Englands EM-Heldinnen verdienen 55.000 Euro pro Jahr, ihre männlichen Kollegen 3,7 Millionen

Eine neue Studie überschattet den EM-Triumph der englischen Frauen-Fußballnationalmannschaft. Der Gehaltsunterschied ist nahezu unglaublich.
Nach dem ersten großen Fußball-Titel für England seit 56 Jahren stieß die Freude bei den Nationalspielerinnen zuletzt an Grenzen. Was unser Redakteur bereits befürchtete, belegt nun eine neue Studie, in Auftrag gegeben von der BBC, nun schwarz auf weiß: Fußballspielerinnen verdienen auch in England signifikant weniger, als ihre männlichen Kollegen. Das sind die konkreten Zahlen im Überblick:
Englands Fußballerinnen verdienen rund 65 Mal weniger
Frauen, die in der höchsten englischen Fußballliga (Women‘s Super League) spielen, verdienen im Durchschnitt 55.000 Euro pro Jahr. Männer, die in der gleichwertigen Premier League spielen, dürfen sich hingegen wöchentlich auf rund 71.000 Euro freuen. Sprich: englische Profi-Fußballerinnen verdienen pro Jahr sogar weniger, als ihre männlichen Kollegen innerhalb einer Woche.
Ungleichheiten sogar bei der Europameisterschaft
Aber nicht nur den Vereinen ist der Gender Pay Gap offensichtlich egal, auch die Veranstalter:innen der großen Wettbewerbe achten kaum auf ausgeglichene und faire Entlohnung. Obwohl das männliche Fußballnationalteam bei der EURO 2020 im Finale gegen Italien verlor, bekam jeder einzelne Spieler umgerechnet rund 360.000 Euro Zuschuss für den zweiten Platz. Die englischen Nationalspielerinnen holten sogar den Sieg, wurden aber nur mit einem Bonus von rund 65.000 Euro entlohnt.
Die Sponsoren reißen es raus
Jetzt könnte man natürlich irgendwo gelesen haben, dass das Gehalt der Kapitänin des englischen Nationalteams, Leah Williamson, jährlich rund 250.000 Euro beträgt. Das mag schon sein, denn viele Spielerinnen greifen natürlich auf Sponsoren zurück. So hat beispielsweise auch Stürmerin, Beth Mead, ihr Vermögen von 500.000 Euro hauptsächlich durch Sponsoring-Deals aufgebaut - bei Arsenal verdient sie ja nur 30.000 Euro pro Jahr.
Auch in Österreich sieht es nicht viel anders aus. BuzzFeed Austria hat mit Nationalspielerin Lisa Makas darüber gesprochen.