Ernster Hintergrund: Warum Billa in immer mehr Filialen eine „Stille Stunde“ einführt

Billa dämpft täglich für eine Stunde Licht und Lärm in vereinzelten Filialen. Dahinter steckt mehr als nur gegenseitige Rücksichtnahme.
Nun shoppst du auch in Linz leiser: Billa weitet seine „Stille Stunde“ auf eine weitere Filiale aus. Neben Wien, Graz und dem Burgenland fährt nun auch in Oberösterreich eine Billa-Filiale zwischen 16 und 17 Uhr ihren Betrieb auf minimale Lautstärke. Es werde das Licht gedämmt, die Musik abgestellt und Kund:innen um einen ruhigen Umgang gebeten. Das berichtet „tips.at“. Der Grund hinter den stillen 60 Minuten ist ein sensibilisierter Umgang mit Menschen im Autismus-Spektrum. Mit der Kampagne „Stille Stunde“ möchte die Lebensmittelkette explizit sicheren Raum schaffen.
Zukünftig weitere Billa-Filialen geplant
Billa kooperiert für die Kampagne mit dem Autismuskompetenzzenzentrum der Barmherzigen Brüder Linz und weiteren Organisationen. Neben den Maßnahmen der „Stillen Stunde“ werden auch Billa-Mitarbeiter:innen für den Umgang mit autistischen Menschen geschult. Es werden außerdem Sonnenbrillen für Lichtempfindliche Kund:innen bereitgestellt.
„Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich alle Kundinnen und Kunden bei uns willkommen und wohlfühlen - auch Kundinnen und Kunden, die beim Einkauf mehr Ruhe brauchen, wie zum Beispiel Menschen im Autismus-Spektrum“, sagt Sandra Edelmann, Diversity & Inclusion Managerin der REWE Group. Die Kampagne soll auf weitere Filialen ausgeweitet werden.
Autismus in Österreich
Lärm- und Lichtempfindlichkeit gehört für viele Menschen im Autismus-Spektrum zum Alltag. In Österreich wurden bis 2018 über insgesamt 87.000 Menschen mit Autismus diagnostiziert. Die Dunkelziffer ohne Diagnose dürfte um einiges höher sein.
Passend dazu: 14 Angebote in österreichischen Supermärkten, die viele Fragen aufwerfen