Eine neue Regelung des IOC ab März 2022 schreibt keine maximalen Testosteronwerte für trans Personen mehr vor. Stattdessen soll jeder Fall einzeln geprüft werden. Wie siehst du das?
Auch Testosteronwerte muss man hinterfragen. Es gab zum Beispiel einen Fall von einer international aktiven Leichtathletin, die einen zu hohen Testosteronwert hatte. Deswegen wurde sie von Olympia und anderen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Es hat sich dann herausgestellt, dass diese Person intergeschlechtlich ist. Es gibt außerdem auch cis Frauen, die erhöhte Testosteronwerte haben. Im Einzelfall kann es also enorm schwierig für Athlet:innen sein, Testosteronwerte nicht zu überschreiten, das betrifft nicht nur trans Personen. Das Regelwerk der IOC ist ohnehin schon streng, und ich glaube, das sollten wir respektieren. Deswegen ist man ja auch dazu übergegangen, diese Grenzwerte nur mehr als Empfehlung auszusprechen. Jetzt muss eben jeder Fall geprüft werden, und das ist meines Erachtens gut so.
Trans Personen sind in unserer Gesellschaft noch immer mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die zu wenig mediale Aufmerksamkeit bekommen. BuzzFeed Austria hat vor kurzem mit einem Logopäden gesprochen, der sich auf die stimmangleichende Therapie für trans Personen spezialisiert.