Für Kriegsopfer kannst du Zeit mit Ai Weiwei und Comics von Stefanie Sargnagel ersteigern

Ai Weiwei und die Lipizzaner treffen oder Comics von Stefanie Sargnagel und Gerhard Haderer besitzen? All das wird zugunsten von Kriegsopfern versteigert.
Das Wort „Hemayat“ kommt aus dem persischen und arabischen Sprachraum und bedeutet soviel wie „Schutz“ oder „Betreuung“. Ein durchaus passender Name für ein Zentrum, das sich eben der Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden aus aller Welt annimmt und ihnen medizinische, psychologische und psychotherapeutische Hilfe anbietet. Gegründet wurde Hemayat bereits 1995. Angesichts der Ereignisse im Zuge des Kriegs in der Ukraine, der bereits über ein halbes Jahr wütet und auch verheerende psychische Folgen nach sich zieht, könnte in den nächsten Jahren noch viel Arbeit auf den Verein zukommen.
In den 27 Jahren seit seiner Gründung konnte Hemayat fast 18.000 schwer traumatisierten Menschen die nötige Behandlung anbieten. Mittlerweile besteht das Team des Zentrums im neunten Wiener Gemeindebezirk aus etwa 100 Mitarbeiter:innen. Alleine 2021 haben sie zusammen knapp 16.000 Betreuungsstunden für 1.271 Klient:innen aus 50 Ländern geleistet.
Treffen und Comics werden im Palais Schönburg versteigert
Nun freut sich der Verein über jede nur erdenkliche finanzielle Unterstützung. Nicht zuletzt gibt es Jahr für Jahr das große Hemayat-Fest, heuer das letzte Mal im Palais Schönburg in Wien-Wieden. Seit Jahren stellen Künstler:innen und Prominente aus allen erdenklichen Bereichen ihre Zeit den Höchstbieter:innen zur Verfügung. Richtig, die Treffen werden gegen das höchste Gebot versteigert. Neben den Zeitspenden stehen auf der Liste auch Zeichnungen und Cartoons von Stefanie Sargnagel, Gerhard Haderer, Daniel Jokesch, Rudi Klein und Tex Rubinowitz. So manches macht bestimmt in deinem Zimmer Eindruck.
Der weltweit bekannteste Mensch, der seine Zeit für den guten Zweck zur Verfügung stellt, ist heuer niemand Geringerer als der chinesische, selbst im mittlerweile portugiesischen Exil lebende bildende Künstler AI Weiwei. Quasi ein Superstar der Kunstszene. Eine Stunde seiner Zeit widmet er den Höchstbietenden.
Sich bekochen lassen und durchs Allianz-Stadion führen lassen
Und sonst? Schauspieler Cornelius Obonya könnte in deinem Wohnzimmer eine Lesung abhalten. Du könntest zum aktuellen Programm von Kabarettist Klaus Eckel gehen und ihn danach persönlich treffen. Du könntest dich von Autorin Marlene Streeruwitz bekochen lassen. Oder dich von Rapid-Legende Steffen Hoffmann eineinhalb Stunden durchs Allianzstadion führen lassen.
Außerdem könntest du die Musicbanda Franui in deinem Wohnzimmer aufspielen lassen und die Lipizzaner entweder im Gestüt Piber oder in den Wiener Hofstallungen hautnah erleben. Und noch einiges mehr. Damit alles rechtens ist, wird die Versteigerung vom renommierten Auktionshaus Dorotheum abgewickelt. Auf deren Website können auch alle mitbieten, die es nicht ins Palais Schönburg schaffen.
Natürlich muss man dafür im Fall, dass man tatsächlich Höchstbietende:r ist, ordentlich tief in die Tasche greifen. Aber es ist für den guten Zweck, der Reinerlös geht zur Gänze an Hemayat. Und Geld gibt man sonst oft für jeden erdenklichen Blödsinn aus, den man nicht braucht.