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Arbeitsminister Kocher will bei Teilzeit Sozialleistungen kürzen, das Netz kann es nicht glauben

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Von: Christian Kisler

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Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher hat in einem Interview für Aufregung gesorgt: Wer Teilzeit arbeitet, soll weniger Sozialleistungen erhalten.

Eigentlich will Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) Vollzeit-Jobs stärken. Allerdings dachte er in einem Interview mit dem „Kurier“ laut über eine Maßnahme nach, die den Sozialstaat, wie wir ihn kennen, zutiefst erschüttern würde.

„In Österreich wird wenig unterschieden bei Sozial- und Familienleistungen, ob jemand 20 oder 38 Stunden arbeitet. Wenn Menschen freiwillig weniger arbeiten, dann gibt es weniger Grund, Sozialleistungen zu zahlen“, erklärte der Minister im Interview.

Weniger Sozialleistungen treffen Frauen und Geringverdiener:innen

Wobei er offensichtlich übersehen hat, dass viele eben nicht unbedingt freiwillig weniger arbeiten. Das betrifft vor allem Frauen, oft junge Mütter, die wieder ins Berufsleben einsteigen wollen, sowie Geringverdiener:innen, die sich mit mehreren Teilzeitjobs über Wasser halten müssen.

Das stößt beim Koalitionspartner, den Grünen, genauso für Unverständnis wie bei der Opposition. „Eine derartige Kürzung würde nicht nur soziale Härten verursachen, sondern ginge insbesondere auf Kosten von Frauen und armen Familien“, so Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, in einer Aussendung.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch wiederum meint, das sei das Unsinnigste, was er gehört habe, „seit die FPÖ-Ministerin Beate Hartinger-Klein behauptet hatte, man könne von 150 Euro im Monat gut leben.“ Und auch in der Öffentlichkeit, also etwa im Netz, kam Kochers Vorschlag nicht besonders gut an, gelinde gesagt.

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Martin Kocher hat zuletzt mit einem Versprecher irritiert, indem er von „Armut sichern“ gesprochen hat. Deshalb haben einige Leute den damaligen ZIB2-Auftritt von Arbeitsminister Kocher doch etwas seltsam gefunden.

Kollegin Ana ist außerdem der Meinung: Kochers frauenfeindlicher Vorschlag ist nur eine Ablenkung.

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