Frau geht viral, nachdem sie Arbeitskollegen erwischt, wie sie über ihren Körper reden

Whitney Sharpe hat bisher noch keine Entschuldigung von einem der Männer erhalten.
Während Whitney Sharpe, eine 28-jährige Personalvermittlerin aus Boston, letzte Woche an einem Zoom-Meeting mit potenziellen Kunden teilnahm, teilten die Männer versehentlich ihren Bildschirm - der nicht für Whitney Sharpes Augen bestimmt war. Der Bildschirm zeigte Nachrichten in Microsoft Teams zwischen drei möglichen Kunden - alle männlich -, die sich auf „unvorteilhafte Weise“ über Sharpe unterhielten, so Sharpe gegenüber BuzzFeed. Sharpe fühlt sich nicht wohl dabei, den Inhalt aller Nachrichten zu erzählen. Dennoch zitiert sie eine der Nachrichten, in der sie als „fucking bombshell“ bezeichnet wurde, das übersetzt so viel bedeutet wie attraktive Person - nur nicht ganz so respektvoll.
Als das 15-minütige Treffen vorbei war, nahm Sharpe auf, wie sie die Männer zur Rede stellt, und postete es anschließend auf TikTok: „Zuallererst, wenn wir weiter kooperieren, möchte ich mit einer weiblichen Vertriebsmitarbeiterin zusammenarbeiten, weil ich keine Umkleidekabinengespräche über mich sehen möchte, wenn ihr euch den Bildschirm teilt“, sagt Sharpe in ihrem geposteten TikTok-Video. Einer der Männer meinte, es war ein „unentschuldbarer Fehler“, der nie hätte passieren dürfen. „Ich bitte um Entschuldigung.“ Das TikTok-Video hat mittlerweile fast zwei Millionen Likes.
„Ich war entsetzt, weil ich so hart gearbeitet habe, um an den Punkt zu gelangen, an dem ich mich jetzt befinde“, erzählt Sharpe gegenüber BuzzFeed. „Ich bin Vizepräsidentin und eine der höchstrangigen Frauen in meinem Unternehmen. Und ich habe das Gefühl, dass ich aufgrund meines Aussehens viel härter arbeiten muss, um zu beweisen, dass ich intelligent bin, und es war wirklich entmutigend, in einem Gespräch mit einem potenziellen Verkäufer zu sein, in dem mein Unternehmen nicht geschätzt wurde. Sie schätzen nicht, was ich zu sagen habe. Sie schätzen, wie ich aussehe.“
Sharpe hatte die Nachrichten bereits zu Beginn des Treffens auf Zoom gesehen - sie wollte dennoch ruhig bleiben und abwarten, ob die Männer bemerken, dass ihr Bildschirm geteilt war. Als sie später ihnen gegenüber laut wurde, war es dennoch „nervenaufreibend“, sagt sie. „Ich habe nur versucht, es so ruhig und professionell wie möglich zu machen. Das Letzte, was ich wollte, war, dass sie sagen können, ich sei einfach nur emotional. Ich wollte nicht, dass sie das behaupten können. Ich habe mich nur darauf konzentriert, die Worte ruhig herauszubringen und nicht zu weinen.“
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Sharpe, die seit acht Jahren in der IT-Personalvermittlungsbranche tätig ist, wurde bereits früh in ihrer Karriere mit sexueller Belästigung konfrontiert. Einmal forderte ein männlicher Kunde sie auf, sich neben ihn auf die Couch zu setzen. Als sie der Bitte nachging, legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel. Als sie die Hand wegnahm, meinte er, „sie solle nicht so sein“. „Das ist meine allererste Erinnerung daran, später passierten solche Vorfälle immer wieder“, so Sharpe.
Ein paar Tage nach dem Vorfall schickte der stellvertretende Vertriebsleiter des Kunden eine E-Mail an Sharpe und teilte ihr mit, dass das Unternehmen keine Frauen habe, die „qualifiziert genug“ seien, um mit Sharpe zu arbeiten, wie sie in einem anderen TikTok-Posting schreibt. Sharpe erzählt gegenüber BuzzFeed, dass der CEO des Unternehmens des potenziellen Kunden sie anrief und sich entschuldigte, aber sie das Gefühl hatte, dass die Entschuldigung „kalt“ war und „sich nicht aufrichtig anfühlte“. Immerhin war auch ein Anwalt bei dem Anruf anwesend. Keiner der Männer aus dem ursprünglichen Anruf habe sich bei ihr entschuldigt, erzählt die Vizepräsidentin.
In einem Folgevideo, das auf TikTok gepostet wurde, stellt Sharpe fest, dass dieser potenzielle Kunde kein „richtiger“ Kunde werden wird. Ihr Unternehmen zeigte sich ihr gegenüber dennoch solidarisch und bestätigte ihr, ein Komitee für weibliche Führungskräfte zu gründen. „Wir werden keinen Anbieter unterstützen, der Frauen in der Wirtschaft nicht unterstützt“, so Sharpe auf TikTok.
Und außerdem meint sie, dass das Unternehmen „vielleicht keine frauenfeindlichen Ar********* einstellen sollte, die ihr Unternehmen im Außendienst vertreten. Vielleicht sollten sie klügere Leute einstellen, die wissen, wie sie ihre Bildschirme teilen können, denn das ist Teil ihrer Arbeit.“
Dieser Artikel erschien erstmals auf Englisch.
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