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Fall Teichtmeister: Regisseur fordert, wie auf Anschuldigungen der Gewalt reagiert werden sollte

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Von: Iris Adelt

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2021 hat der Regisseur Sebastian Brauneis die Zusammenarbeit mit Florian Teichtmeister beendet. Grund dafür waren erste Anschuldigungen.

Gestern (17. Jänner) hat Brauneis in einem Interview für „Zeit im Bild 2“ über den Fall Teichtmeister gesprochen und warum eine erste Belastung Grund genug ist, um das Arbeitsverhältnis (zumindest) auf Eis zu legen.

Was ist passiert?

Seit dem 13. Jänner steht fest, dass Florian Teichtmeister vor Gericht muss. Durch eine Hausdurchsuchung konnten 58.0000 Datenträger sichergestellt werden, auf denen sexueller Missbrauch von Minderjährigen abgebildet ist. Teichtmeister soll selbst einige der Abbildungen fotografiert haben.

Bereits seit 2021 soll es in der Kulturbranche bekannt sein, dass sich Teichtmeister Missbrauch zu verschulden hat. Bekannt wurden die Anschuldigungen durch seine damalige Lebensgefährtin. Die 43-Jährige litt durch den Schauspieler unter häuslicher Gewalt und fand eine Datei, auf der Missbrauch von Minderjährigen zu sehen war. Sie brachte beides zur Anzeige - geglaubt hat ihr dennoch kaum jemand.

Anschuldigungen sind Grund genug

Der Fall Teichtmeister wird seit einigen Tagen stark diskutiert. Im Zentrum der Debatte steht die Thematik des Täterschutzes. Institutionen und Filmemacher:innen hätten bereits vor längerer Zeit die Zusammenarbeit beenden müssen, heißt es. Für andere ist es keine einfache Frage, die zu beantworten gilt. Regisseur Brauneis hat sich bereits 2021 anonym distanziert - in der „ZIB 2“ erklärt er gegenüber Martin Thür auch, warum.

„Ich denke, dass eine Distanzierung bis zur Klärung, ein Ruhestellen von Beschäftigungsverhältnissen bei einem derartig schweren, sensiblen und kriminellen Tatbestand der im Raum steht, wahrscheinlich das Beste ist.“ so Brauneis. Der österreichische Regisseur findet, dass beim Herausstellen von falschen Gerüchten sich einfach positioniert werden kann: „Wenn nichts daran ist, kann man im Nachhinein vor die Kameras treten, kann eine Erklärung abgeben und sagen: ‚Wir sind froh, es hat sich nicht erhärtet, wir können wieder zusammen arbeiten!‘“

„Jeder wird Verständnis dafür haben, dass man bei so einem sensiblen Thema Ruhe hineinbringen muss!“ so Brauneis. Nicht nur Martin Thür spricht sich positiv über das Interview aus, sondern auch das Netz. Twitter-Userin MariKanWien schreibt über die Argumentation des österreichischen Regisseur als „sehr klar, sehr schlüssig und nachvollziehbar“. Brauneis setzt somit eine klare Richtlinie in der Positionierung um Anschuldigung von Gewalt.

Der Fall Teichtmeister wurde nur kurz zusammengefasst. Genaueres findest du hier.

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