Bundespräsidentenwahl 2022: Das sind die 7 Kandidaten

Ein Überblick über alle Kandidaten, die am 9. Oktober versuchen werden, Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Hofburg-Wahl zu besiegen.
Überrascht waren die wenigsten Menschen, als Bundespräsident Alexander Van der Bellen an einem Sonntag (27. Mai) angekündigt hat, sich der Wiederwahl zu stellen. Unterstützt wird er dabei von den Grünen. Ebenso wenig überraschend war es, als direkt danach sowohl ÖVP, SPÖ als auch die NEOS sich dazu entschieden, keine eigenen Kandidat:innen in das Rennen um die Hofburg zu schicken.
Seit dem Ende des Sammelns der Unterstützungserklärungen ist nun fix, wer am 9. Oktober alles am Wahlzettel stehen wird und es zumindest versuchen wird, die absolute Mehrheit (mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen) von Van der Bellen zu verhindern. Doch eines nach dem anderen: Hier sind die sieben Kandidaten (ja, es sind nur Männer), die um das Amt des Bundespräsidenten ringen.
1. Alexander Van der Bellen
Noch nie hat es ein österreichischer Bundespräsident nicht „geschafft“, bei der Wiederwahl nicht erneut als Sieger hervorzugehen. Das will auch Alexander Van der Bellen verhindern. Nach sechs wilden Jahren (Ibiza-Affäre, ÖVP-Rücktritte, Corona-Pandemie) setzt der ehemalige Parteichef der Grünen auf Stabilität und Solidarität mit den Opfern des Ukraine-Kriegs. „Solidarität ist unsere Waffe“, sagte der Bundespräsident dazu erst vor Kurzem. Versuche dich in unserem Quiz zum Leben und Wirken von Van der Bellen.

2. Walter Rosenkranz (FPÖ)
Die Entscheidung der FPÖ war durchaus eine Überraschung. Viel wurde über die Nationalratsabgeordnete Susanne Fürst spekuliert, sogar Parteichef Herbert Kickl galt für manche als realistische Option. Geworden ist es aber Walter Rosenkranz. Der Volksanwalt ist mittlerweile seit Jahrzehnten ein treues Parteimitglied der Freiheitlichen. Im Vergleich zu vielen seiner Kollegen jedoch relativ frei von Skandalen. Mehr Informationen zu Walter Rosenkranz findest du hier.

3. Tassilo Wallentin
Tassilo Wallentin ist Rechtsanwalt und seit vielen Jahren ein beliebter Kolumnist in der „Kronen Zeitung“. „Ärmel hochkrempeln und mit voller Kraft das ganze Land auf den richtigen Weg bringen“, heißt eines der Mottos des 48-Jährigen. Finanziell unterstützt wird er vom austro-kanadischen Milliardär Frank Stronach. Wallentin könnten vor allem der FPÖ einiges an Stimmen kosten. Mehr Details zur Karriere von Wallentin findest du hier.

4. Dominik Wlazny
Dominik Wlazny, besser bekannt als Marco Pogo, ist Gründer und Vorsitzender der Bierpartei. Seit 2014 als Sänger der Punkrock-Band Turbobier tätig, sitzt der Wiener seit rund zwei Jahren im Simmeringer Bezirksrat. Bereits im Oktober 2021 kündigte Wlazny im „Wien heute“-Interview an, bei der Hofburg-Wahl kandidieren zu wollen. Mit seiner ungewöhnlichen, aber ehrlichen Art und Weise könnte Wlazny vor allem viele junge Menschen für sich gewinnen. Was du sonst noch alles über den gelernten Mediziner wissen musst, kannst du hier nachlesen.

5. Gerald Grosz
Ehemals ein Mitglied der Jörg-Haider-Partei BZÖ, ist Gerald Grosz heute vor allem als Kolumnist und Autor aktiv. Große Aufmerksamkeit erhält der Grazer durch seine regelmäßigen Gastauftritte auf OE24.TV. Dort diskutiert er meist mit dem Unternehmensberater und Tierschutz-Aktivisten Sebastian Bohrn Mena. Der politische Stil von Grosz ist so provokant wie keiner seiner Mitstreiter. Nicht zu unterschätzen sind seine zahlreichen Fans auf Social Media. Noch mehr Infos zu Grosz findest du hier.

6. Michael Brunner
Michael Brunner, Bundesparteiobmann der impfkritischen MFG, ist ein weiterer Kandidat, der die Hürde von 6.000 benötigten Unterstützungserklärungen überwinden konnte. Selbst bezeichnet sich der Rechtsanwalt gerne als „Anwalt für das Volk“ und seit neuestem als „Volkspräsident“. Neben Rosenkranz, Wallentin und Grosz ist er ein weiterer Anwärter, der mit seiner Politik eindeutig dem rechten Lager zuzuordnen ist. Mehr über das Leben von Michael Brunner kannst du hier nachlesen.

7. Heinrich Staudinger
Der Underdog aller Underdogs bei der Bundespräsidentewahl 2022, möchte man zumindest meinen. Allerdings ist Heinrich Staudinger vielen Menschen in Österreich seit Jahren ein bekannter Name. Immerhin ist er der Gründer des erfolgreichen „Waldviertler Schuh“-Unternehmens GEA, sogar einen Film über Staudinger gibt es. Weitere Aufmerksamkeit erhielt Staudinger im Jänner 2016, als er sich einen öffentlichen Konflikt mit der Finanzmarktaufsicht lieferte. Noch mehr zum Werdegang des Oberösterreichers findest du hier.
