Laut einer Studie bestimmt das Geschlecht maßgeblich mit, ob wir uns gesund ernähren

Männer haben Fleisch, Fisch und Alkohol lieber als Frauen. Das hat nun eine Tiroler Studie bestätigt.
Wissenschaftler:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben in einer Studie der Universität Innsbruck einmal mehr geschlechterspezifische Unterschiede bei Ernährungsgewohnheiten festgestellt. Für die Studie wurden 121 Frauen und 90 Männer über 53 Gruppen an Nahrungsmittel befragt. Das Ergebnis bestätigt dabei bereits vorausgegangene Untersuchungen und verleiht dem Ganzen insofern Nachdruck, als ausschließlich sportlich sehr aktive Menschen gefragt wurden (bei den Probanden handelte es sich um Langstreckenläufer:innen, die sich in Wettbewerben mit Distanzen von zehn Kilometern bis hin zu Ultramarathons betätigten).
Was essen Frauen denn so?
Die Langläuferinnen gaben an, vor allem im Bereich Hülsenfrüchte, Samen, Obst, Gemüse und beim Ersatz für Milchprodukte die Nase vorne zu haben. Zudem trinken sie hauptsächlich Wasser. Auch hinsichtlich des Mindsets zeigten sich drastische Unterschiede: fast alle Frauen machten es sich zum Ziel, sich gesund ernähren zu wollen. Bei Männern war dies signifikant seltener der Fall.
Was essen Männer so?
Im Vergleich zu den Frauen greifen Männer eher zu Fleisch, Fisch, Eiern, Ölen, Getreide und verarbeiteten Nahrungsmitteln. Auch der Alkoholkonsum fiel bei den Langläufern häufiger und extrem aus, als bei den Kolleginnen. Für Männer scheint zudem der Zeitfaktor wichtiges Kriterium zu sein, denn über ein Drittel der männlichen Befragten sagte, dass es oft zu wenig Zeit hat, um sich ausgewogen und bewusst zu ernähren.
Ergebnis zieht sich durch alle Bevölkerungsgruppen
Dass in der Studie lediglich extrem sportlich aktive Personen befragt wurden, ändert nichts an den geschlechterspezifischen Unterschieden innerhalb der gesamten Bevölkerung. Im Gegenteil, sie zeigt auf, dass das Geschlecht auch bei Menschen, die aufgrund ihrer Profession zu gesunder Ernährung nahezu verpflichtet sind, einen Einfluss hat.
Eine kürzlich im Fachmagazin „BMC Public Health“ veröffentlichte Studie bestätigte dieses Ergebnis für die breitere Gesellschaft (9.000 Studienteilnehmer:innen). Dabei stellt sich auch heraus, dass Frauen sich zwar gesünder ernähren, aber dafür weniger bewegen als Männer. Interessant ist dabei auch, dass sich gebildetere Bevölkerungsschichten im Vergleich zu weniger gebildeten besser ernähren, dafür aber mehr Alkohol trinken und weniger Sport machen.
Frauen greifen übrigens auch öfter zu Fleischersatz als Männer.