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Burger King verliert Vegan-Label für 5 Produkte – „macht Vertrauen kaputt“

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Von: Sophia Lother

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Von allen Seiten hagelt es nach einer TV-Enthüllung Kritik an Burger King. Vor allem die vegane Community ist enttäuscht. (Illustration)
Von allen Seiten hagelt es nach einer TV-Enthüllung Kritik an Burger King. Vor allem die vegane Community ist enttäuscht. (Illustration) © Imago/Reporters; Imago/Future Image

Nach der „Wallraff“-Recherche über Burger-King ist das Entsetzen groß. Ein Koch warnt: „Solche Sachen machen das Vertrauen in die gesamte Gastronomie kaputt.“

Was die RTL-Sendung enthüllte, hat für Furore gesorgt. Die Wellen schlagen so hoch, dass Burger King jetzt das V-Label für mehrere seiner veganen Produkte verliert. Doch was ist hier genau passiert? Alles begann mit einer undercover Recherche des „Team Wallraff“ von RTL bei Burger King. In Berlin, Köln und München deckten die Reporter:innen demnach schwere Missstände auf.

Von überlastete Mitarbeiter:innen, abgelaufenen Lebensmitteln und schlechter Hygiene wurde berichtet. Auch unterbrochene Kühlketten, Maden und Mäusebefall wurden angeprangert. Für vegan lebende Menschen besonders brisant: Offenbar war nicht alles so vegan, wie dargestellt.

Burger King sorgt für Skandal: Massive Mängel in TV-Recherche aufgedeckt

Beispielsweise seien laut Aussage von Angestellten die gleichen Fritteusen für vegane und Fleischprodukte verwendet worden. Mayonnaise mit Ei als vegan deklariert worden. Und es sei immer wieder zu Verwechslungen gekommen. „Wenn man keine Long-Chicken-Patties hat als plant-based, dann nimmt man die normalen und wickelt die in Plant-based-Papier“, so ein Informant gegenüber den Reporter:innen.

Immer mehr Verbraucher:innen verzichten auf Kuhmilch – Sie komplett mit Hafermilch zu ersetzen, sei allerdings falsch, sagt ein Agrarwissenschaftler.

Vegan-Skandal bei Burger King: V-Label wird für fünf Produkte ausgesetzt

Burger King reagierte umgehend und veröffentlichte eine Stellungnahme. Das Unternehmen erklärte: „Wir bedauern diese Vorfälle sehr und nehmen sie ernst. Und wir sind immer für Hinweise dankbar. Die betroffenen Restaurants wurden vorübergehend geschlossen, damit sie genau überprüft werden können.“ Es werde noch im September Sonder-Audits in allen Filialen geben. Doch das reicht dem V-Label offensichtlich nicht aus.

„Das V-Label erkennt angesichts von Recherchen des Senders RTL, dass Burger King Deutschland die Einhaltung seiner vertraglichen Pflichten aktuell nicht möglich ist. Das V-Label hat Burger King Deutschland deshalb über die sofortige Aussetzung der Lizenz informiert – bis Burger King Deutschland die Einhaltung der Lizenzanforderungen glaubhaft und nachweislich sicherstellen kann. Das V-Label hat Burger King Deutschland entsprechend aufgefordert, Erwähnungen des V-Labels wie auch das Emblem zeitnah aus seiner Werbung zu entfernen“, heißt es in einer Mitteilung des Labels. Diese Produkte von Burger King sind betroffen:

Nach Recherche: „Burger King hat das V-Label wohl falsch interpretiert“

„Solche Sachen machen das Vertrauen in die gesamte Gastronomie kaputt, weil der Kunde sich darauf verlässt, dass wenn er ein veganes Produkt haben möchte, dass er dann auch ein veganes Produkt bekommt“, bemängelt Koch Ronny Loll im Interview mit RTL.

Auch auf Twitter hagelt es empörte Kommentare. „Burger King hat das V-Label wohl falsch interpretiert.
Naja, kann auch schnell passieren, dass man denkt das V stünde für ‚Vielleicht vegan‘“, erklärt eine Nutzerin. Ein anderer Twitter-User witzelt: „Veganer Burger bei Burger King ist wohl eher so ein von Typ Schrödinger Vegan. Erst, wenn man ihn isst, weiß man, ob der wirklich vegan ist.“

Auch die Tierschutzorganisation Peta hat inzwischen reagiert. So erklärte die Organisation gegenüber RTL, die Berichte hätte sie zutiefst beunruhigt und fügt hinzu: „Wir haben daher noch für diese Woche einen Termin mit Burger King Deutschland vereinbart. Wir werden dem Unternehmen unmissverständlich deutlich machen, dass die Mängel unverzüglich abzustellen sind und andernfalls ein Entzug des ‚PETA Vegan Food Award‘ droht.“

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