22 Schönheitsideale, die ein für allemal in die Tonne gehören
Wie sollst du dich lieben, wenn die Gesellschaft dir vorschreibt, wie du auszusehen hast?
1. Das hervorstehende Schlüsselbein
In den Modemagazinen dieser Welt drücken dir die Models ihre Klavikulas entgegen, als gäbe es kein Morgen mehr, und Make-Up-Marken diverser Drogerieketten widmen den beiden Knochen inzwischen eigene Contouring-Kits. Wenn du nicht vorhast, beim nächsten Netflix-Abend größere Mengen Erdnussflips darin aufzubewahren, kannst du aber eigentlich auch ganz gut ohne ausgeprägte Schlüsselbeine leben. Amphibien besitzen übrigens gar keine, und so ein Feuersalamander ist trotzdem ziemlich badass.
2. Die Thigh-Gap
Gerade bei der Thigh Gap geht es nicht nur ums dünn oder dick sein, sondern in erster Linie um den Knochenbau. Entweder du hast da eine Lücke oder eben nicht. Punkt. Und wieso zur Hölle soll es überhaupt wichtig sein, zwischen seinen Oberschenkeln durchschauen zu können? Wonach haltet ihr da verdammt noch mal Ausschau? Außerdem: Wenn man mit Thigh Gap auf der Toilette sitzt und das Smartphone fallen lässt, dann fällt es höchstwahrscheinlich direkt in die Schüssel, anstatt in deinen Schoß. Willst du das wirklich?
3. Volles Haupthaar, für immer
Dein Haaransatz wandert bedenklich zurück? Deine Geheimratsecken lassen sich kaum mehr überkämmen und dein Haupthaar wird immer lichter? So.fucking.what. Findet irgendjemand Männer nur dann sexy, wenn sie mehr Haare auf dem Kopf tragen als der Pumuckl? Oder wurde schonmal ein Heiratsantrag abgelehnt, weil dem Partner langsam die Haare ausgingen? Nein. Neinneinneinneinnein.
4. Große Brüste
Während Pamela Anderson an der Seite von Hasselhoff in Zeitlupe den Strand entlang rannte, füllten wir uns unsere viel zu großen Push-Up-BHs mit den dicksten Wollsocken, die wir finden konnten ...
5. Kleine Brüste
... bis die Size-Zero-Supermodel-Ära begann und wir uns nichts sehnlicher als einen flachen Vorbau wünschten ...
6. Große Brüste
... nur, damit der Kardashian-Clan das Körbchen wieder wenden konnte ...
7. Kleine Brüste
... und zum Beispiel Kims Halbschwester Kendall Jenner wieder vormachte, dass kleine Brüste der Shit sind. Auf den sozialen Netzwerken tragen wir jetzt stolz Tshirts mit dem Aufdruck "Small Tits Club" oder "small boobs are a blessing". JA WAS DENN NUN???
8. Nicht dünn sein
Sportlich und nicht dick zu sein genügt als Mann in unserer Gesellschaft nicht. Denn auch, wenn du ein "Spargeltarzan" oder "Lauch" bist, swipt für dich niemand nach rechts. Mach doch bitte Kollegahs Bosstransformation 2.0 und wirf den Salat auf den Kompost, sonst schrumpft dein Bizeps. Dürfte inzwischen auch zu dir durchgedrungen sein, oder? Wer nicht vor Muskeln strotzt, wird nicht ernst genommen. Wie im Knast.
9. Nicht zu muskulös sein
Dicker Bizeps, knackige Waden, breite Schulter, Bauchmuskeln, aber bitte nicht zu viel. Die V-Line Abs sind ein Muss, essentiell dabei ist aber, nicht 8x die Woche pumpen zu gehen und auf gar keinen Fall auf die Ernährung zu achten. Poser und übertriebene Fitnessnerds gehen schließlich gar nicht. WIE VERDAMMT SOLL DAS GEHEN?
10. Keine Afro-Haare
Westliche Schönheitsideale machen vor niemandem Halt, egal welche natural Features einem in die Wiege gelegt wurden. Ob chemisch geglättet oder Weaving: solange die Illusion aufrecht erhalten wird, dass niemand auf der Welt tatsächlich einen Afro hat, können alle ruhig schlafen. Sogar die einflussreichsten Schwarzen Frauen wie Tyra Banks, Michelle Obama, Beyoncé und Oprah halten diese Scheinwelt intakt. Wie soll man bitte lernen, sein Afro-Haar so zu lieben, wie es ist, wenn es niemand vormacht? Einziger Ausweg: "Black Panther" oder "Dear White People" gucken und anschließend kollektives Glätteisen-Zertrümmern!
11. 90-60-90
Zeig uns ein Teenager-Mädchen, das noch nie zum Maßband gegriffen und ihren Körper vermessen hat, die magischen Ziffern 90-60-90 in den Hinterkopf gebrannt – meist mit der Erkenntnis, nicht zu den Adriana Limas dieser Welt zu gehören. Woher kommen diese verfluchten, unrealistischen Zahlen überhaupt? Und wieso sollten sie je auf verschiedenste Körpergrößen und -formen zutreffen? Wann bringen wir unseren Kindern endlich bei, dass wir mit unseren individuellen Körpern nicht in irgendwelche ausgedachten Schablonen zu drücken sind?
12. Die "üppige" Sanduhr und die 0,7-Formel
Nach dem Zweiten Weltkrieg war man in Feier- und Futterlaune und schnell entsprach eine etwas fülligere Figur dem weiblichen Beauty Standard. Damit war jedoch nur ein fülliger Busen, Wespentaille und ein gebärfreudiges Becken gemeint, fernab vom heutigen Verständnis von "Plus Size". Dieses Schönheitsideal ergab sogar eine "Formel für die perfekte Taille": die soll nämlich 0,7-mal so breit sein, wie die Hüfte. Dieses Verhältnis wird auch heute allen ernstes noch von (männlichen) Forschern vertreten, um schnell entscheiden zu können, ob eine Frau attraktiv ist, oder eben nicht. Logisch, wonach sonst sollte der Sexappeal einer Frau bestimmt werden? Werte Herren, schiebt euch eure fucking Taschenrechner sonst wohin! Wir zählen stattdessen lieber, wie viele Oreos wir auf einmal in den Mund bekommen.
13. Das Sports-Illustrated-Cardio-Bunny
Du mochtest deine Kurven eigentlich ganz gerne? HAHAHAHA! Pech gehabt. Ab jetzt wollen wir alle sporty-petite sein, also bitte zwei mal pro Tag Cardio und LEG DOCH BITTE SOFORT DAS WEISSBROT WEG, BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN!! Wo ist denn dein Bikiniguide von Kayla Itsines?
14. Der Six-Pack
Noch so ein Schönheitsideal, bei dem es sich um irgendwelche imaginären Zahlen dreht, die zwischen attraktiv und unattraktiv entscheiden sollen. 1 Paket: unattraktiv, 6 Päckchen: MIAU. Verstehste?
15. Der Eight-Pack
Weniger ist mehr? Völliger Blödsinn. Mehr Bauchmuskeln, mehr sexy. Einfache Mathematik. Das vermarkten zumindest die etlichen Instagram-Fitness-Accounts.
16. Der Ten-Pack
Mehr mehr mehr meeeehrrr. Anatomische Korrektheit ist irrelevant. Du möchtest mindestens 19.
17. Dünne Augenbrauen
Entweder so dünn gezupft, dass sie nur noch unter dem Mikroskop erkennbar sind, oder direkt abrasiert und mit dem frisch gespitzten Khol-Kajal aufgemalt – wieso sollte man auch den Hauch einer natürlichen Braue erkennen? Das wäre ja lächerlich.
18. Buschige Augenbrauen
Halt stop, wir nehmen alles zurück! Früher wurdest du dafür gehänselt, jetzt sind Frida-Kahlo-Gedächtnisbrauen das Schönheitsideal schlechthin. Blöd nur, dass die Härchen nur noch spärlich wachsen, weil du sie in den 2000ern so exzessiv weggezupft hast. Keinem anderen Feature des Gesichts widmen wir heute so viel Aufmerksamkeit wie der Braue. Hoffentlich sind das in ein paar Jahren dann die Ohren- und Nasenhaare. Wir können uns da schon fabulöse Flechtfrisuren vorstellen.
19. Brusthaar
Ohhhh guck mal, der hat ja noch nicht mal ein Haar auf der Brust.
20. Bloß kein Brusthaar
Iihhhh guck mal, hat der aber eine haarige Brust! ¯\_(ツ)_/¯ Wo bleibt eigentlich die mathematische Formel, um die einzig richtige Menge Körperbehaarung bei Männern auszurechnen?
21. Körpergröße
"Also ich suche einen Mann, der kleiner ist als ich" – said no one ever. Aber warum eigentlich? 2018 sollten wir doch wirklich über diese Masche mit dem großen starken beschützenden Mann weg sein. Es gibt übrigens auch viele Sexstellungen, die mit kleinen Männern besser funktionieren ;)
22. Vollbart
Was bei den Damen die Brauen sind, ist bei den Herren der Vollbart. Barbershop, Bartöl und Bartfollikeltransplantation sind unsere neuen Lieblingswörter. Aber seit wann ist eine exzessive Gesichtsbehaarung das Maß aller Dinge? Auch ohne ausgeprägten Bartwuchs bist du ein "echter Mann". Schreibt euch das doch endlich mal hinter die Koteletten.