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LUM!X feat. Pia Maria fahren heuer für Österreich zum Song Contest - und riskieren viel

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Von: Christian Kisler

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Montage: Udo Jürgens 1966, LUM!X und Pia Maria
Udo Jürgens gewann den Eurovision Song Contest 1966 für Österreich, LUM!X feat. Pia Maria wollen es ihm 2022 gleichtun. © Ducklau/dpa/APA-PictureDesk/Roman Zach-Kiesling/ORF/BuzzFeed Austria

Alle Jahre wieder geht der Eurovision Song Contest über die Bühne, diesmal im italienischen Turin. Der österreichische Beitrag ist zwar noch geheim, dafür sind mit LUM!X feat. Pia Maria die Teilnehmer:innen bereits bekannt.

Cesár Sampson. Klingelt da was? Genau, das war der Mann, der Österreich das letzte Mal im Finale des Eurovision Song Contest vertreten hat und nicht schon im Halbfinale gescheitert ist. Das war 2018 und Sampson belegte den ausgezeichneten dritten Platz. Trotzdem: Österreich haftet beim ESC der Ruf des ewigen Verlierers an. Nicht ganz zu Unrecht. Nur Finnland hat öfter den letzten Platz belegt. Dafür haben die Leute aus dem Land der tausend Seen 2006 mit der als Monster verkleideten Rock-Truppe Lordi und ihrem Song „Hard Rock Hallelujah“ nicht nur einen Act ins Rennen geschickt, der sich deutlich von der Konkurrenz abgehoben hat. Sie haben damit sogar GEWONNEN.

Auch Conchita Wurst ist herausgestochen, hat gewonnen und damit ein starkes Signal für mehr Toleranz und Diversity gesendet. Das war 2014 und hat bei den ohnehin fest in der LGBTQ+-Community verankerten Song-Contest-Anhänger:innen offene Türen eingerannt. Tatsächlich war es nicht der erste Sieg für Österreich. Udo Jürgens hat mit seiner Klavier-Ballade „Merci, Chérie“ 1966 haushoch gewonnen und so seine fast 60 Jahre währende Karriere. Für Thomas Forstner hingegen bedeutete es 1991 mit dem letzten Platz für ein völlig versemmeltes „Venedig im Regen“ den letzten Platz und damit das Ende einer noch jungen musikalischen Zukunft, wie schon zuvor für Anita 1980 und Wilfried 1988. Letzterer sollte nur langsam wieder Fuß fassen können.

Die Fallhöhe beim Eurovision Song Contest ist extrem hoch

Die Chance, auf einen Schlag ein Millionenpublikum zu erreichen und quasi über Nacht berühmt zu werden, ist also gegeben. Die Fallhöhe ist dafür umso höher. Für etablierte Künstler:innen ist es besonders riskant. Großbritannien hat mit Engelbert Humperdinck und Bonnie Tyler Sänger:innen zum Song Contest geschickt, die tatsächlich einmal Superstars waren, zumindest als deine Eltern und Großeltern noch jung waren. Beide sind auf den hinteren Plätzen gelandet, Engelbert sogar auf dem vorletzten.

Luca Michlmayr geht also kein kleines Risiko ein, wenn er gemeinsam mit Sängerin Pia Maria nach Turin fährt, um dort für Österreich im Halbfinale um den Einzug ins große Song-Contest-Finale 2022 aufzutreten. Luca wer? Stimmt, unter seinem bürgerlichen Namen ist der 19-jährige Oberösterreicher wenig bekannt, dafür unter seinem Pseudonym LUM!X umso mehr.  Erst kürzlich hat er die Marke von 700 Millionen Streams geknackt, außerdem kann er auf über 90 Millionen YouTube-Views und mehrere Gold- und Platin-Auszeichnungen stolz sein. Nicht schlecht für einen GenZ.

Scheitern ist für LUM!X und Pia Maria keine Option

Zu scheitern ist also keine Option für jemanden, der mit 19 Jahren schon ein alter Hase im Geschäft ist. Schließlich ist er schon seit seinem 12. Lebensjahr als Produzent und DJ tätig. Als Halbitaliener, der die Sprache auch fließend beherrscht, lebt er seit etwa eineinhalb Jahren in bella Italia. Dem Song „Halo“, der erst im März vorgestellt wird, leiht die 18-jährige Pia Maria ihre Stimme. Die Tirolerin nimmt Songs auf, seit sie 15 ist, ist also auch nicht unerfahren. „Halo“ soll dem Vernehmen nach ein Dance-Pop-Song sein, der vor allem nach über zwei Jahren Pandemie zum Tanzen und Feiern einladen soll.

Letztes Jahr hat die italienische Rock-Band Måneskin mit dem Song „Zitti e buoni“, auf Deutsch „Leise und brav“, die Show für sich entscheiden können, die coronabedingt nur unter strengen Sichereitsvorkehrungen stattfinden konnte. Immerhin nicht komplett still und ohne Stars.

Der Song Contest ist eine Wettbewerb für Songwriter:innen

Ja, den Song hab auch ich abgefeiert. Gut auch, dass Måneskin den Titel selbst geschrieben haben. Tatsächlich ist der Eurovision Song Contest ja ein Wettbewerb für Komponist:innen, Liedtexter:innen und allgemein Songwriter:innen. Trotzdem heißt es ja nicht umsonst: „It‘s the singer, not the song“ - „Es ist die/der Sänger:in, nicht der Song“. Unterm Strich muss alles stimmen: der Titel, der Gesang, die Performance. Hoffen wir, dass es heuer mit LUM!X und Pia Maria wieder mal was wird.

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