Dank dieser 3D-Nippel-Tattoos fühlen sich Brustkrebsüberlebende „wieder vollständig“

„Wenn man das Endergebnis sieht, ist das sehr emotional... Ich glaube, ich hätte nicht gedacht, dass ich mich wieder vollständig gesund fühlen würde.“
Als Carole Wymer 2011 ihre Brustkrebsdiagnose erhielt, war sie 47 Jahre alt. Als man ihr bei ihrer Untersuchung sagte, sie könnten den Tumor mit einer einfachen Lumpektomie aus ihrer linken Brust entfernen, war sie relativ optimistisch. Doch nach ihrem Nachsorgetermin erhielt sie eine schlechte Nachricht: Hinter dem ersten Tumor hatte sich ein zweiter Tumor eingenistet. Die Ärzt:innen empfohlen ihr, zumindest die linke Brust entfernen zu lassen, aber die Art des zweiten Tumors bedeutete ein erhöhtes Risiko, dass sich der Krebs ausbreiten würde, sodass sie auch eine beidseitige Mastektomie in Erwägung zogen.
Für Wymer, die in Tucson im US-Bundesstaat Arizona lebt, war das eine viel größere Entscheidung. Sie würde nun nicht nur die Krankheit aus ihrem Körper herausschneiden und dann einfach weitermachen. Sie würde einen elementaren Teil ihres Körpers verlieren – einen Teil, der ihre beiden Kinder als Babys ernährt hatte und den sie nun auch als Bestandteil ihrer Identität empfand.
"Ich habe die emotionale Verbindung zu meiner Weiblichkeit und meinem Selbstverständnis als Mutter nicht wirklich einkalkuliert... es fühlte sich an, als würde das geopfert werden", sagt Wymer. "Man kann sein Herz nicht von seinem Körper trennen, oder seine Gefühle von seinem Körper. Alles ist miteinander verwoben."
Dennoch entschied sie sich für die beidseitige Entfernung der ganzen Brust. Die Aussicht auf die bevorstehenden Operationen und Behandlungen war überwältigend, aber sie versuchte, nach vorne zu schauen und sich zusammenzureißen. Nach der Rekonstruktion durch mehrere Operationen spürte sie, wie ein Teil ihres Selbstbewusstseins zurückkehrte, vor allem, wenn es darum ging, in die Öffentlichkeit zu gehen. Trotzdem war es beunruhigend, „leere Hügel“ auf ihrer Brust zu sehen. Bei der Operation wurde zwar auf jeder rekonstruierten Brust ein kleiner Hubbel angelegt, der eine Brustwarze darstellen sollte, diese waren jedoch farblos und hatten keine Warzenhöfe. Aus der Ferne waren sie nicht gut zu erkennen.
Nach Angaben der American Society of Plastic Surgeons (Amerikanische Gesellschaft für plastische Chirurgie) wurden im Jahr 2020 mehr als 137.000 Menschen an der Brust operiert. Bei Mastektomien ist es möglich, die Brustwarze zu erhalten, je nach Größe und Lokalisation des Tumors sowie der Brustgröße ist dies für einige Erkrankte jedoch weniger gut möglich. Eine andere Möglichkeit besteht darin, in einer separaten Operation aus Gewebe eine Brustwarze herzustellen, diese flacht jedoch im Laufe der Zeit normalerweise ab. Wird die Haut bestrahlt, macht dies beide Optionen außerdem risikoreicher.
3D-Brustwarzen-Tattoos kaschieren provisorisch angelegte Hubbel
Deshalb greifen viele Patient:innen zu der gleichen Maßnahme, wie Wymer 2017: Sie gehen zu Tätowierer:innen, die sich auf fotorealistischen 3D-Brustwarzen-Tattoos spezialisiert haben. Über eine Krebs-Selbsthilfegruppe erfuhr Wymer von Vinnie Myers, einem bekannten Tätowierer in Finksburg, Maryland. Bei ihrem Besuch bestimmte Myers die genaue Stelle für die Tätowierungen, während er erklärte, wie er die provisorisch angelegten Hubbel, die sich seit der Operation verschoben hatten, kaschieren würde. Sie lachten sogar gemeinsam, während Myers die Tinte in der passenden Farbe anmischte und sich an die Arbeit machte. Der Termin dauerte nicht länger als eineinhalb Stunden, das Ergebnis war beeindruckend und dauerhaft.
Als sie ihre Tätowierungen zum ersten Mal sah, war es so, als sehe sie den letzten Punkt am Ende eines langen Kapitels, erzählt Wymer. „Es ist schwer zu beschreiben, aber man fühlt sich einfach wieder vollständig“, sagt sie. „Auch wenn es nur Tattoos sind, hat man wieder ein Gefühl von Normalität.“

Brustwarzen-Tattoos steigern Wohlbefinden von Brustkrebs-Erkankten
Die Brustwarzen-Rekonstruktion verändert weder die Größe noch die Empfindlichkeit der Brust. Eine Studie aus dem Jahr 2017 scheint jedoch auf psychologische Vorteile solcher Eingriffe hinzuweisen. Demnach sind Patient:innen mit rekonstruierten Brustwarzen zufriedener mit der Größe und Empfindlichkeit ihrer Brust sowie ihrem Gesamterscheinungsbild.
Die Tätowierung ist eine nicht-chirurgische Option, die vielen Überlebenden dieselben Vorteile bietet. Eine Brustwarzen-Konstruktionsoperation kann Tausende von Dollar kosten, während der Preis für Brustwarzen-Tattoos in der Regel unter 1.000 Dollar liegt. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass Brustkrebsüberlebende nach einer Brustwarzen-Tätowierung nicht nur zufriedener mit ihren Brüsten waren, sondern auch über ein besseres sexuelles und psychosoziales Wohlbefinden berichten. Myers, Wymers Tätowierer, schätzt, dass er in den letzten 20 Jahren etwa 12.000 Frauen tätowiert hat. Gemeinsam mit zwei Ärzt:innen und einer Krankenschwester, war er 2014 sogar Mitautor einer Studie, die sich mit den Vorteilen der Tätowierungstechnik auseinandersetzte. Laut Myers sei das häufigste Feedback seiner Kundinnen, dass sie sich endlich wieder wie sie selbst, oder vollständig, fühlen.
Brustkrebs-Diagnose bedeutet Flut von Informationen über Behandlungspläne
Eine Krebserkrankung ist mit vielen Wartezimmern, Bürokratie, dem Ausziehen vor fremden Menschen, Medikamenten und einer Flut von Informationen über mögliche Behandlungspläne verbunden: Mastektomie oder Lumpektomie? Soll man vor oder nach der Operation eine Chemotherapie machen – und welche Art überhaupt? Tamoxifen oder Letrozol oder andere Medikamente, und in welcher Kombination? Eine Überlebende erzählte mir: „Wenn man die Diagnose erhält, hört man danach nichts mehr außer Wahwahwahwahwah.“
Die Rekonstruktion umfasst einige weitere Operationen, die alle vom Einzelfall der behandelten Person abhängen. Da ist die eigentliche Mastektomie und die Abheilungsphase. Dann setzen Chirug:innen Expander ein, um die Haut zu dehnen und aufzufüllen, bis genug Platz für Implantate oder Gewebe aus anderen Körperteilen vorhanden ist (das können Muskeln aus dem Rücken der Patient:innen oder Fett aus dem Bauch, dem Gesäß oder den Oberschenkeln sein, je nach Körpertyp, Krebsart und persönlicher Präferenz der behandelten Person). Bestrahlte Haut ist widerstandsfähiger gegen Dehnung, was eine Rekonstruktion wiederum komplizierter macht.
Am Ende sind einige Überlebende so erschöpft von dem Eingriff, dass sie keinen Gedanken mehr an Brustwarzen verschwenden wollen – eine rekonstruierte Brust, die angezogen normal aussehen, reichen ihnen auch.
So erging es anfangs auch Kris Bova aus San Antonio, Texas. Bova hatte ihre Mastektomie und Rekonstruktion im Jahr 2012 im Alter von 51 Jahren. Bei jedem Nachsorgetermin fragte ihr:e Ärzt:in: „Was machen wir mit den Brustwarzen?“ Bova ignorierte die Frage. „Niemand außer mir und meinem Mann sollte sie sehen“, erklärt Bova. „Ich hielt es einfach nicht für nötig. Es ist ja nicht so, dass ein Baby sie finden muss.“
Ihr:e Ärtz:in ließ so lange nicht locker, bis Bova schließlich einen Beratungstermin bei Elaine Pichet‘s Artistic Touch, einem Unternehmen für dauerhafte Kosmetik in Tucson, Arizona, wahrnahm. Ihre Versicherung übernahm die Kosten für den Eingriff zwar nicht, aber da Bovas Brust noch weitgehend taub war, stellten die Schmerzen kein Problem dar. Nach dem Eingriff war sie erstaunt, wie gewaltig die tätowierte Brustwarze ihre Brust veränderte.
"[Es war so], als wäre da ein Busen in meiner Kleidung, aber wenn ich mich im Spiegel ansah, waren es nur zwei fleischfarbene Anhängsel", so Bova über ihre Brust vor der Tätowierung. "Sie hatten einfach nicht die anatomische Markierung einer Brust. Sobald [die Brustwarzen] wieder da sind, fühlt man sich vollständiger, ganzer, normaler. Aber mir war gar nicht klar gewesen, dass ich mich nicht normal gefühlt hatte."

Mary Ellen Gonzalez, aus Eastvale, Kalifornien, erhielt ihre Diagnose 2015 im Alter von 36 Jahren. Ihre Entscheidung für eine Tätowierung fiel, nachdem sie schon eine Chemotherapie, mehrere Operationen, Bestrahlung und zwei Jahre ohne Brust hinter sich hatte. Während dieser Zeit trug sie Prothesen, wenn ihre Haut durch die Bestrahlung dafür nicht zu empfindlich war. Aber es gab auch Momente der Frustration – wenn sie sich beispielsweise zum Ausgehen fertig machte und am Ende im ganzen Haus nach ihrer „Brust“ suchen musste. Die Rekonstruktion sei für sie eine Erleichterung gewesen, trotzdem fühlet sie sich immer noch „komisch“.
„Wenn die Brust rekonstruiert ist und man all die Narben, aber keine Brustwarzen mehr sieht, sieht das Ganze seltsam aus“, sagt sie. „Wenn man das Endergebnis sieht, ist das sehr emotional... Ich glaube, ich hätte nicht gedacht, dass ich mich wieder vollständig gesund fühlen würde.“
Das Tätowieren der Nippel ist anders als eine Mastektomie eine bewusste Entscheidung
Dr. Kathleen Ashton, Leiterin der Abteilung für Verhaltensmedizin am Cleveland Clinic Breast Center, erklärt, dass Frauen mit Brustkrebs häufig Probleme mit ihrem Körperbild haben – von Haarausfall über Gewichtszunahme bis hin zu Narbenbildung. In ihrer Arbeit als Psychologin für Krebspatient:innen hört Ashton oft, wie Frauen ihren Körper mit Worten wie „verstümmelt“ und „nicht ganz“ beschreiben. Narben oder fehlende Brustwarzen können eine visuelle Erinnerung der Patient:innen an ihre eigene Ohnmacht im Angesicht der Krebserkrankung sein. Die Tattoos können ihnen also ihren Fortschritt vor Augen halten.
„Beim Tätowieren geht es auch um eine bewusste Entscheidung der behandelten Person“, sagt sie. „Die Mastektomie oder die Narben nach der Operation sind oft keine eigene Entscheidung, es ist also ein riesiger psychologischer Vorteil, endlich die Kontrolle und Verantwortung übernehmen zu können und sich stark zu fühlen.“
Elizabeth (die anonym bleiben möchte) unterzog sich nach ihrer ersten Diagnose im Jahre 2008 und jahrelangen Behandlungen und Operationen, einer Rekonstruktion. Ihr:e Chirurg:in führte dabei eine Hauttransplantation für die Erstellung von 3D-Brustwarzen durch, diese waren allerdings nicht gefärbt.
"Meine Brust war vor meiner Brustkrebserkrankung und den Operationen wahrscheinlich einer der schönsten Teile meines Körpers", erzählt sie.
"Ein Teil von mir wurde mir weggenommen, und durch etwas Unechtes ersetzt... Und ich bin eine echte Person, wissen Sie? Deshalb war es für mich sehr schwer, mir Implantate einsetzen zu lassen."
Als Myers 2015 ihre Brustwarzen tätowierte, war Elizabeth das erste Mal in einem Tattoo-Studio. Myers trug einen Bowler-Hut, Anzugsschuhe und ein Lächeln, das ihm einen entspannten Eindruck verlieh. Sie erinnert sich an eine Landkarte an der Wand, die mit Stecknadeln übersät war und seine Kund:innen aus aller Welt repräsentierte. Nachdem sie 2021 auf Anraten ihres/ihrer Chirurg:in ihre Implantate ausgetauscht hatte, ging sie für eine Ausbesserung erneut zu Myers, zahlen musste sie dafür nichts. „Es bedarf einer gewissen Persönlichkeit, um so was zu tun“, sagt sie. „Die Gelassenheit und das Einfühlungsvermögen, die er an den Tag legt, sind unglaublich.“

Für Tätowierer:innen bringt diese Art von Arbeit eine Reihe von Herausforderungen und Emotionen mit sich
Zum einen erfordert sie Geschick und Vielseitigkeit. In einigen Fällen geht es darum, ein 3D-Bild auf eine leere Stelle zu tätowieren. In anderen Fällen geht es darum, eine von chirurgischem Fachpersonal geschaffene „Brustwarze“ einzufärben und einen Warzenhof hinzuzufügen oder zu versuchen, eine provisorische Brustwarze zu verdecken, die im Laufe der Zeit gewandert ist. Manche Kund:innen haben vernarbte Haut, Strahlenverbrennungen oder eine Brust, die unterschiedlich groß ist als die andere. Andere kommen für Korrekturen oder Abdeckungen, nachdem sie ihre Tätowierungen ursprünglich woanders haben machen lassen. Die Farben müssen gemischt werden, um den richtigen Farbton zu erzielen.
Viele Kund:innen sind in ihren 50ern oder 60ern und bringen Bilder ihrer Brüste vor der Mastektomie als Referenz mit. Aber nach der Rekonstruktion sind viel Brüste viel praller, die Brustwarzen müssen also angepasst werden. Tätowierer:innen wiesen auch darauf hin, wie wichtig es ist, sich nicht zu sehr auf Perfektion zu fokussieren, denn um echt auszusehen, sollten keine zwei Brustwarzen exakt gleich sein.
Jede:r Künstler:in muss auch lernen, Sitzungen mit Brustkrebsüberlebenden, die bereits viel durchgemacht haben, vorsichtig und höflich anzugehen. Die richtige Atmosphäre zu schaffen, ist ein Balanceakt.
Die Künstler:innen wollen nicht, dass sich die Kund:innen wie in einer Arztpraxis fühlen, mit klinischen Blicken, kalten Händen und rostfreiem Stahl. Der 59-jährige Myers war ursprünglich auf fotorealistische Tätowierungen spezialisiert und eröffnete 1991 sein eigenes Geschäft. Im Jahr 2002 lernte er den Praxismanager eine:r plastischen Chirurg:in kennen, der jemanden für Brustwarzen-Tattoos für Patient:innen mit Brustrekonstruktionen suchte. Dies wurde schnell zu Myers Spezialgebiet.
Viele seiner Kund:innen sagen, dass sie nie gedacht hätten, sich einmal tätowieren zu lassen. Ihren Kindern hätten sie eine Tätowierung jahrelang verboten – und jetzt haben sie selbst eine. „Man trifft Menschen aus allen Gesellschaftsschichten“, sagt Myers. „Wenn man sich ausschließlich mit dieser Arbeit befasst und nichts anderes macht, wird sie einen definitiv als Person verändern. Ohne Zweifel.“
Valerie Polson, Inhaberin und Betreiberin von Forever Fabulous in Tucson, einem Studio für permanente Kosmetik, erzählt ihre Lieblingsgeschichte einer Kundin: Eine Frau sagte, sie habe sich, als sie nach dem Duschen ihre tätowierte Brust im Spiegel sah, habe sie sich zum ersten Mal seit ihrer Rekonstruktion nackt gefühlt.

Im Gegensatz zu Myers kommt Polson aus der medizinischen Welt. Fast zwei Jahrzehnte verbrachte sie als OP-Schwester und beobachtete den Weg der Patient:innen von der Diagnose bis zur Rekonstruktion. „Ich war immer fasziniert vom Endergebnis. Und als ich von der 3D-Brustwarzen-Rekonstruktion erfahren habe, habe ich sie wohl immer als die Kirsche auf dem Sahnehäubchen betrachtet“, sagt sie. „Alles daran ist emotional, und ich denke, dieser Teil des Prozesses gibt [den Kund:innen] das Gefühl: ‚Ich habe es geschafft.‘“
Viele Emotionen bei Terminen für 3D-Nippel-Tätowierungen
Bei den Terminen wird viel geweint. Es wird umarmt. Eine regelrechte Katharsis findet statt. Und es gibt sogar Gelegenheiten, kreativ zu werden. Eine Frau, der die linke Brust entfernt und rekonstruiert wurde, erzählte ihren Freunden, dass der Krebs ihr das Herz gebrochen hatte. Um dem zu gedenken, was sie verloren hatte, bat sie Polson, ihren Warzenhof in Herzform zu tätowieren.
Pichet, die Tätowiererin von Bova, sagt, ihre Arbeit sei „außergewöhnlich“. Da sie jahrelang gesehen habe, welchen Effekt die Tätowierungen auf ihre Kundinnen haben, konnte sie Trost finden, als sie vor ein paar Jahren selbst an Brustkrebs erkrankte. Sie greift nach unten und fährt mit ihren Händen über ihre Brust, als würde sie ihre eigenen Brustwarzen tätowieren. „Das hat mir geholfen, meine Angst zu überwinden, während ich auf die Ergebnisse gewartet habe und so weiter“, erklärt sie. „Und ich erinnere mich daran, dass diese Geste ausreichte, um mir Trost zu spenden.“

Myers erzählt, dass einige seiner Kund:innen, wenn er diese bittet, Farbe und Größe zu genehmigen, sagen, dass es ihnen egal sei, da es außer ihnen sowieso niemand sehen wird. Myers ist es wichtig, hier nochmal etwas klarzustellen. „Es spielt keine Rolle, wer es sonst sieht“, sagt er. „Du bist die wichtigste Person. Du schaust jeden Tag in den Spiegel. Wird die Farbe also okay aussehen, wenn du sie jeden Tag ansiehst? Denn ich will, dass sie perfekt ist.“
Nippel-Rekonstruktionen stellen symbolisches Ende der Reise dar
Andere freuen sich darauf, sich ihren Partner:innen zu zeigen, oder begeben sich mit einem gesteigerten Selbstvertrauen ins Dating-Leben. Und einige finden, dass dieses symbolische Ende der Reise nicht nur für sie oder ihre Partner:innen einen Abschluss darstellt, sondern auch für ihre Familien und Angehörigen, die die Auswirkungen der Krebserkrankung zu spüren bekommen haben.
Wymer erzählt, dass der Verlust ihrer Brust sich auch wie der Verlust ihrer Weiblichkeit angefühlt habe. Sie verbrachte nach ihrer Rekonstruktion mehr als fünf Jahre ohne Brustwarzen, zu sehr war sie mit ihrem Job und mit der Leitung von Fitnesskursen für eine örtliche Krebs-Selbsthilfegruppe beschäftigt. Außerdem war der Laden von Myers in Maryland ziemlich weit von ihrem Zuhause in Arizona entfernt.
Als sie hörte, dass Myers gerade in San Diego war, beschlossen sie und ihr Sohn, gemeinsam dorthin zu fahren – ein Roadtrip, den sie für als heilsam für beide empfand. In den ersten Tagen nach ihrer Diagnose hatte ihr damals zehnjähriger Sohn Schwierigkeiten gehabt, mit der Krankheit zurechtzukommen, und wollte mit nichts zu tun haben, was mit Krebs zu tun hatte. Jetzt fuhren sie nach Kalifornien und lachten über ihre Brust. Als sie auf der Rückfahrt zum Mittagessen anhielten, bot er an, vor der Tür der Chipotle-Toilette Wache zu halten, während Wymer ihre Tattoos mit einer feuchtigkeitsspendenden Salbe eincremte. „Ich habe nur gekichert“, sagt sie. „Ich dachte: ‚Naja, wir haben einen weiten Weg zurückgelegt, von dort, wo wir angefangen haben.‘“
Berichtigung: In einer früheren Version dieses Beitrags wurde Elizabeth in den Bildunterschriften falsch identifiziert.
Autorin ist Emily Dieckman. Der Artikel erschien am 21. März 2022 auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Aranza Maier.