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Menschen unter 40 sollten laut neuer Studie überhaupt keinen Alkohol trinken

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Von: Sophie Marie Unger

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Ein Rotwein wird in ein Glas eingeschenkt.
Zu viel Alkohol ist riskant. © Finn Winkler/dpa

Ein Glas Rotwein am Tag soll ja bekanntlich gesundheitsfördernde Wirkung haben. Laut einer neuen Studie gilt das aber nur für Menschen ab 40.

„Ein Spritzer schadet sicher nicht, solang man nicht übertreibt.“ Diesen Satz haben hierzulande sicherlich schon einige jüngere Menschen von ihren Hausärzt:innen zu hören bekommen. Doch laut einer neuen Studie der University of Washington in Seattle ist diese Annahme höchstens für Menschen ab 40 gültig. Analysen aus über 200 Ländern zeigten nämlich, dass Menschen zwischen 35 und 49 durch Alkohol extremen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Diese können dabei schon durch kleine Mengen hervorgerufen werden.

Ein Zehntel eines Standard-Drinks ist unbedenklich

Berechnungen der Forschenden zufolge ist lediglich ein Zehntel eines Standard-Drinks für junge Menschen unbedenklich. Sprich: „Ein kleiner Schluck eines Spritzers schadet nicht“, wäre demzufolge richtiger. Für junge Männer sei Alkohol dabei besonders schädlich, hieß es. Neben dem erhöhten Krankheitsrisiko seien sie vor allem durch Unfälle gefährdet. Neben bereits bekannten Krankheiten wie Hepatitis, Fettleber, Krebs, Bauchspeichelentzündung und Diabetes, lieferte die Untersuchung zudem neue Erkenntnisse. Der Konsum von sieben oder mehr Gläser Alkohol pro Woche führt zu einem höheren Eisenspiegel im Gehirn, was Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson begünstigt.

Alkoholkonsum: Je älter, desto besser

Gesunde Menschen ab 40 Jahren vertragen Alkohol laut der Studie deutlich besser, weshalb sogar ein gesundheitsfördernder Effekt auftreten kann. Bei ihnen könne durch geringe Mengen Alkohol etwa das Risiko für Diabetes, Herzkrankheiten und Schlaganfälle sinken. Laut Berechnungen sind für 39- bis 64-Jährige ein bis zwei Gläser Alkohol am Tag unbedenklich. Ab 65 gelten sind sogar bis zu drei Gläser am Tag drinnen.

Unsere Botschaft: „Junge Menschen sollten nicht trinken“

Die leitende Autorin der Studie, Emmanuela Gakidou, Professorin für Gesundheitsmetriken an der School of Medicine der University of Washington, wendet sich sogar mit einem klaren Appell an die Regierungen: „Unsere Botschaft ist ganz klar, junge Menschen sollten gar nicht trinken. (...) Natürlich wissen wir aber, dass es nicht gerade realistisch ist, dass junge Menschen komplett auf Alkohol verzichten. Trotzdem sollten die Ergebnisse von den Regierungen klar kommuniziert werden, damit jede:r fundierte Entscheidungen treffen kann.“

1,3 Milliarden Menschen konsumieren schädliche Mengen

Laut einer anderen Analyse in 204 Ländern haben im Jahr 2020 insgesamt rund 1,34 Milliarden Menschen schädliche Mengen Alkohol konsumiert. Hierzulande gelten 340.000 Österreicher:innen als alkoholabhängig und nahezu jeder vierte Erwachsene konsumiert Alkohol in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß.

Anlaufstellen für Alkoholprobleme in Österreich

Blaues Kreuz: Das Blaue Kreuz ist ein eigenständiger Verein im Bund des internationalen Blauen Kreuzes, der sich zum Ziel gesetzt hat, alkoholkranken Menschen und deren Angehörigen Beratung und Unterstützung anzubieten. Felbigergasse 60/1, 1140 Wien

Anton Proksch Institut: Das Anton Proksch Institut ist eine der führenden Suchtkliniken Europas. „Wir behandeln und erforschen alle Formen der Sucht - von sogenannten stoffgebundenen Suchtformen wie Alkohol-, Medikamenten- bis zur Drogenabhängigkeit.“ Lange Gasse 18, 2700 Wiener Neustadt

Anonyme Alkoholiker Österreich/Südtirol: AA-Meetings finden in ganz Österreich statt. Die komplette und laufend aktualisierte Meeting-Liste gibt es hier: www.anonyme-alkoholiker.at

Clean Bregenz: Die Beratungsstellen Clean bieten eine umfassende Beratung und Betreuung für drogenabhängigen Personen, Menschen mit problematischem Alkohol- und Drogenkonsum, aber auch für deren Angehörige, Bezugspersonen sowie Multiplikatoren. Montfortstrasse 3 / 3. OG, 6900 Bregenz

Beratungszentrum und Suchtberatung Eisenstadt: Franz Liszt Gasse 1/III, 7000 Eisenstadt

Psychische Probleme fördern den Konsum von Alkohol, sie haben in den vergangenen Jahren vor allem bei jüngeren Menschen zugenommen.

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