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Periodenarmut: Jede zweite Menstruierende in Österreich kann sich nicht genug Hygieneprodukte kaufen

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Von: Iris Adelt

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tampon und ein sticker
Tampons sind in Österreich weiterhin nicht gratis. © IMAGO / imagebroker/BuzzFeed Austria

Die Menstruation ist in Österreich nicht nur mit Vorurteilen behaftet. Das zeigen nun Ergebnisse einer Studie.

Eine repräsentative Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International hat gezeigt, dass menstruierende Personen in Österreich mit fehlender Aufklärung, Vorurteilen und Periodenarmut zu kämpfen haben. 53 Prozent der Befragten könnten sich besser mit Hygieneartikel versorgen, wären diese günstiger. Das betrifft jede zweite Person in Österreich, die menstruiert.

Jede dritte menstruierende Person in Österreich gibt an, die Kosten von Hygieneartikeln sei eine finanzielle Belastung. Fast ein Viertel (23 Prozent) versucht, möglichst wenig Tampons, Binden und Co. zu verwenden. 17 Prozent zögern den Wechsel von Artikeln hinaus, um zu sparen - was wiederum gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Für die Ergebnisse der repräsentativen Studie wurden 500 Frauen und Männer im Alter von 14 bis 45 Jahren in Österreich befragt.

Periode: Männer, Tabu und Wünsche

Neben der Finanzierung fragte Plan International auch weitere Themen ab. Jeder dritte Mann findet es zum Beispiel übertrieben bzw. inakzeptabel, wenn die Hausarbeit aufgrund der Periode vernachlässigt wird. 71 Prozent der befragten Männer haben bereits Aussagen getätigt, wie „Du bist echt zickig, du hast wohl deine Tage?“

95 Prozent aller Menstruierenden sehen ein Durchbluten der Kleidung als „Worst Case“-Szenario. 27 Prozent finden sich während der Menstruation „unrein“. Nicht mehr aufgrund der Periode benachteiligt zu werden, wünschen sich 87 Prozent der weiblichen und 61 Prozent der männlichen Befragten. Ganze 71 Prozent wünschen sich, dass Männer mehr in das Thema einbezogen werden und 79 Prozent der Menstruierenden möchten kostenlose Tampons und Binden an öffentlichen Orten.

Vorderen von Veränderung

Plan International stellt gemeinsam mit Erdbeerwoche GmbH und der Bundesjugendvertretung (BJV) Forderungen an die österreichische Politik und Gesellschaft. Die Organisation fordert unter anderem finanzielle Entlastung von Menstruierenden, Aufklärung und Enttabuisierung.

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