„Seid ihr wahnsinnig geworden?“: Gurken um 2 Euro sorgen für viel Frust

Gurken, aber auch Paprika und Paradeiser sind für immer mehr zum Luxus geworden. Die Preise haben sich erhöht - wenn das Gemüse überhaupt vorhanden ist.
Du stehst im Supermarkt vor der Gemüseabteilung, willst nicht nur im Winter Gedeihendes wie Kohl, rote Rüben oder Erdäpfel erstehen. Nein, es sollen auch einmal Gurken, Paradeiser oder Paprika auf den Teller. Das stellt dich allerdings vor drei Probleme: 1. Die Ware ist manchmal nicht vorhanden. 2. Wenn doch, so kommt sie aus Italien, Spanien oder hat noch längere Wege hinter sich. Nicht cool, wenn du regional einkaufen willst. 3. Woher sie auch kommt, es gibt sie nur zu Fantasiepreisen.
Gurken um zwei Euro können sich viele nicht leisten
Vor allem der letzte Punkt macht vielen zu schaffen. Und dabei ist die Gurke nur die Stellvertreterin dieses Problems. Sie schlägt mittlerweile mit bis zu zwei Euro zu Buche, fast das Vierfache, was sie noch vor zwei Jahren gekostet hat. Dem Linzer Marktforschungsinstitut zufolge gehört sie zu den Top 5 der beliebtesten Gemüsesorten in Österreich.
Warum das alles? Zum einen spielt die hohe Inflation in Österreich eine Rolle. Während sie in der Euro-Zone großteils sinkt, steigt sie hierzulande und hält mit elf Prozent beim höchsten Wert seit 70 Jahren. Wie du aus eigener Erfahrung weißt, sind dadurch auch Strompreise und damit die Kosten für Licht angestiegen. Und damit Gurken nicht noch teurer werden, sind einige Gewächshäusern vier Monate einfach stillgelegt worden. Das erklärt einerseits das fehlende Gemüse.
Andererseits benötigt ein Gewächshaus eben auch Strom. Der ist teuer, die Kosten werden letztlich an die Verbraucher:innen weitergegeben. Es ist also ein Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage auf der einen Seite sowie erhöhten Produktionskosten auf der anderen. Ein Teufelskreis.
Nur fünf Prozent heimische Ware
Und dabei sprechen wir nur von in Österreich hergestellter Ware. „Paprika, Gurken, Paradeiser kommen im Winter zu 20 Prozent aus dem Inland, heuer haben wir nur von einem einzigen Produzenten etwas bekommen. Das entspricht circa fünf Prozent“, erklärte Alois Huber, Spar-Geschäftsführer für Wien, Niederösterreich und das nördliche Burgenland dem ORF.
Was zu einem weiteren Punkt führt. Nämlich dem aus anderen Ländern importieren Gemüse. Auch in Italien und Spanien sind die Strompreise gestiegen, dazu kommen erhöhte Transportkosten. Und was niemand einkalkulieren konnte: In Spanien gab es heftige Unwetter, wodurch viele Ernten ausgefallen sind. Damit wären wir wieder bei Angebot und Nachfrage.
Fahr nicht fort, kauf im Ort
Nicht zuletzt deshalb raten manche, auch auf Twitter, saisonal einzukaufen. Wintergemüse wie Kohl, rote Rüben oder Erdäpfel braucht kein Gewächshaus. Stammt es Österreich, fallen somit weder Strom noch Licht an, damit wird es letzten Endes billiger. Nachhaltiger ist es obendrein.
Natürlich sind die Preise derzeit sehr hoch. Allerdings haben Gurken erst ab Mai Saison, Paprika und Paradeiser im Sommer. Bis dahin könnte sich die Situation wieder beruhigt haben.