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Salz im Kaffee: Funktioniert der Social-Media-Trend wirklich?

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Von: Helmi Krappitz

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Kaffee mit einer Prise Salz: Der virale Tipp verspricht ein mildes Geschmackserlebnis. Doch stimmt das wirklich?

Berlin – Immer wieder werden neue Kaffee-Kreationen erfunden, vermarktet und im Internet geteilt. Jetzt macht sich ein neuer Trend auf Social Media breit: Salz darf laut Videos auf Instagram, TikTok und Co. nicht fehlen – eine kleine Prise vor dem Kochen zum Kaffeepulver geben. Das soll den bitteren Geschmack des Getränks neutralisieren. Hinter diesem Phänomen steckt tatsächlich eine bereits erforschte chemische Reaktion.

Salz in den Kaffee: Chemische Reaktion lässt Kaffee milder schmecken

Trotz Trend ist Zucker im Kaffee wohl immer noch weitaus bekannter und beliebter. Das Versprechen, dass Salz den Kaffee weniger bitter schmecken lässt, ist gar nicht so neu und basiert auf Forschungen der 1980er Jahre, berichtet die Welt. Das Prinzip dahinter ist simpel: Natriumchlorid, also Kochsalz, beeinflusst die Geschmacksrezeptoren der Zunge und maskiert die Bitternote im Kaffee. „Solche ‚Maskierungen‘ von Geschmack – besonders von Bittergeschmack – funktionieren, indem ein anderer geschmacklicher Reiz den ursprünglichen ausschaltet. Dies liegt am Aufbau unserer Geschmacksrezeptoren auf der Zunge. In diesem Zusammenhang ist es oft besonders wichtig, die sogenannten ‚Typ-2-Bitterrezeptoren‘ auszuschalten – und genau dieses Ausschalten funktioniert optimal über die sogenannten ‚Typ-1-Rezeptoren‘, also diejenigen, die durch Salz aktiviert werden“, erklärt Britta Mattern vom Deutschen Kaffeeverband dem Bayerischen Rundfunk.

Kaffee kochen
Salz im Kaffee soll die Bitterstoffe maskieren und das Getränk milder schmecken lassen. (Symbolbild) © IMAGO / Westend61

Kaffee kochen: Salz vor dem Kochen zum Kaffeepulver geben

Das Salz neutralisiert die im Kaffee enthaltenden Bitterstoffe und Säure – das Getränk soll ein wenig milder und weniger herb schmecken. Gleichzeitig kann Salz auch das natürliche Aroma der gemahlenen Kaffeebohnen auch verstärken. Theoretisch müsse man das Salz auch nach dem Kochen hinzugeben können und denselben Effekt erzielen. Besser sei aber die Zugabe vor dem Kochen zum Kaffeepulver, da die Salzkristalle so länger Zeit zum Auflösen haben, so Matter. Beim Kaffeekochen sollte allerdings auf Leitungswasser besser verzichtet werden.

Salz im Kaffee: Auch Milch und Zucker neutralisieren Bitterstoffe

Zu viel Salz ist aber auch nicht gut: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt die Obergrenze an Salz bei sechs Gramm. Alles darüber könne der Gesundheit schaden. Große Mengen sind bereits in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Braucht es dann noch Salz im Kaffee? Studienergebnisse zeigen, dass auch Zucker und Milch zu der Neutralisation von Bitterstoffen beitragen. Der Kaffee-Trend auf Social Media kommt also nicht aus dem Nichts – mit der Salzmenge sollte man trotzdem nicht übertreiben. (hk)

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