Corona hat jede fünfte Freundschaft zerstört

Der Beginn der Corona-Pandemie hat Gräben gerissen. Nicht nur war es eine einsame Zeit, wegen unterschiedlicher Meinungen ist so manche Freundschaft zerbrochen.
Wenn Freundschaften zerbrechen, hat das definitiv etwas Tragisches. Oft passiert das langsam und leise, wenn gemeinsame Interessen auseinander driften. Das geschieht bei Liebesbeziehungen wahrscheinlich sogar öfter, denn eine echte Freundschaft überdauert so manche Romanze.
Manchmal verliert man Freund:innen aber auch im Streit, krach, bumm, aus. Oder man meidet einfach den Kontakt, weil man mit der betreffenden Person nichts mehr zu tun haben will. Da spreche ich aus Erfahrung. Die Corona-Pandemie, die trotz der Aufhebung fast aller Maßnahmen NICHT vorbei ist, ist dafür ein Paradebeispiel.
Unterschiedliche Meinungen beendeten Freundschaften
Das Marktforschungsinstitut Integral hat eine Umfrage in Österreich durchgeführt, der zufolge jede:r Fünfte der Befragten angab, in den letzten beiden Jahren Freund:Innen verloren zu haben - und zwar, weil diese andere Auffassungen zu den jeweils geltenden Maßnahmen und Impfungen hatten oder COVID-19 gleich komplett leugneten. Schwurbler:innen gab und gibt es ja nicht unbedingt wenige.
Als wäre eine Pandemie nicht genug, um Zunder in freundschaftliche Beziehungen zu bringen, gibt es auch noch den Krieg in der Ukraine und die Klimakrise. Wegen unterschiedlicher Meinungen gab Ersteres bei 22 Prozent Anlass für Unstimmigkeiten, bei 14 Prozent bei Letzterem.
Freundschaften bestehen aber nicht nur aus Streitigkeiten. Während der Lockdowns im Rahmen von COVID-19 - du erinnerst dich, die gab es auch einmal - vermissten 63 Prozent der Befragten ihre Freund:innen doch sehr. 37 Prozent sogar so sehr, dass sie sich schlicht über die Kontaktbeschränkungen hinwegsetzten.
Jede:r sechste hat eine:n beste:n Freund:in
Bei der Umfrage kamen auch andere, doch ganz interessante Ergebnisse zutage, etwa dass 62 Prozent eine:n beste:n Freund:in haben. Im Schnitt hast du laut Statistik sechs Personen in deinem engen Freundeskreis, insgesamt pflegst du 20 Freundschaften. Bekannte hast du im Durchschnitt mehr als 100 Personen.
Und was macht eine gute Freundschaft jetzt aus? 76 Prozent der Befragten zufolge, dass man für einen Menschen da ist, wenn man gebraucht wird, klar. Das gilt natürlich auch umgekehrt, also dass jemand für dich da ist, wenn du sie oder ihn brauchst. Wenig überraschend: Für jeweils 74 Prozent ist es von großer Bedeutung, dass man miteinander über alles reden kann und dass man ehrlich zueinander ist.
Die Umfrage wurde übrigens nicht einfach aus Spaß an der Freude durchgeführt: Morgen, am 30. Juli, ist Tag der Freundschaft. Wie heißt es im Englischen so schön: keep your friends close.
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