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21 Situationen, die zeigen, wie krass der Schlankheitswahn unseren Alltag beeinflusst

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Von: Tina Blech

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Ich kenne keine einzige Frau*, die ein vollkommen gesundes Verhältnis zu Essen und ihrem Körper hat. Wann ändert sich das endlich?

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1. Wir snacken heimlich

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Jeder Mensch hat diesen einen Snack, der einen weich in der Magengegend werden lässt. Meist sind es genau diese Köstlichkeiten, die Heidi Klum ihren Määdels schrill kreischend aus der Hand schlagen würde. Um keine Negativ-Reaktionen von unseren Mitmenschen zu bekommen, wenn unsere Lieblings-Kalorienbombe es mal wieder aufs Supermarkt-Fließband geschafft hat, snacken wir sie einfach direkt auf dem Heimweg auf, in der Hoffnung, dass die heimlichen Kalorien im Auto nicht zählen. Oder in der Umkleidekabine. Oder auf dem Damenklo.

2. Wir rechtfertigen uns jedes mal, wenn wir beim "sündigen" erwischt werden

"Ich hatte einen echt stressigen Tag", "Ich hab gar nicht gefrühstückt", "Ich war gestern extra länger auf dem Laufband": Ob wir eine handvoll Chips, eine einzige Pommes, einen Eimer Fertig-Tsatsiki oder die ganze Tafel Ritter Sport Voll-Nuss essen – wir sprudeln über vor Ausreden, wenn uns jemand dabei ertappt, wie wir es wagen, etwas in die Nähe unseres Mundes zu bringen, das mehr als 2 Kalorien hat. Meistens juckt es unser Gegenüber eigentlich garnicht.

3. Überhaupt... "SÜNDIGEN"?!?

Wir beziehen "sündigen" auf Lebensmittel, die uns doch eigentlich glücklich machen. Können wir uns darauf einigen, dass weder die geile Käsepizza von um die Ecke, noch die unvergesslich knusprigen Burger King Pommes eine Sünde sind?

4. Wir fühlen uns schlecht, wenn wir uns was gönnen

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Egal wie großartig jeder Bissen deines Lieblingsdöners geschmeckt hast, ach, und diese vorzügliche Knoblauchsauce... sobald du die verkleckerte Alufolie zusammenfaltest, überfällt dich das schlechte Gewissen. "Hätte das jetzt wirklich sein müssen? Hätten die Sellerie-Stangen in meiner Tupperdose nicht auch genügt? So wird das nie was mit #beachbody2019." Irgendwie schaffen es diese abgefuckten gesellschaftlichen Konventionen immer wieder, dass wir uns unser sehr wohl verdientes Essen nur bedingt schmecken lassen können. Wie schade ist das eigentlich?

5. Wir schämen uns, zuzugeben, wenn wir schon lange keinen Sport mehr gemacht haben

Kaum etwas fürchten wir mehr, als beim ersten Date "Und, was für Sport machst du so?" gefragt zu werden. In Wahrheit haben wir nämlich heute noch Alpträume, wenn wir an unsere Teilnehmerurkunde bei den Bundesjugendspielen zurückdenken. Weil wir denken, direkt als unattraktiv zu gelten, wenn wir nicht freudejauchzend in der ersten Reihe beim Spinning abgehen, lügen wir: "Also morgens gehe ich meistens Laufen, und abends bringt mich eine ausgedehnte Runde Yoga richtig toll runter."

6. Wir geben Komplimente, wenn wir sehen, dass jemand abgenommen hat

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Und das, ohne zu wissen, woher der Gewichtsverlust rührt oder ob unser Gegenüber glücklich ist, abgenommen zu haben. Dass Menschen auch unbeabsichtigt und aufgrund von Stress, Trauer oder Depression enorm an Gewicht verlieren können, kommt uns garnicht in den Sinn. Wir denken automatisch: dünner = besser. Eine Freundin mit Bulimie erzählte mir vor kurzem: "Ich habe die meisten Komplimente für mein Aussehen bekommen, als ich 5-6 Mal am Tag gekotzt habe." Als sie endlich gesünder wurde und zunahm, bekam sie kaum mehr Komplimente.

7. Wir lästern über eine Person, die zugenommen hat

"Ist ja alles schön und gut, dass Petra so glücklich mit ihrem Bernd ist, ne, aber muss sie sich denn dabei so gehen lassen?" Wer sind wir bitte, zu urteilen, wenn Petra doch einfach nur glücklich und zufrieden ist?

8. Wir behalten diese eine Drecks-Jeans im Schrank, die noch nie gepasst hat – als "Ansporn"

Anstatt zu irgendwas anzuspornen, zieht uns dieses widerlich enge Stück Stoff lediglich regelmäßig runter. Dabei könnte man sich eigentlich echt Schöneres vorstellen, als täglich den constant Reminder entgegengezimmert zu bekommen, dass man immer noch "zu fett" ist. Wieso tun wir uns das an?

9. Wir achten darauf, "vorteilhafte" Kleidung zu tragen

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Unsere Kleiderschränke kotzen vor Langeweile und Uniformität. Schwarz ringt sich um Schwarz und – ganz vielleicht – ein wenig Dunkelbau. Schon beim Gedanken an Querstreifen packen wir uns empört an unsere Bauch-Weg-Strumphose; weiß doch schließlich jedes Kind, wie unvorteilhaft die sind. Von Schlaghosen brauchen wir gar nicht erst anzufangen! Wie geil wäre es eigentlich, wenn wir darauf scheißen würden, was konventionell als schön betrachtet wird und wir alle einfach anziehen würden, worauf wir Bock hätten? Bauchfrei ohne Waschbrettbauch, kurze Hotpants, weil es eben heiß ist? Mehr davon, bitte.

10. Wir machen 9847932 Selfies und posten das, auf dem wir uns am schlankesten finden

Bauch einziehen, Zunge gegen den Gaumen pressen, Hohlkreuz, Schultern zurück uuund abdrücken. Yes! Wenn der Schatten jetzt noch an die richtige Stelle fällt, ist der Schnappschuss insta-worthy. All das, um besser in eine künstlich erstellte, "perfekte" Schablone zu passen und normschöner zu sein, als wir es eigentlich sind. Dabei konstruieren wir schlichtweg ein falsches Bild von uns, bis wir uns selbst nicht mehr erkennen, wenn wir uns auf zufälligen Schnappschüssen unserer Freunde wiederfinden.

11. Wir hoffen, dass unser Tinder-Date nicht denkt, wir wären dicker als auf unseren Fotos

Dieses falsche Bild von uns bringt unserer Meinung nach auch die besseren Matches. Vor jedem Treffen machen wir uns jedoch dreimal in die Hose: Ob diese Rumtrickserei auffliegen wird? Wird er mich zu dick finden? Wo sind meine Bauch-Weg-Strumpfhosen? Stop! Sollten wir uns nicht lieber darauf konzentrieren, unseren großartigen Charakter zu zeigen, keine unangebrachten Witze zu machen oder nicht direkt über den Ex zu lästern?

12. Wir checken bei jeglichen Lebensmittel-Verpackungen die Kalorientabellen

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Kaum ein Produkt wandert ohne prüfenden Blick auf die Kalorientabelle in unseren Einkaufswagen. Die Ofenfrische Salamipizza von Dr. Oetker bleibt meistens im Tiefkühlfach zurück, weil wir inzwischen auswendig wissen, dass sie 896 kcal hat (was ca. 44,8 % der empfohlenen Tagesdosis entspricht!!! Ah!!) Und ist ein Snickers wirklich die 241 kcal wert? JA. IST ES.

13. Wir rechtfertigen Fatshaming, indem wir die Gesundheitskeule schwingen

"Versuch es doch mal mit Low Carb, Blumenkohl-Pizzaboden kann auch dein Leben verändern, ich mein es ja nur gut, Fettleibigkeit ist eine ernstzunehmende Krankheit, blablabla." Eine Sekunde später liken wir das artsy Foto dieser einen Influencerin, die gekonnt in Szene gesetzt an einer Kippe zieht und eine Flasche Hennessy ext. Solange die Person normschön ist, ist uns ihre Gesundheit nämlich doch ziemlich egal.

14. Wir haben uns durch die absurdesten Diäten gequält

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FDH, Kohlsuppen-, Militär- oder Nulldiät, was haben wir nicht schon alles durchprobiert, immer auf der Suche nach dem ultimativen Schlankheitsgeheimnis. Oder kennt ihr noch diese abgefuckte 3x3 Diät, wo man am ersten Tag nichts außer 9 Wiener Würstchen, am zweiten 9 Bananen und am dritten 9 hartgekochte Eier isst? Eigentlich ziemlich ekelhaft. Am Ende fanden wir uns dann zwar kein Stück schöner, waren dafür aber richtig mies gelaunt.

15. Wir vergleichen uns mit Photoshop-Versionen von perfekten Models, die nicht mal selbst so aussehen

Dass ohnehin kein Bild mehr auf den Instagram-Kanälen unserer Lieblingspromis landet, das nicht durch die Photoshop-Hölle gejagt wurde, wissen wir eigentlich längst. Selbst Beyoncé sieht ohne Feintuning nicht so aus, wie wir sie auf den Magazincovern vorgesetzt bekommen. Dennoch eifern wir unrealistisch langen Schienbeinen und unmöglich definierten Oberarmen nach. Dabei macht das ungefähr so viel Sinn, wie zu hoffen, dass unsere Haare irgendwann so wachsen, wie die von Marge Simpson.

16. Wir machen uns über fette Menschen lustig

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Fatshaming ist absolut salonfähig und Dickenwitze und Fingerzeigen alltäglich. Nicht nur auf der Straße, sondern auch auf Netflix, bei RTL oder in Hollywood. Zwei Zentimeter über den Modelmaßen? Dann gibt's leider nur die Rolle als lustiger, fetter, Sidekick. Und WEHE sie sind nicht rund um die Uhr zum scheißen komisch, ernähren sich nur von Junkfood und machen sich und ihr winzig kleines Ego permanent zum Vollhorst, während wir kichernd unsere Coke Zero schlürfen.

17. Wir kennen keine echten, fetten Vorbilder

Es gibt verdammt wenige dicke Menschen, die popkulturell je was gerissen haben. Beth Ditto vielleicht, oder Ashley Graham, oder die dicke Australierin "Fat Amy" aus "Pitch Perfect". Bedenklich ist jedoch, dass nicht das, was sie tun im Vordergrund steht, sondern ihr Gewicht. Jegliche Abweichung vom Minimalgewicht wird als anders gekennzeichnet. Graham ist erfolgreiches Model, OBWOHL sie dick ist, revolutionär! Rebel Wilson so lustig WEIL sie sich über ihr Gewicht lustig macht, and so on.

18. Wir machen Pläne für „wenn wir dann mal dünn sind“

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Poledancing, surfen lernen oder deiner Mittelschul-Liebe endlich deine Gefühle gestehen – es gibt so vieles, was wir unbedingt machen möchten, aber denken, unser Gewicht könnte uns dabei im Weg stehen. Deshalb schieben wir es auf. Scheiß drauf! Wie wäre es, es einfach zu tun? Jetzt?Wahrscheinlich war Peter dein Gewicht schon immer egal und auf dem Surfbrett oder an der Stange macht am Anfang sowieso niemand eine gute Figur.

19. Wenn wir eine Mahlzeit auslassen, sind wir stolz auf uns

Wenn wir sonntags das Frühstück verschlafen und so nur mittags und abends etwas essen, beschleicht uns diese komische Art von Stolz. Genauso, wenn wir es schaffen, das Abendessen eine Woche lang auszulassen. Aber was soll das? Es ist verdammt noch mal absolut nichts verkehrt daran, drei vernünftige Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen. Don't. Skip. Your. Meals. Das sollte doch wirklich essentiell sein. Immer.

20. Wir machen uns wegen den absurdesten Körperteilen verrückt

Wieso zum Teufel haben wir auch nicht Kylie Minogues Handgelenke, Kendall Jenners Schlüsselbein oder Gigi Hadids Knie? Weil wir eben nicht Kylie Minogue, Kendall Jenner und Gigi Hadid sind!! Wann verstehen wir endlich, dass unser Körper toll so ist, wie er nunmal ist?

21. Wir haben Angst vor dem Schritt auf die Waage

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Angstschweiß rinnt unseren Rücken hinunter, wenn wir die Waage im Bad stehen sehen. Was, wenn sie nicht anzeigt, was für unsere Größe ideal ist? Was, wenn es mehr ist als letzte Woche? Dabei sollte es sich nicht um Zahlen drehen, sondern darum, wie wohl wir uns in unseren Körpern fühlen. Man kann "Lebensfreude", "überaus befriedigendes Sexleben", "innere Schönheit" und "absolute Göttin" halt auch einfach nicht wiegen.

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