Energiekrise: 5 Tipps, wie ihr jetzt sparen und sogar helfen könnt

Ein Stopp von Energielieferungen aus Russland würde den Druck im Ukraine-Krieg auf den russischen Präsidenten erhöhen. So könnt ihr mithelfen, Energie zu sparen und der Umwelt etwas Gutes tun.
Nachrichten und Bilder aus dem Krieg in der Ukraine bewegen die Menschen auf der ganzen Welt. Zehntausende demonstrierten am Wochenende in deutschen Städten unter dem Motto „Stoppt den Krieg“ und zahlreiche Hilfsaktionen unterstützen Ukrainer:innen auf der Flucht. Viele Deutsche fordern wirklich alles Erdenkliche zu tun, dass der Krieg gegen die Ukraine und das Leiden endlich aufhört. Dazu zählt auch, den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin weiter zu erhöhen und die Sanktionen gegen Russland auf einen sofortigen Stopp aller Energielieferungen aus Russland auszuweiten.
Warum Deutschland das nicht tue, erklärt der zugeschaltete Robert Habeck am Sonntagabend (13. März 2022) bei „Anne Will“ in der ARD, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Es sei nicht klug, etwas zu tun, was man nicht durchhalten könne, so Habeck. Und das gelte für ein sofortiges Embargo. Deutschland sei noch nicht unabhängig von russischer Energie. „Das ist bitter und moralisch nicht schön“, sagt der Wirtschaftsminister. Auch SPD-Chef Lars Klingbeil hält einen sofortigen Stopp sämtlicher Öl-, Gas- und Steinkohle-Lieferungen aus Russland für „nicht klug“.
Ölverbrauch in der Energiekrise senken: Greenpeace schlägt Tempolimits und autofreie Sonntage vor
Deutschland muss also unabhängiger von russischen Importen werden, um die Sanktion in Form eines Energie-Embargos lange durchzuhalten. Die Umweltorganisation Greenpeace schlägt in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt, kurzfristig wirkende Maßnahmen vor, um Deutschlands Ölverbrauch zu senken. Mit einem Importstopp russischen Öls könne man dem Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin die finanzielle Basis entziehen.
Greenpeace schlägt daher die Einführung eines auf die Dauer des Konflikts bezogenen Tempolimits von 100 km/h auf Autobahnen und eine Fortführung des Homeoffice vor, um den Ölverbrauch zu senken. Außerdem sollten Freizeitfahrten mit dem Auto reduziert und autofreie Sonntage eingeführt werden.
Habeck kündigt Entlastungen aufgrund hoher Spritpreise an
Die gestiegenen Energiepreise wegen des Ukraine-Kriegs drohen schon jetzt, die Deutschen schwer zu belasten. Der Blick auf die Spritpreise lässt viele Auto- und Lkw Fahrer:innen zusammenzucken. Als Konsequenz kündigte Vizekanzler Habeck am Sonntagabend ein neues Maßnahmenpaket an. Die Preisanstiege im gesamten Energiebereich seien für viele Menschen erdrückend, sagte er der dpa in Berlin. „Extrem hohe Heizkosten, extrem hohe Strompreise, extrem hohe Spritpreise belasten Haushalte, und je geringer die Einkommen, desto stärker. Die Bundesregierung wird daher ein weiteres Entlastungspaket auf den Weg bringen.“
Ukraine-Krieg: So kannst du Energie sparen und helfen
Um weitere Sanktionen gegen Russland durchzuhalten, muss Deutschland unabhängiger von Russlands Energielieferungen werden. Dabei können wir alle mithelfen und einen kleinen Beitrag zur Möglichkeit leisten, dass der Krieg in der Ukraine schneller aufhört. Und dabei tun wir auch der Umwelt etwas Gutes. Das Umweltbundesamt (UBA) ruft angesichts des Kriegs in der Ukraine dazu auf, mit Energie sparsamer umzugehen. Mit diesen Maßnahmen können private Haushalte ganz einfach helfen:
- Heizung etwas runterdrehen: Wenn alle Haushalte die Temperatur in den Wohnungen um ein Grad reduzieren, würden 10 Terawattstunden Gas weniger benötigt. Bei einer Absenkung um zwei Grad wären es sogar 21 Terawattstunden und das sind etwa fünf Prozent des derzeit aus Russland importierten Erdgases.
- Kaufe einen Spar-Duschkopf: So ein spezieller Duschkopf gibt es im Baumarkt und senkt den Energieverbrauch fürs Duschen um rund 30 Prozent, so das UBA. Wenn das alle Menschen in Deutschland machen würden, spare das 11,3 Terawattstunden Erdgas und bedeutet etwa 2,8 Millionen Tonnen Treibhausgase weniger. Du hilfst also auch noch der Umwelt!
- Runter vom Gas: Fahren wir auf den Autobahnen in Deutschland nur noch maximal 100 km/h und 80km/ h auf Straßen außerorts, spare das 2,1 Milliarden fossilen Kraftstoff ein, selbst wenn man davon ausgehe, dass sich nicht alle an das freiwillige Tempolimit halten. „Das spart immerhin sofort rund 3,8 Prozent des im Verkehrssektor verbrauchten Kraftstoffs. Würde man es schaffen, dass tatsächlich niemand mehr schneller unterwegs ist, fiele die Einsparung noch einmal rund 20 Prozent höher aus”, so UBA-Präsident Dirk Messner.
- Energiesparen in der Küche: In vielen Haushalten ist der Kühlschrank zu kalt eingestellt. Sieben Grad reichen aus, dass die Lebensmittel frisch bleiben und die Temperatur zu erhöhen spart Energie. Genauso wie das Backen mit Umluft, statt mit Ober-/ Unterhitze. Damit lässt es sich mit niedrigeren Temperaturen backen und mehrere Ebenen gleichzeitig nutzen. Auch wer beim Kochen den Deckel nutzt, kann viel Strom und Geld sparen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz etwa 27 Euro pro Jahr unter der Annahme, dass dreimal in der Woche gekocht wird.
- Standby-Modus vermeiden: Wer alle Haushaltsgeräte mithilfe einer Steckerleiste immer komplett ausschaltet, spart richtig viel Strom und bis zu 60 Euro pro Jahr. Das entspricht etwa 100 Kilo schädlichem Kohlenstoffdioxid.