Der Nachfolger von Laura Sachslehner: 6 Fakten über Christian Stocker, den neuen ÖVP-Generalsekretär

Nach dem Abgang der umstrittenen Laura Sachslehner hat die Volkspartei einen neuen Generalsekretär. Der erfahrene Christian Stocker tritt die Nachfolge an.
Während sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gerade in New York befindet, ist hierzulande in der Parteizentrale der Volkspartei sicherlich gerade der ein oder andere Umzugskarton zu finden. Die ÖVP hat nämlich einen neuen Generalsekretär. Nach dem Rücktritt der oftmals kontroversen Laura Sachslehner hat Nehammer am Freitag (23. September) den 62-jährigen Christian Stocker zu ihrem Nachfolger ernannt. Gemeinsam mit Bundesgeschäftsführer Alexander Pröll leitet Stocker von nun an einige der wichtigsten Aufgaben innerhalb der Regierungspartei. Bleibt nur die Frage: Wer ist Christian Stocker überhaupt?
1. Wurzeln in der ÖVP-Hochburg
Stocker stammt aus Wiener Neustadt, der zweitgrößten Stadt in Niederösterreich. Dass Niederösterreich nicht erst seit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als Hochburg der Volkspartei gilt, ist wahrlich kein Geheimnis. Selbst Bundeskanzler Nehammer kommt aus den Reihen der niederösterreichischen ÖVP-Regie.
2. Stocker, der Rechtsanwalt
Nach seiner schulischen Ausbildung in Wiener Neustadt ging Stocker nach Wien, um das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien zu studieren. 1988 promovierte er zum Doktor. Nach dem Gerichtsjahr ist Stocker seit 1994 selbstständiger Rechtsanwalt. Zu seinen Spezialgebieten zählen Ehe- und Familienrecht, Gesellschaftsgründungen, Schadenersatzrecht sowie Verkehrsrecht und Unfallschäden.
3. Stocker, der Kommunalpolitiker
Stocker ist ein politisches Urgestein. Bereits 1990 wurde er Gemeinderat in Wiener Neustadt. Er fungierte dort sowohl als Klubobmann, dann als Obmann des Kontrollausschusses. Als Stadtrat war Stocker in Wiener Neustadt bereits für folgende Bereiche verantwortlich: Bauwesen, Schulen, Finanzen und Bildung. Seit 2020 konzentriert er sich auf die Ressorts Finanzen, Liegenschafts- und Immobilienverwaltung. Außerdem ist Stocker seit 2015 in Wiener Neustadt der Erste Vizebürgermeister. Gemeinsam mit dem niederösterreichischen ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger gelang es Stocker, aus dem früher von der SPÖ dominierten Wiener Neustadt eine neue ÖVP-Festung zu bilden.

4. Stocker, der Bundespolitiker
Nach fast 30 Jahren als Kommunalpolitiker in Niederösterreich folgte für Stocker der Sprung in die Hauptstadt. Seit Juni 2019 ist er nämlich Nationalratsabgeordneter im Parlament. 2021 wurde Stocker der ÖVP-Sprecher für Inneres und Sicherheit. Sein Vorgänger war hierbei übrigens Karl Mahrer, der mittlerweile Chef der Wiener Volkspartei ist. Im September 2022 nun die bisher größte Beförderung in der Karriere von Stocker: ÖVP-Generalsekretär.
5. Mann der Ausschüsse
Den neuen Posten als Generalsekretär musste sich Stocker hart erarbeiten. Immerhin sprang er für die ÖVP in einigen der heikelsten Situationen in die Bresche. Allen voran der ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss, in dem er seit Dezember 2021 Mitglied und neben Andreas Hanger eine der führenden Stimmen der ÖVP ist. Zudem ist Stocker auch Obmann im Ausschuss für innere Angelegenheiten. Dieser befasst sich mit parlamentarischen Gesetzesvorlagen und Anträge - vor allem bezüglich Sicherheit, Staatsbürgerschaft und Zuwanderung. Durch und durch Themen, mit denen die ÖVP bei den letzten Wahlen auftrumpfen konnte.
6. Enger Vertrauer von Nehammer
Dass Stocker neuer Generalsekretär der ÖVP ist, sollte eigentlich keine Überraschung sein. Seiner immer größer werdende Anzahl an TV-Auftritten war schon ein gutes Indiz dafür. Laut Medienberichten wäre es ohnehin geplant gewesen, dass Stocker den Posten von Sachslehner im nächsten Jahr übernimmt. Dank seiner niederösterreichischen Wurzeln gilt Stocker als enger Vertrauter von Kanzler Nehammer. Nach dem gescheiterten Sachslehner-Experiment wollte die Volkspartei nun auf Nummer sicher gehen. Stocker ist ein langjähriger Funktionär, der in der Partei gut verankert ist. Ob er diese Rolle auch nach außen hin bewältigt, wird sich zeigen.