Europapark-Chef klagt über Generation Z: „Wollen nur drei Tage arbeiten“

Roland Mark, Chef des Europaparks in Rust, sucht nach neuen Mitarbeitenden. Der Generation Z wirft er fehlende Arbeitsmoral vor, „dabei haben die ihr ganzes Leben noch vor sich“.
Im Europapark in Rust fehlt es an Personal. Roland Mark, der Chef des Europaparks, findet nach eigenen Aussagen keine neuen Arbeitnehmer:innen. In einem Interview mit der Basler Zeitung hat er sich deshalb auch kritisch über die Generation Z geäußert. „Da kommen 25-Jährige und wollen nur drei Tage arbeiten“, sagt er, „dabei haben die das ganze Leben noch vor sich, könnten hier etwas werden, Verantwortung übernehmen, Karriere machen.“
Bei BuzzFeed News hat eine GenZ-lerin selbst 13 Gründe gesammelt, warum Gen Z der Alptraum von Arbeitgeber:innen ist.
Roland Mark, Chef des Europaparks: „Der Begriff Work-Life-Balance macht mir Sorgen“
In Deutschlands größtem Freizeitpark werde man mit „weit mehr“ als dem Mindestlohn bezahlt, betont der Europapark-Chef gegenüber der Basler Zeitung. Trotzdem habe er Mühe, neue Mitarbeitende zu finden. Grund dafür seien die „hohen Ansprüche“ der jungen Generation. Der Begriff „Work-Life-Balance“, den er mit der Generation Z verbindet, mache ihm Sorgen.
25-Jährige würden zum Beispiel nach Homeoffice fragen, beschreibt der Park-Chef. Sie würden nur drei Tage die Woche arbeiten wollen oder möchten gerne die Wochenenden freihaben. Als Bewerber:innen für die offenen Stellen, etwa bei Essensständen oder Fahrgeschäften, seien sie deshalb nicht seine allererste Wahl. Von seinen Arbeitnehmer:innen wünscht sich Mark stattdessen mehr Ergebenheit und Leidenschaft.
Will die Gen Z wirklich nur drei Tage die Woche arbeiten?
Das Klischee, dass die Generation Z faul ist und zu hohe Ansprüche am Arbeitsplatz hat, wurde jedoch von mehreren Experten widerlegt. Hier sind die verbreitetsten Vorurteile über Millennials und Generation Z im Faktencheck. Lorenz Schlotter, ein Experte für die Generation Z, beschreibt deren beruflichen Wertvorstellungen sogar als „relativ traditionell und konservativ“. „Die jungen Leute wollen Achtstundentage mit geregelten Arbeitszeiten“, sagt er.
Im Interview mit der Basler Zeitung betont der Europapark-Chef seine eigene Arbeitsmoral. Im Gegensatz zur Generation Z schone er sich nicht und erklärt, „wenn unsere stärksten Tage im Park die Wochenenden sind, kann ich nicht schön in die Ferien fahren, wenn meine Mitarbeiter hart arbeiten“.
Statt Gen Z setzt der Europapark-Chef auf ausländische Arbeitskräfte
Nicht nur im Europapark fehlen Mitarbeitende. Der Fachkräftemangel ist zurzeit in vielen Branchen ein Problem. Der Arbeitsagentur-Chef Detlef Scheele hat deswegen mehr Zuwanderung gefordert. Weil er unter den jungen Menschen niemanden passendes findet, setzt auch der Europapark-Chef auf ausländische Arbeitskräfte, sagt er in der Basler Zeitung. Ihm bleibe keine andere Wahl, als Arbeitskräfte aus osteuropäischen und zentralasiatischen Staaten zu rekrutieren – „gute Leute aus Kirgistan und Usbekistan.“
Im Europapark und den angeschlossenen Hotels gibt es weiterhin eine Menge freie Stellen. Um den Personalmangel vorübergehend auszugleichen, deckelt der Vergnügungspark die tägliche Besucherzahl. Statt den bis zu 50.000 Besucher:innen am Tag werden nur noch 30.000 Besucher:innen hereingelassen.