Stolz auf die eigenen Wurzeln: Die Stars von „Ms. Marvel“ schreiben Geschichte

Ms. Marvel ist die erste muslimische Superheldin von Marvel Studios. BuzzFeed Austria hat mit den Stars der neuen Serie auf Disney+ gesprochen.
Marvel-Fans befinden sich derzeit im Dauereinsatz. Erst vor Kurzem ging der Serien-Thriller „Moon Knight“ (Oscar Isaac) auf Disney+ zu Ende und in den Kinos sorgte „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ (Benedict Cumberbatch) beim Großteil der Community für Begeisterung. Doch wie die deutsche Fußballlegende Oliver Kahn schon sagte: Es muss „weiter, immer weiter“ gehen - so auch bei Marvel Studios. Dazu läuft auf dem Micky-Maus-Streaming-Service seit Mittwoch (8. Juni) die erste Episode von „Ms. Marvel“. Eine Show mit historischer Bedeutung für die Comic-Welt, aber auch verdammt viel Druck für den Cast.
„Ms. Marvel“: Frischer Wind für Disney+
Bereits im April kündigte Disney an, dass schon bald die Hälfte aller Charaktere queer sein könnte. Der Wille zu mehr Diversität scheint also vorhanden zu sein. Dazu möchte auch die neue Serie „Ms. Marvel“ aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) beitragen. Kamala Khan alias Ms. Marvel (Iman Vellani) ist nämlich die erste muslimische Superheldin mit einer eigenen Serie von Marvel Studios. Nach „WandaVision“ (2021) ist „Ms. Marvel“ generell erst die zweite MCU-Serie mit einer Superheldin in der Hauptrolle - und es ist ja jetzt doch schon die siebte Originalserie von Marvel auf Disney+.
Im Zentrum der sechs Episoden langen Serie steht die erst 16-jährige Kamala, die mit ihrer US-amerikanisch-pakistanischen Familie am Rande von New York City lebt. Die folgende Reise kennt man schon aus anderen Comic-Entstehungsgeschichten. Was „Ms. Marvel“ jedoch von 08/15-Serien unterscheidet, ist die optische Aufbereitung, die an „Spider-Man: Into the Spider-Verse“ (2018) erinnert, und der bei den meisten Produktionen von Marvel Studios gelungene Humor. Unterstrichen wird das vor allem vom Cast, der für den Charme von „Ms. Marvel“ eine wesentliche Rolle spielt.

Iman Vellani als Kamala Khan: Wenn Fans zu Stars werden
Mehr als 30 Filme und Serien gibt es mittlerweile von Marvel Studios. Den Anfang machte „Iron Man“ (Robert Downey Jr.) im Jahr 2008. Seitdem hat sich Marvel zu einer der größten Franchises auf der ganzen Welt entwickelt. Nach mehr als einem Jahrzehnt an der Spitze der Entertainment-Industrie erleben wir nun aber erstmals, dass Schauspiel-Stars mit den Filmen von Iron Man, Captain America & Co. selbst aufgewachsen sind. So auch Iman Vellani und Rish Shah, die in ihren Rollen als Ms. Marvel und Kamran zwei der größten Rollen in „Ms. Marvel“ performen.
Vor allem Vellani verfolgte die Comic-Welt nicht nur sporadisch, sondern zog sich sogar die detailliertesten Marvel-Breakdowns auf YouTube rein. Umso verrückter ging es der Schauspielerin, als sie sich nach dem ersten „Ms. Marvel“-Teaser vor rund einem Jahr die Video-Analyse ihrer liebsten YouTube-Accounts ansah, wie sie im Interview mit BuzzFeed Austria erzählt: „Plötzlich sagten sie meinen Namen auf einem Channel, den ich seit Ewigkeiten schaute. Das war so komisch für mich. Ein echt surrealer Moment.“
„Sei einfach stolz“: Pakistanische Traditionen auf Disney+
Mit dem ganzen Spaß, nicht mehr nur Fan, sondern nun mitten im Marvel Cinematic Universe zu sein, kam für das „Ms. Marvel“-Team auch eine Menge Druck. Mit Bisha K. Ali als führende Drehbuchschreiberin und einem Cast voller Schauspieler:innen mit pakistanischen Wurzeln war es für die gesamte Crew extrem wichtig, die Traditionen des südasiatischen Staates gebührend zu repräsentieren. So auch für Schauspieler Rish Shah, wie er gegenüber BuzzFeed Austria sagt: „Diese Serie hat mir gezeigt, dass es sehr wichtig ist, meine Herkunft und Kultur mit Stolz zu tragen. Diese Erfahrung zu teilen, war eine große Hilfe. Es ist nämlich so wichtig, auf seine Kultur stolz zu sein.“
Für Hauptdarstellerin Iman Vellani bedeutete der Beginn ihres Abenteuers als Ms. Marvel eine ebenfalls wichtige Erkenntnis. „Ich fühlte mich wirklich getrennt von meinen pakistanischen Wurzeln, doch durch diese Serie lernte ich so viele wunderbare Menschen aus Südasien kennen, die so talentiert und kreativ sind“, sagt die neue MCU-Superheldin und fügt hinzu: „Sei einfach stolz darauf, wer du bist und woher du kommst.“