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Andrea Nahles findet „Arbeit ist kein Ponyhof“ und Twitter kontert „Ok, Boomer“

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Von: Felicitas Breschendorf

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Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles wandelt den Spruch „Das Leben ist kein Ponyhof“ auf die Arbeit um. © Cavan Images/ Frank Ossenbrink/ Imago/ Collage/ BuzzFeed News DE

Twitter-User:innen halten den Vergleich von Andrea Nahles (SPD) für unpassend. Die Arbeit auf einem Ponyhof sei anstrengender als man denkt.

Die Generation Z ist dafür bekannt, dass ihnen „Work-Life-Balance“ wichtig ist. Sie machen mit bei Arbeitstrends wie „Quiet Quitting“, deren Ziel es ist, nur das Nötigste zu arbeiten.

Der Autor Stefan Stahl von der Augsburger Allgemeine fragte Andrea Nahles (SPD), Chefin der Arbeitsagentur, was sie von junge Menschen halte, die „den Einklang von Leben und Arbeit sehr ernst zu nehmen [scheinen] und bei Einstellungsgesprächen fordern, dass sie ihren Hund ins Büro mitnehmen dürfen und keine einzige Überstunde machen müssen“. Nahles antwortet, sie sei davon manchmal irritiert.

Andrea Nahles (SPD): „Arbeit ist kein Ponyhof“

In Deutschland gäbe es ein „massives demografisches Problem“, sagt Nahles gegenüber der Augsburger Allgemeinen. „Der deutsche Arbeitsmarkt wandelt sich von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt.“ Zurzeit gibt es in vielen Branchen, etwa in der Erziehung, einen Fachkräftemangel.

Zu einem Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit sagt Nahles: „Fragen der Work-Life-Balance müssen neu ausgehandelt werden, wie meine Generation die Verteilung der Arbeit zwischen Frau und Mann in Familien neu ausgehandelt hat. Aushandeln heißt aber auch an die jüngere Generation gerichtet: Arbeit ist kein Ponyhof.“

Das Netz reagiert auf Nahles: Ein Ponyhof ist sehr wohl Arbeit

„Ok Boomer“, reagiert der Twitter-User @Kizito5 auf den Ponyhof-Satz von Nahles. Ein anderer Twitter-User, @godehart, kommentiert, der Vergleich zwischen Arbeit und einem Ponyhof sei unangebracht. Er habe beobachtet, wie hart die Arbeit auf einem Ponyhof wirklich sei: Man müsste die Pferde füttern, ausführen, die Ställe ausmisten und abkassieren – „richtig Arbeit eben“. „Arbeit auf einem Ponyhof ist kein Ponyhof und die Metapher kann weg.“

Aussage von Nahles sei „krude und veraltet gedacht“, kritisiert Twitter-User

Die Aussage von Nahles impliziert, dass die Gen Z Arbeit nicht richtig ernst nimmt. „Bei solch kruden und veraltet gedachten Aussagen schwillt mir der Kamm, aber gewaltig“, schreibt Twitter-User @niveaucreme. Behauptungen, dass die Gen Z keinen Bock auf Arbeit habe, sind nicht neu. Der Europapark-Chef Roland Mack behauptete zum Beispiel, dass die jungen Menschen nur 3 Tage arbeiten wollen.

Arbeit sei ganz bestimmt kein Ponyhof, twittert @niveaucreme. Er fordert jedoch, dass sich die Arbeitsbedingungen für junge Menschen verbessern: „Angefangen mit einem Ausbildungsgehalt, das den Teil-Namen ‚Gehalt‘ auch verdient. Ein Entgelt, mit dem gelebt werden kann. Zur Not auch auf eigenen Füßen“. Vergangenen Oktober sagte Verdi-Jugend-Chefin Julia Böhnke, dass fast jeder zehnte junge Mensch arbeitslos sei, weil Ausbildungsbetriebe fehlen.

Zeiten ändern sich – auch bei der Arbeit?

Der Twitter-User @the_Joern stimmt Nahles ebenfalls zu, dass Arbeit kein Ponyhof sei. Die Zeiten hätten sich jedoch geändert. „Die Zeit als man sich für irgendeinen Zweck 40 Stunden geschunden hat, sind halt vorbei“, schreibt er. Unsere Autorin ist selbst Gen Z und sagt trotzdem, dass Gen Z der Albtraum von Arbeitnehmer:innen ist.

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