6 Serien, die in Österreich total unterbewertet, aber eigentlich richtig genial sind

Das Internet ist voll von großartigen Serien, die nur darauf warten, gebingewatched zu werden.
Während aus dem deutschsprachigen Raum gerade nur semi-geile Shows wie „Kitz“ kommen, sind diese Serien in Österreich irgendwie total untergegangen, obwohl sie eigentlich einen Riesen-Hype verdient hätten:
1. Black-ish
Kein Wunder, dass Black-ish für mehrere Emmys und Golden Globes nominiert wurde, immerhin ist die Sitcom einfach nur genial. Sie erzählt von den Johnsons, einer Schwarzen Familie in dem großteils weißen Vorort Sherman Oaks. Vater André ist ein hohes Tier in einer Werbeagentur. In seinem Job muss er sich aber weniger um das Gestalten von Werbesports kümmern und viel mehr um die Aufklärung seiner ebenfalls großteils weißen Kolleg:innen. Die sind zwar verständnisvoll, aber in ihrem ignoranten und privilegierten Verhalten extrem rassistisch.
Die Familie hat vier (später fünf) Kinder, die sich - sehr zum Unmut von André - oft selbst wie weiße, privilegierte Kids verhalten. Seine Frau Bow ist Ärztin und wird nie müde, das zu erwähnen. Immerhin hat sie sich ihre Karriere als Frau und Feministin hart erkämpfen müssen. Die Serie ist eine typische Sitcom, die vor allem mit ihren extrem guten Gags und lustigen Schauspieler:innen punkten kann. Großartige Charaktere sind da auch die Großeltern, Ruby und Pops, die zwar geschieden sind, aber trotzdem beide bei der Familie wohnen.
Trotz extremen Lachfaktor behandelt die Serie immer wieder ernste Probleme, mit denen Schwarze in den USA zu kämpfen haben. Polizeigewalt, strukturelle Diskriminierung, falsche Inhaftierung, Colorism (Die Favorisierung von Menschen mit hellerem Hautton), intersektionale Feminismus: All diese wichtigen Themen werden in der Serie behandelt. Besonders sehenswert: Die Episode über Black Hair.
Black-ish ist auf Disney+ verfügbar.
2. Grown-ish
Weil Black-ish in den USA enorme Erfolge feierte, gibt es mittlerweile einige Spin-Offs. Einer davon ist Grown-ish. Die Show folgt der ältesten Johnson-Tochter Zoey aufs College. Hier geht es um einiges wilder zu als bei der jugendfreundlicheren Mutter-Serie. Immerhin geht es auch um College-Kids. Zoey und ihre Freunde experimentieren mit Drogen und Sexualität, verlieben sich, streiten sich und kassieren so einige akademische Niederlagen. Ganz nebenbei setzen sie sich für einen inklusiven Campus ein, organisieren Proteste und lernen, dass nicht alles schwarz-weiß ist.
Zoey ist dabei die perfekte Hauptrolle, immerhin hat sie selbst noch viel zu lernen. Ist sie am Anfang der Serie eigentlich nur die naive und privilegierte Reiche aus Sherman Oaks, lernt sie schnell, sich für Politik und Aktivismus zu begeistern und das Ganze auch noch mit ihrem Traumberuf als Stylistin zu vereinbaren. Ganz nebenbei sind die Outfits der Serie einfach on point. Besonders jene von Zoeys Freund Luca, der ein aufstrebender und vielversprechender Modedesign-Student ist.
Die Serie ist definitiv etwas ernster als Black-ish. Trotzdem gibt es genug Lacher. Dafür sorgen die schlagfertige Nomi mit ihrem trockenen Humor und die republikanische Latinx-Mitbewohnerin von Zoey, Ana, mit ihrem Talent, sich ständig in peinliche Situationen zu begeben.
Die Serie gibt es ebenfalls auf Disney+ zu streamen.
3. Dear White People
Auch in Dear White People geht es um College-Kids und den Rassismus an US-amerikanischen Universitäten. Deswegen sollte sie auch auf jeder Bingewatch-Liste stehen, wenn man mehr über den strukturellen Rassismus unserer Gesellschaft erfahren möchte. Die Studierende Sam White moderiert eine Campus-Radioshow, in der sie ihre weißen Studienkolleg:innen darauf aufmerksam macht, wie rassistisch deren Verhalten ist. Nachdem auf der fiktiven Elite-Uni Winschester eine Blackfacing-Party veranstaltet wurde, sagt Sam der von weißen, reichen, männlichen Studierenden geführten Satire-Zeitung „Pastiche“ den Kampf an.
Sam ist nicht alleine in ihrem Kampf. Der Sohn des Dekans Troy, der Nachwuchsreporter Lionel, der Aktivist Reggie, Sams beste Freundin Joelle und Sams ehemalige beste Freundin Coco versuchen auch alle ihren Platz in einem weißen College zu finden. In jeder Episode werden jeweils Hintergrundgeschichte und Probleme eines der Hauptcharaktere erzählt. Die Serie beschreibt strukturellen Rassismus wie keine andere und ist immer brandaktuell. Obwohl die fünfte Staffel, die während der Corona-Krise gedreht wurde, etwas gewöhnungsbedürftig ist, sollte diese Serie definitiv von jedem geschaut werden.
Die Serie gibt es auf Netflix.
4. Grace und Frankie
Jane Fonda und Lily Tomlin: Muss man wirklich mehr sagen. Die beiden Feminismus-Ikonen und großartigen Schauspielerinnen spielen in dieser Serie zwei Frauen, deren Ehemänner sich ineinander verlieben und heiraten. Kurzerhand ziehen die beiden Ex-Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in das gemeinsame Sommerhaus der zwei Familien. Aus anfänglicher Abneigung wird Freundschaft und später sogar eine berufliche Partnerschaft.
Die Serie ist aus mehreren Gründen einfach ein Must-See. Zum einen sind Jane Fonda und Lily Tomlin ein absolutes Comedy-Dreamteam, zum anderen geht es in der Serie um Themen, die sonst lieber ausgelassen werden: Das Älter werden, Sexualität im Alter, Krankheit und ... naja... Vibratoren. Dabei verliert die Show nie an Unterhaltungsfaktor.
Die Serie ist auf Netflix zu streamen.
5. Schitt‘s Creek
Es gibt keine lustigere Serie im Universum als Schitt‘s Creek. Die reiche Familie Rose mit ihren zwei erwachsenen, aber extrem unselbstständigen und verwöhnten Kindern verliert ihr ganzes Geld und muss mitten ins Nirgendwo nach Schitt‘s Creek ziehen. Dort kommen sie in einem schäbigen Motel unter und versuchen sich wieder nach oben zu arbeiten. Die Bewohner:innen von Schitt‘s Creek sind skurril und eigenwillig. Immerhin heißt der Bürgermeister Roland SCHITT.
Das Beste an der Serie ist die Geschwisterdynamik zwischen David und Alexis Rose. Wirken sie am Anfang noch wie oberflächliche, naive und recht dumme Ende-Zwanziger, lernen sie mit der Zeit sich gegenseitig zu unterstützen und dadurch selbstständig zu werden. Mit „Ew David“ ist Annie Murphy, die Alexis spielt, die beste Catch-Phrase des 21. Jahrhunderts gelungen. Und auch sonst wirst du bei dieser Serie Tränen lachen.
Die Serie gibt es auf Amazon Prime.
Glow
Viel zu underrated ist diese Serie, in der keine Geringere als Alison Brie die Hauptrolle spielt. Es um Ruth Wilder, die als Schauspielerin in den 80er-Jahren einfach kein Glück hat. Kurzerhand rutscht sie in ein Casting für eine Wrestling-Show und bekommt auch noch den Job. Gemeinsam mit 11 anderen Frauen muss sie nun nicht nur Schauspielen, sondern auch noch Wrestlen. Das geht natürlich erstmal komplett schief.
Die Serie ist nicht nur wegen der 80er-Jahre Einteiler, der 80er-Jahre Frisuren und der 80er-Jahre Dialoge extrem sehenswert. Auch die Charaktere wachsen dir immer mehr ans Herz und selbst die Figuren, die anfangs richtige Ungustln sind, werden am Ende der Serie zu absoluten Fan-Favorites. Der einzige Minuspunkt: Eigentlich hätte es noch eine vierte Staffel geben sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Show aber eingestellt.
Sie Serie kannst du auf Netflix streamen.