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Internationaler LEGO-Tag: Mein Liebesbrief an die kleinen bunten Bausteine

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Von: Johannes Pressler

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Ein Bild voller LEGO-Steine.
Der 28. Jänner ist Internationaler LEGO-Tag. © Yuri Smityuk/Tass/APA-PictureDesk

Happy Birthday, LEGO. Warum die kleinen Bausteine für mich viel mehr als nur ein Kinderspielzeug waren.

Am 28. Jänner ist Internationaler LEGO-Tag. Erfunden in Dänemark, gibt es die weltweit bekannten bunten Spielzeugsteine schon seit 1949. Das offizielle Datum geht aber auf das Jahr 1958 zurück, als der Patentanfrage für LEGO stattgegeben wurde. Also vor 64 Jahren. Für manche unter uns gelten LEGO-Steine heutzutage nur mehr als bedrohliche, klitzekleine Gegenstände, die unglaublich schmerzhaft sein können, wenn man draufsteigt. Ich persönlich verbinde mit LEGO jedoch wunderschöne Kindheitserinnerungen.

Spielzeuge und ich: Eine komplizierte Geschichte

Spielsachen und ich, das ist so eine Sache. Das dachten sich auch meine Eltern, als sie mir in meiner Kindheit zusehen mussten, wie ich des Öfteren relativ ahnungslos vor meinem Spielzeug am Boden saß. So hatte ich zum Beispiel ganz, ganz viele Matchbox-Autos. Das waren diese kleinen Spielzeugautos in der Größe einer Streichholzschachtel. Eine ganze Tonne hatte ich von denen. Der klassische Spielzeugteppich mit einem Straßenmotiv durfte natürlich auch nicht fehlen.

Anstatt diese ganzen Matchbox-Autos aus der Tonne zu nehmen und mit ihnen, so wie jedes normale Kind, über den Straßenteppich zu fahren, als wäre ich im realen Straßenverkehr, entschied ich mich für eine andere Variante. Ich verbrachte meine Spielzeit nämlich damit: Ich packte die Tonne, schüttete alle Autos auf den Teppich aus und ordnete sie nach Farbe und Größe. Nachdem dieser Prozess abgeschlossen war, legte ich alle Matchbox-Autos wieder zurück in die Tonne. Mein Auftrag war hiermit erledigt.

„ ... und dann kam LEGO“

Das mit Spielzeugautos und mir sollte also kein perfekter Match mehr werden. Doch eines Tages kam dann der Gamechanger: mein erstes kleines LEGO-Set. Ich dachte mir dabei: „Wie, es gibt ein Spielzeug, dass man nach Farbe ordnen und zusammenbauen kann? Ladies and Gentlemen, we have a winner!“ Von da an wurde LEGO mein absolutes Lieblingsspielzeug. Von den klassischen bunten Bausteinen bis zum legendären Fußballset: Einfach alles von LEGO war für mich ein Must-Have.

Jetzt gab es aber einen Hacken: LEGO war und ist kein unbedingt günstiger Spaß. So eine mittelgroße Bausteine-Box kostet im Onlinehandel schon mal rund 30 Euro. Wer sich so Sondereditionen wie die Kammer des Schreckens aus der „Harry Potter“-Filmreihe zusammenbauen möchte, muss schon mal um die 140 Euro auf den Tisch legen. So war es auch in meiner Kindheit, nur halt in Schilling. Mehr als die klassischen Bausteine bekam auch ich nicht. Anstatt mich jetzt wieder meinen Matchbox-Autos zu widmen, wählte ich aber einen anderen Weg.

Kreativität aus der LEGO-Not heraus

Das mit den Special Editions von LEGO spielte sich in meiner Kindheit also nicht. „Kein Problem“, dachte ich mir aber und so machte ich mir mit meinen klassischen Bausteinen einfach meine eigenen Sondereditionen. Eine davon ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Für wie so viele Kids, die in den 1990er-Jahren geboren sind, war „Episode I - Die dunkle Bedrohung“, der erste Teil der Prequel-Trilogie von „Star Wars“, der beste Film aller Zeiten. Ja, ich weiß. Heutzutage gilt dieser Teil als der wohl schlechteste „Star Wars“-Streifen überhaupt. Doch für mich gab es nichts Großartigeres, als das legendäre Laserschwert-Duell zwischen Obi-Wan Kenobi und Qui-Gon Jinn auf der einen Seite und dem grußeligen Darth Maul auf der Seite der Bösen.

Eine ganze Woche lang schaute ich mir die Videokassette von „Episode I - Die dunkle Bedrohung“ zweimal pro Tag an. Die restliche Zeit verbrachte ich auf dem Boden meines Kinderzimmers und spielte die einzelnen Szenen in meinem mit LEGO-Bausteinen selbst gebauten „Star Wars“-Universum nach. Unzählige Male sagte ich so wie Qui-Gon Jinn „Das übernehmen wir“, bevor sich meine drei kleinen LEGO-Figuren um die Vorherrschaft in der Galaxie duellierten.

LEGO, thanks for everything

So blicke ich nun mehr als zwei Jahrzehnte später zurück und denke mir: Danke, LEGO. Danke dafür, dass ich zu keinem verrückten Autonarren wurde, der seine Sommerzeit beim GTI-Treffen am Wörthersee verbringt. Danke dafür, dass ich mich mit dir erstmals so kreativ austoben konnte. Und danke dafür, dass du mir gelernt hast, dass man nicht immer das sündteure, spezielle Sondermodell besitzen muss, um eine Freude zu haben.

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