist was anderes. Genau das hat sich wohl auch das österreichische Start-up GLEAM gedacht und deshalb ein e-Lastenfahrrad entwickelt, das auf die individuellen Bedürfnisse angepasst ist. So kann etwa die Ladefläche verstellt werden. Zudem schaut es auch noch recht stylisch aus.
7. Bahnreisebüro
Das österreichische Start-up Traivelling ist das allererste konsequent klimafreundliche Bahnreisebüro und bietet eine Alternative zum Reisen per Flugzeug. Dabei werden vorab geschnürte Ticketpakete für Reisen in Europa bis nach Asien oder aber auf individuelle Anfrage hin angeboten.
8. Saisonale Schnittblumen
Zugegeben saisonale Schnittblumen sind jetzt keine neue Erfindung, sie sind aufgrund des extremen Wasserbrauchs und der Chemikalien aber extrem umweltbelastend. Das österreichische Konzept ist daher revolutionär. Die Gründerinnen von „The Blooming Project“ nutzen nämlich dabei ungenutzte Flächen österreichischer Landwirt:innen und bauen dort saisonal Blumen an, die gleichzeitig für mehr Biodiversität und Artenvielfalt sorgen. Win-win sozusagen.
9. Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung
Das in Wien gegründete Healthtech-Start-up XUND hat einen KI-gestützten Gesundheitsassistenten entwickelt und will damit die Qualität und den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern. Konkret kann man sich das als „eine vertrauenswürdige und zuverlässige Alternative zu Dr. Google“ vorstellen, welche „den Krankenhausbesuch bereits vom Wohnzimmer aus ermöglicht.“