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„Es werden Traumata ausgelöst“: Darum solltest du das Catcalling-Volksbegehren unterzeichnen

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Von: Sophie Marie Unger

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Bildmontage: Frau auf der Straße und Screenshot von catcallsof.vie
„Catcalls of“ kreiden sexuelle Belästigung an. © Westend61/catcallsof.vie/Instagram/BuzzFeed AT

Catcalling ist verbale sexuelle Belästigung und in Österreich bislang nicht strafbar. Ein Volksbegehren könnte das nun ändern.

Sexualisierte Sprüche, anzügliches Zurufen, Pfeifen: All das wird unter dem Begriff Catcalling zusammengefasst und betrifft zahlreiche Menschen - geschlechtsunabhängig - nahezu täglich. Jene Situationen, die zu Wut, Scham und Angst führen und sogar Traumata auslösen können, werden oft immer noch belächelt. Doch hierbei geht es klar um sexuelle Belästigung, welche in jedem Fall strafrechtliche Konsequenzen haben muss. Ein neues Volksbegehren setzt sich genau dafür ein.

„Catcalling sorgt dafür, dass wir unser Körpergefühl verlieren“

Dass Catcalling für die Betroffenen weitreichende Konsequenzen haben kann, wissen die Mitglieder von „catcallsofgraz“ - eine Online-Initiative, die auf die Problematik aufmerksam machen möchte. „Catcalling ist nicht einfach nur nervig, sondern vermittelt ein tiefes Gefühl der Unsicherheit. Es sorgt dafür, dass wir unser Körpergefühl verlieren, dass Traumata ausgelöst werden und dass wir uns nicht mehr trauen, alleine rauszugehen oder uns so zu kleiden, wie wir es möchten“, sagen Anna Majcan und Sarah Kampitsch von „catcallsofgraz“ gegenüber BuzzFeed Austria.

Instagram: „catcallsof“ sammeln Erfahrungsberichte

Auf Instagram sammelt der Account „catcallsofgraz“ Erfahrungen von Betroffenen in der Stadt. Accounts aus Wien und Innsbruck tun dasselbe. Von Zurufen wie „So ein hübsches Mädchen“ über Aufforderungen wie „Ich geb dir 100 Euro, wenn du eine Stunde mit mir kommst“ bis hin zu körperlichen Übergriffen - die Bandbreite an sexueller Belästigung in Österreich ist groß. Und tatsächlich trauen sich immer mehr, solche Übergriffe publik zu machen. Mittels Straßenkreide versuchen die Mitglieder von „catcallsof“, jene Missstände unübersehbar aufzuzeigen.

„Catcalling darf kein tolerierter Teil unserer Gesellschaft sein“

Doch die österreichische Politik tut noch immer zu wenig dagegen. „Catcalling einen Platz im Strafgesetzbuch einzuräumen heißt automatisch, Betroffene zu schützen und Aufmerksamkeit für eine Problematik zu erreichen. Ein Gesetz gegen Catcalling demonstriert, dass verbale sexuelle Belästigung kein tolerierter Teil unserer Gesellschaft sein darf“, so Anna Majcan und Sarah Kampitsch.

Wie kann ich das Volksbegehren unterstützen?

Derzeit befindet sich der Prozess noch im Sammeln der Unterstützungserklärungen. Hierfür sind 8.401 notwendig - diese werden den für eine spätere parlamentarische Behandlung erforderlichen 100.000 Unterschriften angerechnet. Verfügst du über eine Handy-Signatur oder ID Austria, kannst du deine Unterstützung direkt hier abgeben. Ansonsten kannst du deine Stimme - egal ob Staatsbürger:in oder Auslandsösterreicher:in - in jeder österreichischen Gemeinde abgegeben.

Und auch diese 4 weiteren Dinge gehören in Österreich eigentlich verboten.

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