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Europa-Vergleich: Arbeitende Frauen haben es in Österreich schwer

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Von: Ana Wetherall-Grujic

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Zwei Frauen arbeiten am Computer
Frauen in Österreich sind am Arbeitsplatz immer noch nicht gleichberechtigt. © Arlington Research/Unsplash

Willst du als Frau gleichberechtigt arbeiten, bleib lieber nicht in Österreich. Das zeigt ein Vergleich von 30 europäischen Ländern

Bist du eine Frau und möchtest gleichberechtigt arbeiten, bleib lieber nicht in Österreich. So lässt sich das Ergebnis einer Auswertung der britischen Marketing-Agentur Reboot zusammenfassen. Das Unternehmen hat dafür 30 europäische Länder nach ihrer frauenfreundlichen Arbeitswelt sortiert. Das Ergebnis: Das beste Land für arbeitende Frauen ist Schweden, gefolgt von Finnland und Norwegen. Österreich landet hingegen auf dem viertletzten Platz vor den Niederlanden, Zypern und Schlusslicht Türkei.

LandWirtschaftliche TeilhabeWeibliche FührungskräfteBezahlte ElternzeitGesamtpunkte
Schweden10093,1048,30241,40
Finnland86,2086,2055,20227,60
Norwegen79,3079,3055,20213,80
Österreich17,2013,8069100

„Norwegen, Finnland und Schweden haben hohe Platzierungen, das zeigt, dass Verbesserungen stattfinden“, sagt Naomi Aharony, Geschäftsführerin von Reboot zu den Ergebnissen. „Dennoch bestätigen die enttäuschenden Positionen von europäischen Ländern wie Österreich und Tschechien, dass der Fortschritt in Richtung Geschlechtergleichheit in Europa sehr langsam vorangeht.“

Schweden vor Finnland und Norwegen

Reboot hat für die Reihung Zahlen des europäischen Instituts für Gender Equality, des Global Gender Reports 2022 und der World Population Review genutzt. Die Marketing-Agentur bewertete die 30 europäischen Länder in den Kategorien wirtschaftlicher Teilhabe, Frauen in Führungspositionen und bezahlter Elternzeit mit je maximal 100 Punkten. Insgesamt konnten Länder also 300 Punkte erreichen.

Mit 241,4 Punkten liegt Schweden deutlich vor Finnland mit 227,6 und Norwegen mit 213,8 Punkten. Die guten Platzierungen liegen in allen drei skandinavischen Ländern vor allem an den hohen Punktezahlen in den Bereichen wirtschaftliche Teilhabe und Frauen in Führungspositionen.

Österreich punktet nur bei Karenz

Österreich ist mit 100 Punkten gleichauf mit Tschechien auf dem viertletzten Platz. Zwar hat Österreich in der Rubrik „bezahlte Wochen Karenzzeit“ mit 69 Punkten mehr als die Top-3-Länder Schweden (48,3), Norwegen und Finnland (beide je 55,2). Doch bei wirtschaftlicher Teilhabe und Frauen in Führungspositionen liegt Österreich so weit abgeschlagen im unteren Drittel der Reihung, dass die vergleichsweise großzügige Karenz-Regelung das nicht mehr ausgleichen kann.

Ranking-Gewinner Schweden ist auch bestplatziert bei wirtschaftlicher Teilhabe in Europa. Großbritannien hat hingegen die meisten Frauen in Führungspositionen und Rumänien die meisten bezahlten Karenzwochen für Mütter.

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