15 Leute erklären, warum Sängerin Pink das ultimative frauenfeindliche „Pick-Me-Girl“ ist

Pinks Song „Stupid Girls‘ ist die ‚Not like other girls‘-Hymne schlechthin: Denn in den 2000ern war die Sängerin das ultimative „Pick-me-Girl“.
Mitte Februar 2023 flammte eine jahrzehntealte Fehde wieder auf, nachdem Pink in einem Interview mit BuzzFeed UK beschuldigt wurde, gegen Christina Aguilera gestichelt zu haben. Die Sängerin wurde gebeten, ein Ranking ihrer Musikvideos zu erstellen, wobei „Lady Marmalade“ – in dem Christina, Mya und Lil‘ Kim mitspielen – ganz unten landete. „Der Videodreh hat keinen Spaß gemacht“, erklärte sie. „Mir geht es vor allem um Spaß, und es war ein ziemlicher Wirbel. Es gab einige Persönlichkeiten. Kim und Mya waren nett.“
Pink und Christina Aguilera – nicht unbedingt beste Freundinnen
Natürlich dauerte es nicht lange, bis den Leuten auffiel, dass Christina als Einzige nicht als „nett“ bezeichnet wurde. Und das ist besonders interessant, wenn man bedenkt, dass Pink in der Vergangenheit schon einige Male gezielt über den Star hergezogen hat. „Lady Marmalade“ kam 2001 raus und Pink äußerte sich immer wieder darüber, wie enttäuscht sie darüber war, dass Christina bestimmte Teile des Songs singen durfte.

Pink hat Christina beim „Lady Marmalade“-Dreh „sehr eingeschüchtert“
In der VH1-Sendung „Behind the Music“ erinnerte sie sich daran, wie Gesangsproduzent Ron Fair Christina alle hohen Parts zuwies. „Ron Fair kam herein. Er begrüßte keine von uns und fragte: ‚Was ist der hohe Part? Welcher Teil wird am meisten gesungen? Christina wird diesen Part übernehmen‘“, sagte sie.

„Und ich bin aufgestanden und habe gesagt: ‚Hi, wie geht‘s? Wie nett, dass du dich vorstellst. Ich bin Pink. Sie wird diesen Teil nicht übernehmen. Ich denke, darum geht es bei diesem verdammten Treffen.‘“ Später gab Christina zu, dass sie Pinks Umgang mit ihr während des Musikvideo-Drehs „eingeschüchtert“ habe. Andy Cohen von 7 News erzählte sie: „Ich weiß, dass sie mich sehr eingeschüchtert hat, denn sie hat im Publikum hinter dem Regisseur dazwischen gerufen, und ich habe mich gefragt: Was ist da los?“

War Pink neidisch auf Christina Aguileras Erfolg?
Aber erst im darauffolgenden Jahr kam der Streit so richtig zum Vorschein. Pink war unzufrieden, als die angesehene Songwriterin Linda Perry an Christinas Album „Stripped“ arbeitete, nachdem sie zuvor an Pinks Album „Missundaztood“ mitgewirkt hatte.
Pink gab später in der Howard Stern Show zu, dass sie Lindas Song „Beautiful“ für sich selbst haben wollte. Stattdessen hatte Christina großen Erfolg damit. Danach fing Pink an, Christina während ihrer Live-Shows, in ihren Songs und auf Social Media richtig mies zu behandeln.

Pink wies auf Twitter alle Anschuldigungen zurück
Nach Pinks letzten Kommentaren forderten unzählige Fans sie auf Twitter auf, das Kriegsbeil mit Christina endlich zu begraben. Pink wandte sich schließlich an die Öffentlichkeit und betonte, dass der Streit unverhältnismäßig aufgebauscht worden sei.
„Ihr seid alle verrückt. Xtina hatte einen Sch*** damit zu tun, wer auf diesem Song war. Falls ihr es noch nicht wisst – ich „beleidige“ niemanden, indem ich immer und immer wieder erzähle, was wirklich passiert ist. Ich bin null Prozent an eurem verdammten Drama interessiert. Falls ihr es noch nicht bemerkt habt – ich bin grade ein wenig damit beschäftigt, zu verkaufen“, schrieb sie.
In einem Folge-Tweet stellte sie dann klar: „Und mit verkaufen meine ich Tickets und Alben und Kuchenverkauf und so ‚nen Sch***.“
Reddit-User:innen sind empört über Pinks Verhalten gegenüber anderen Frauen
Wegen Pinks jüngster Kommentare haben einige Popkultur-Expert:innen ihre Karriere nun mal genauer unter die Lupe genommen. Und dabei kam heraus, dass Pink ganz schön oft Frauen in der Branche degradierte. Der Star wurde sogar als „Präsidentin der Not Like Other Girls Foundation“ bezeichnet, da sich ein Großteil ihres Brandings darum drehte, anders zu sein als ihre Altersgenossinnen.
1.

Bei ihrem Auftritt bei den AMAs 2001, waren verschiedenen Frauencliquen auf der Bühne zu sehen, die über Männer, Make-up und materialistische Dinge diskutierten, bevor die Kamera zu drei Frauen schwenkte, die wie Britney Spears, Christina und Jessica Simpson gekleidet waren.

Es folgte Pinks Performance ihres Songs „Most Girls“ (dt. „Die meisten Mädchen“), in dem sie singt: „I‘m not every girl and I don‘t need that world to validate me“ (dt. Ich bin nicht wie jedes Mädchen und ich brauche es nicht, dass mich diese Welt anerkennt“).
2004 machte sich Pink sogar auf der Bühne über Christina Aguilera lustig
Im Jahr 2004 hatte Pink für jeden Abend ihrer „Try This“-Tournee eine aufblasbare Puppe von Christina in ihr Set eingebaut. In einem wieder aufgetauchten Video ist sie zu sehen, wie so tut, als habe sie mit der Puppe Sex. Und um alle Zweifel aus dem Weg zu räumen, wen die Puppe wirklich darstellen sollte, fing sie auch noch an Christinas Song „Beautiful“ zu singen.

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In einer Diskussion über das Video in einem Reddit-Forum sagte ein:e User:in über Pinks Verhalten: „Das ist so ein bizarrer Versuch, Christina zu demütigen. Es lässt Pink geistesgestört und erbärmlich aussehen“.

3. „Die Tatsache, dass sie das auch JEDEN Abend gemacht hat. Dass sie sogar eine Pause im Song einplant, um sich über sie lustig zu machen, ist verrückt“, kommentierte eine andere Person.

4. Jemand anderes stimmte zu: „‘I‘m not like other girls‘ -Leute scheinen wohl zu denken, dass der Vergleich von ‚mädchenhaften‘ Frauen mit Sexobjekten eine so tolle Beleidigung ist, sooo ausgefallen und demütigend für die andere Frau.“

Pink macht sich in ihrem Musikvideo über „Porno-Paparazzi-Mädchen“ lustig
Und kurz darauf kam auch Pinks Song „Stupid Girls“ aus dem Jahr 2006 zur Sprache, der als „Not like other girls“-Hymne gebrandmarkt wurde und sich locker in diese Liste verdammt problematischer Songs reihen kann.
In dem Song fragt Pink, „wo die klugen Leute geblieben sind“, während sie gegen „Porno-Paparazzi-Mädchen“, die blonde Haare haben und Push-up-BHs tragen, stichelt. Sie deutet auch an, dass diese Frauen der Grund dafür sind, dass es noch keine Präsidentin gibt, während sie wiederholt: „Ich will kein dummes Mädchen sein.“

Pinks Song „Stupid Girls“ (2006) ist extrem frauenverachtend
„Ich bin so froh, dass ich nie dazugehören werde / Das werde ich nie sein“, singt sie später. „Außenseiter und ehrgeizige Mädchen / Das ist es, was ich sehen will.“ Noch schlimmer wird das Musikvideo, als Pink in einer Szene neben einer Frau steht, die sich im Badezimmer übergeben muss. Pink bittet sie dann darum, ihr ihre Zahnbürste zu leihen, weil sie „heute mehr als 300 Kalorien gegessen hat“. Hier berichten wir über Essstörungen, hinter denen nicht nur gesellschaftliche Zwänge, sondern auch die Genetik steckt.
In dem Musikvideo-Clip schreit die Frau neben Pink „Ich werde dünn sein“, während sie versucht, sich zu übergeben. Pink macht sich hier also gezielt über Frauen mit Essstörungen lustig, was absolut nicht cool ist, wenn man bedenkt, wie gefährlich Essstörungen sind.

Pink macht auch eine offensichtliche Anspielung auf das S*xvideo von Paris Hilton, das ohne ihre Zustimmung veröffentlicht wurde. In dem Video wird Pink gezeigt, wie sie darum kämpft, so sexy wie andere Frauen zu sein.

„Stupid Girls“ wird auf Reddit zur „not like other girls“-Hymne ernannt
Ganz am Ende freut sie sich, wenn ein kleines Mädchen sich dafür entscheidet, mit einem Fußball statt mit Puppen zu spielen. „Stupid Girls‘ war definitiv eine ‚Not like other girls‘-Hymne. Die 00er Jahre waren so hart zu Frauen“, kommentierte eine Person auf Reddit. Und leider geht der toxische „Heroin Chic“-Trend der 2000er gerade auf TikTok viral.
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6. Jemand anderes ergänzte: „Das Video zu ‚Stupid Girls‘ war verdammt gemein.“

7. „Im Nachhinein betrachtet war Pink die Definition von ‚Not like other girls‘. Sie war immer von diesen Mädchen besessen und das wurde dann zu einem Teil ihrer Sticheleien und ihrer Persönlichkeit“, stimmte eine andere Person zu.

8. Jemand anderes kommentierte: „Es ist klar, dass Pinks Hass daher rührt, dass sie nicht in die Form passte, die die Gesellschaft wollte. Und anstatt wütend auf die Gesellschaft zu sein (oder auf das falsche Bild von Männlichkeit und Weiblichkeit) und tatsächlich gute Argumente zu verwenden, wandte sie sich gegen Xtina, Britney und so weiter und beschämte sie, weil sie in diese Form passten.“

9. „Sie kam schon immer wie ein verbittertes, gemeines Mädchen rüber.“

Pink hatte auch Miley Cyrus und Kim Kardashian auf dem Kieker
Pink stichelte in den vergangenen Jahren auch gegen Miley Cyrus und bezeichnete sie als „geschmacklos“. Nach ihrem Auftritt bei den VMAs 2013, meinte Pink, dass Miley kein „Vorbild“ sei.

Im Jahr 2016 zog sie auch über Kim Kardashian her, nachdem diese ein Nackt-Selfie auf Instagram gepostet hatte. Damals rief Pink Frauen in einem Tweet dazu auf, ihren „Verstand“ und ihr „Talent“ anstelle ihres „Körpers“ und „Sex“ einzusetzen. Im darauffolgenden Jahr bestätigte sie, dass diese Botschaft von Kims Posting inspiriert war.
Sexismus at its finest: Diese Frauen wurden für ihre Nacktbilder verurteilt, und diese Männer dafür gefeiert.
Reddit-User:innen sehen in Pink das „originale Pick-me-Girl“
So ist es vielleicht nicht überraschend, dass viele Pink als das „originale Pick-me-Girl“ bezeichnen, eine Anspielung auf den Internet-Slang für Frauen, die proaktiv versuchen, anders zu sein als andere Frauen, indem sie alles ablehnen, was Mainstream oder traditionell weiblich ist. Oftmals wird das auch mit internalisiertem Frauenhass in Verbindung gebracht, der auf Social Media gefährlich tief verankert ist.
10. „Sie war so ein gemeines ‚Pick me‘. Ihre ganze Persönlichkeit bestand darin, immer wieder zu betonen, dass sie ‚nicht wie andere Mädchen‘ ist“, sagte eine Person.

11. Eine andere stimmte zu: „Pink war das ursprüngliche ‚Pick Me‘, ganz sicher.“

12. „Pink war schon immer die ultimative „Not like other girls“. Das war im Grunde ihr Markenzeichen“, ergänzte jemand anderes.

Pinks misogynes und problematischen Verhalten wurde damals gefeiert
Eine Person wies auf ein größeres Problem hin, da Pinks Eskapaden in den 00er Jahren aufgrund der damaligen Kultur gefeiert wurden.
13. Die Person schrieb: „Das Schlimme ist, dass ich das Gefühl habe, dass Pink damals für diesen Scheiß sogar gefeiert wurde, weil die Kultur und die Medien zu dieser Zeit so furchtbar zu Frauen waren (sind es immer noch, aber besonders damals). Aus irgendeinem Grund war Christina die ‚richtige‘ Art von Frau, die man schikanieren kann. Ich schätze, weil sie schön, beliebt und selbstbewusst war? Und Pink war ein ~Außenseiter~. 🙄“

Pink hat die Diskussion über ihren Streit mit Christina Aguilera selbst entfacht
Und einige gaben zu, dass Pinks Verhalten in der Vergangenheit wahrscheinlich längst vergessen worden wäre, wenn sie diesen Monat nicht diese anscheinend fragwürdige Bemerkung über Christina gemacht hätte.
14. „Indem sie all diese Streitigkeiten überhaupt erst zur Sprache brachte, öffnete Pink die Tür, um in ihrer sehr problematischen Vergangenheit zu wühlen“, kommentierte eine Person.

15. Reddit-User:innen kaufen Pink ihren Imagewandel nicht ab: „Ich glaube, es ist ein Haufen jüngerer Frauen, die ihr neues Image als ruhigere, aber immer noch ‚die Dinge beim Namen nennende‘ Frau angenommen haben“, stimmte jemand anderes zu. „Verdammt, ich hätte ihr diese Umbenennung vielleicht auch abgekauft, wenn sie dieses Nicht-Thema nicht wieder aufgeworfen hätte. Es ist klar, dass sie immer noch kein ‚Girl‘s Girl‘ ist und sich immer noch auf ungesunde Weise mit Gleichaltrigen vergleicht.“

2016 meinte Pink, dass zwischen ihr und Christina Aguilera alles gut sei
Im Jahr 2016 schien Pink das Kriegsbeil mit Christina endlich begraben zu haben, als sie ihr als Beraterin bei „The Voice“, wo Christina als Coach zu sehen war, zur Seite stand. Im darauf folgenden Jahr sagte Pink bei Watch What Happens Live, dass sie beide erwachsen geworden seien und sich „in den Armen lägen“.
Christina meinte 2018, dass Pink „ein anderer Mensch sei“
Auch Christina war bei einem Auftritt in derselben Sendung zwei Jahre später froh, die Vergangenheit ruhen zu lassen Sie sagte über Pink: „Sie ist jetzt ein anderer Mensch“. Zu Pinks jüngsten Kommentaren hat sich Christina noch nicht öffentlich geäußert.
Autorin ist Stephanie Soteriou. Dieser Artikel erschien am 24.02.2023 zunächst auf buzzfeednews.com. Aus dem Englischen übersetzt von Aranza Maier.