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7 Fakten zum Wiener Kaffeehaus, die ich auch noch nicht kannte

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Von: Christian Kisler

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Montage: eine Melange mit einem Glas Wasser, das Café Central innen
Zum Wiener Kaffeehaus gibt es einige erstaunliche Fakten. © Robert Kalb/Elke Mayr/WirtschaftsBlatt/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Ins Café gehst du nicht nur zum Kaffeetrinken. Du triffst Leute, arbeitest und lässt die Seele baumeln. Klar, dass es hierzu einige witzige Fakten gibt.

Schon im Jahr 1685 wurde das erste Mal öffentlich Kaffee ausgeschenkt. Mit den heutigen Getränken hatte das freilich ebenso wenig zu tun wie mit traditionellen oder modernen Cafés, wie du sie heute kennst. Dorthin gehst du nicht nur zum Kaffeetrinken, das könntest du daheim ja auch. Du triffst dich mit Freund:innen, lernst und arbeitest hier. Manche suchst du extra auf, um Kuchen und Törtchen zu verzehren. Aber das ist eher ein Nebenschauplatz.

In Wien gibt es 130 sogenannte Traditionscafés, in Summe gibt es nicht weniger als 2.400 höchst unterschiedliche Kaffeehäuser. Was zeigt, welche Bedeutung dem öffentlichen Trinken des braunen Gebräus immer noch zukommt, Kapseln und Vollautomaten hin oder her. Übrigens: Wer Kaffee trinkt, lebt länger. Aber rund um das Wiener Kaffeehaus selbst gibt es auch einige unterhaltsame Fakten.

1. Das Wiener Kaffeehaus ist Immaterielles Kulturerbe der UNESCO

Seit 2011 ist das klassische Wiener Kaffeehaus Immaterielles Kulturerbe der UNESCO, als „typische gesellschaftliche Praxis“. Marmortischchen, Zeitungshaltern, Logen, Thonet-Stühlen und überhaupt der allgemeinen Atmosphäre sei Dank. Damit haben Cafés etwas mit den Heurigen der Stadt gemein, die sind nämlich auch in diesem Verzeichnis.

2. Ein Einspänner hat nichts mit Kutschen zu tun

Na ja, zumindest fast nicht. Die Geschichte geht nämlich sehr wohl auf Pferdefuhrwerke zurück. Deren Kutscher wollten, dass ihr Kaffee möglichst lang warm bleibt. Dazu wurde ein doppelter Espresso, ein sogenannter Mokka, unter einer dicken Schlagobershaube als Isolierschicht begraben. Noch heute gibt es ihn stilecht in einem langen Glas mit Henkel.

3. Ein Glas Wasser zum Kaffee gehört zum guten Ton

Warum eigentlich? Damit dir nicht schlecht wird? Nein, diese Tradition geht darauf zurück, dass der Löffel, mit dem das Gebräu umgerührt wurde, in ein sauberes Glas abgelegt wurde. Später wollten die Kaffeehausbetreiber:innen damit zeigen, welche Qualität doch ihr Wasser hat. Das hat sich bis heute eingebürgert, wobei kaum mehr jemand weiß, warum eigentlich?

4. Weltweit bekannt wurde das Kaffeehaus im Jahr 1873

Und das aus gutem Grund ausgerechnet in diesem Jahr: Damals fand die Weltausstellung in Wien statt, die zahlreichen Besucher:innen rannten die Wiener Kaffeehäuser förmlich ein. Somit verbreiteten sie die Kunde von dieser Einzigartigkeit über den ganzen Globus.

5. Ein Kaffeehaus gibt es sogar am Friedhof

Wien gilt in der weltweiten Wahrnehmung ja als ein bisschen morbid. Kein Wunder also, dass es auch am Wiener Zentralfriedhof, dem flächenmäßig zweitgrößten Friedhof Europas, ein Kaffeehaus gibt. In der dortigen Kurkonditorei Oberlaa gibt es nicht nur guten Kaffee, sondern auch köstliche Patisserie. Da vergisst man gleich jegliche Gedanken an den Tod.

6. Das Café Ritter gibt es gleich zweimal

Und zwar einmal unweit der Einkaufsmeile Mariahilfer Straße und einmal in Ottakring, dem 16. Bezirk. Und nein, sie gehören nicht zusammen. Was durchaus schon einmal für Verwirrung sorgt, wenn jemand sagt: „Treff ma uns im Ritter.“ Ja, in welchem nun? Toll sind jedenfalls beide.

7. Es gibt ihn, den perfekten Kaffeehaus-Sessel

Du bist sicher auch schon einmal auf einem gesessen. Schließlich sind Thonet-Sessel und Wiener Kaffeehäuser untrennbar miteinander verbunden. Das Modell Nr. 14, heute als Nr. 214 verkauft, gilt als der klassische Kaffeehaus-Sessel. Er besteht an der Rückseite nur aus zwei Holzbögen und gehört zu den am meisten produzierten Sitzmöbel der Welt. Klassiker unter sich.

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