Bundespräsidentenwahl: So stark sind die Kandidaten auf Social Media

Die Social-Media-Auftritte könnten bei der Präsidentenwahl einer der Schlüsselfaktoren sein. Doch welcher der Kandidaten hat dabei die Nase vorne?
Der Wahlkampf zur Bundespräsidentenwahl geht langsam in die heiße Phase. Das merkt man auch bei einer Rundschau auf Social Media. Die einzelnen Kandidaten werden immer aktiver, posten immer mehr Content. Für die nicht so prominenten Anwärter ist das jetzt schon wichtig, immerhin müssen bis sie bis in knapp zwei Wochen 6.000 Unterstützungserklärungen gesammelt haben. Alexander Van der Bellen und Walter Rosenkranz (FPÖ) werden sich bis dahin noch einen Großteil ihres Social-Media-Budgets aufsparen. Fakt ist jedoch: Ohne Facebook und Co wäre ein politischer Wahlkampf mittlerweile unvorstellbar.
Welcher Social-Media-Kanal ist wie wichtig?
Dazu hat vor kurzem die österreichische Agentur BuzzValue eine umfangreiche Analyse durchgeführt. Bei den Interaktionen (Like, Kommentar, etc.) auf den Social-Media-Kanälen der Kandidaten ist mit 1,3 Millionen immer noch Facebook an der Spitze. TikTok (292.100) hat hierbei schon Instagram (280.000) überholt.
Wenn es um Views geht, hat sich TikTok mittlerweile als sehr wertvoller Kanal herausgestellt. Insgesamt 3,8 Millionen Views gibt es schon zu BP-Wahl-Content auf der chinesischen Plattform. Das liegt sicher am Algorithmus auf TikTok, der es relativ leicht ermöglicht, viral zu gehen. Was uns wiederum zu den einzelnen Kandidaten bringt.
Gerald Grosz, unangefochtener Social Media-König
Social Media ist zwar nur ein Puzzlestück des Wahlkampfes zur Bundespräsidentenwahl. Wäre es der einzige gültige Wert, würde Gerald Grosz unangefochten gewinnen. Insgesamt zwei Millionen Interaktionen konnte der ehemalige FPÖ- und BZÖ-Politiker schon generieren. Seine Stärke auf Social Media (insbesondere Facebook) erinnert an frühere Politiker wie Heinz-Christian Strache (FPÖ). BuzzFeed Austria hat bereits im Juni berichtet, was Grosz für ein Social-Media-Powerhouse ist. Alleine auf Facebook hat der Steirer rund sechsmal so viele Fans wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).
An zweiter Stelle der Präsidentschaftskandidaten steht mit 260.810 Interaktionen der Wiener Arzt und Rockmusiker Dominik Wlazny alias Marco Pogo, gefolgt von FPÖ-Kandidat Rosenkranz (67.930), dem „Titelverteidiger“ Alexander Van der Bellen (49.210) und dem MFG-Parteichef Michael Brunner (11.190). Bei Van der Bellen muss dabei jedoch eine Sache mitbedacht werden.
Van der Bellen: Bundespräsident vs. BP-Wahl-Kandidat
Alexander Van der Bellen hatte sich für den Wahlkampf dazu entschieden, neue Social-Media-Accounts zu erstellen, um zwischen seiner Arbeit als amtierender Bundespräsident und seiner Kandidatur zur Wiederwahl zu unterscheiden. Verpflichtet ist er dazu nicht - das könnte ihm am Ende einige Stimmen kosten. Auf seinem Präsidenten-Account hat Van der Bellen nämlich über 815.000 Fans, während sein Kandidaten-Account nur rund 20.000 Fans hat.
Anmerkung: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 18. August 2022 veröffentlicht.