In der Gegenwart der Serie wollte sich der mittlerweile erwachsene Assane Diop an Hubert Pellegrini rächen, der durch seine kriminellen Machenschaften indirekt für den Selbstmord seines Vaters verantwortlich war. Als Meisterdieb versuchte Diop, seine Gegenspieler dingfest zu machen. Nur der Polizist Youssef Guedira durchschaute die verschiedenen Identitäten, die Diop im Laufe der Krimi-Serie annahm und stellte die richtigen Verbindungen her. Guedira wurde zunehmend zum heimlichen Unterstützer von Diop und half ihm im Kampf gegen Pellegrini.
Die Autoren George Kay und François Uzan schufen in der Krimi-Serie einen Charakter, der als Hommage an LeBlancs Romanfigur „Arsène Lupin“ gilt. Die Serie war deshalb keine Verfilmung des Buchs, sondern lehnte sich lediglich an die darin beschriebenen Abenteuer an. Aus dem Meisterdieb mit Hut wurde in der Serie ein Dieb mit Migrationshintergrund, dem die LeBlanc-Bücher als Inspirationsquelle dienten.
Die Drehbücher zur Serie stammten von Louis Leterrier, der schon „Der unglaubliche Hulk“ inszenierte, und Marcela Said (49). In den ersten Folgen der Krimi-Serie fiel insbesondere auf, dass mehrere Szenen parallel zu sehen waren, die sich eigentlich hintereinander abspielten. So wurden Diops Tricks für die Zuschauer:innen nachvollziehbar und letztlich aufgedeckt.
Hauptdarsteller Omar Sy (43) gefiel in der Rolle Assane Diops und galt auch bei Kritikern als Idealbesetzung. Der Sohn eines Senegalesen und einer Mauretanierin war bereits aus anderen internationalen Filmen bekannt. Dazu gehörten:
Das erste Buch der Reihe um Arsène Lupin mit dem Titel „Arsène Lupin – Gentleman-Gauner'“ handelte davon, wie der Meisterdieb die Polizei hinters Licht führte und selbst bei seiner Verhaftung und dem anschließenden Aufenthalt im Gefängnis seinen Gegenspielern die Stirn bot. Er war ihnen stets einen Schritt voraus. Selbst der große Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der im Buch aus rechtlichen Gründen „Herlock Sholmes“ genannt wurde, konnte Lupin nichts anhaben. Lediglich die Liebe zu einer Frau machte ihn angreifbar.
Die Bücher wurden im Jahr 2012 gemeinfrei. Nach Erscheinen der Serie auf Netflix druckte der fanzösische Verlag Hachette zunächst 10.000 Exemplare des Buchs. Nach dem großen Erfolg ließ der Verlag 170.000 Bücher drucken, wovon bis Mitte 2021 über 100.000 Exemplare verkauft wurden.
Erstmals erschienen die Geschichten um Lupin im Magazin „Je sais tout“. Neben Maurice Leblanc selbst stammten von den Autoren Boileau-Narcejac weitere Titel. Die Krimi-Serie galt als entscheidender Schritt in der Entwicklung des Kriminalromans. So wurde durch das Buch der Charakter des Gentleman-Gauners eingeführt.
Die Bücher, die als Vorlage der Krimi-Serie dienten, wurden nur teilweise ins Deutsche übersetzt. Zudem wichen die Übersetzungen der Originaltitel der Bücher meist deutlich ab. Die Bücher dienten als Vorlage der Serie. Zu den deutschen Übersetzungen gehörten die folgenden Erstausgaben (deutsche Ausgaben in Klammer):
Der Krimi-Serie dienten die Geschichten um Arsène Lupin als Vorlage. Anders als die Serie orientierten sich die beiden Filme deutlich enger an den Büchern. 1957 wurden die Abenteuer des Arsène Lupin erstmals verfilmt. In den Hauptrollen spielten Robert Lamoureux als Lupin und Liselotte Pulver (92) in der Rolle der Geliebten des Meisterdiebs. Im Film mischte sich Lupin unter die Gesellschaften der Pariser Oberschicht und entwendete wertvolle Gegenstände. Das Wissen um seine Talente drang schließlich bis zu Kaiser Wilhelm II. von Deutschland vor, der ihn entführen ließ.
Der Film „Arsène Lupin – Der König unter den Dieben“ aus dem Jahr 2004 spielte in Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts. Der kleine Arsène wurde Zeuge des Mordes an seinem Vater. Sein Berufswunsch war fortan: Er möchte es seinem Vater gleichtun und der beste Dieb des Landes werden. Als erwachsener Meisterdieb brachte er schließlich zahlreiche Mitglieder der Pariser Oberschicht um ihre Besitztümer. Erst Josephine, eine geheimnisvolle Schönheit, schien für ihn zum Verhängnis zu werden.
Etliche Zuschauer:innen wurden auf Ungereimtheiten und Fehler der Serie aufmerksam. So war Diop in einer Szene mit Handschellen kniend zu sehen, in der Folgeszene trug er die Handschellen nicht mehr und seine Hände befanden sich neben dem Körper. In der zweiten Staffel sollte Diop aufgrund des erstellten Fahndungsbildes ganz Frankreich bekannt sein, dennoch erkannte ihn niemand und er ging offensichtlich unbehelligt durch die Stadt. Die Existenz von Überwachungskameras wurde nicht thematisiert. Außerdem spielten einige Szenen im Dezember, gedreht wurde aber augenscheinlich im Sommer, denn Bäume trugen noch Blätter. Rückblenden zeigten mehrfach einen Mini-Cooper, der aber in den Neunzigern noch nicht auf dem Markt war.
Zu den am meisten diskutierten Ungereimtheiten der Krimi-Serie gehörte das Verschwinden von J’accuse, Diops Hund. Als Diop seine Wohnung verließ, befand sich der Hund noch auf seinem Arm. Als er wenig später auf seinen Freund Benjamin traf, war der Hund verschwunden.