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Indigene Person über „Indianer“-Wagen in Düsseldorf – was eine „rassistische Scheiße“

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Von: Jana Stäbener

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Die TikTokerin @laulii710 kritisiert den Düsseldorfer Umzugswagen mit einem als indigene Person verkleideten Karnevalisten als „rassistische Scheiße“.
Die TikTokerin @laulii710 kritisiert den Düsseldorfer Umzugswagen mit einem als indigene Person verkleideten Karnevalisten als „rassistische Scheiße“. © @laulii710/TikTok/Federico Gambarini/dpa/Collage

TikTokerin nennt „Indianer“-Umzugswagen über kulturelle Aneignung „rassistisch“. So ist es also „Rosenmontag als indigene Person in Düsseldorf zu feiern“.

An Fasching, Karneval und Fastnacht taucht ein Thema immer wieder auf: das der kulturellen Aneignung. Sollte man sich als „Indianer“ (dieses Wort alleine ist rassistisch) verkleiden? Diese Debatte führten auch zwei Redakteure des Merkurs: Im Indianer-Kostüm zum Fasching? Geht doch – oder geht‘s noch? Der Redakteur Moritz Serif schreibt, dass sich die Welt und die Gesellschaft weiterentwickelt habe. „Deshalb ist es richtig, dass über Faschingsverkleidungen diskutiert wird.“

Deshalb: „An Fasching hat man sich nicht als Native American zu verkleiden. Generell ist das ein Unding. Es fängt schon damit an, dass es den Begriff ‚Indianer‘ gar nicht gibt“, kommentiert er. So sieht das auch die TikTokerin @laulii710, die sich selbst als indigene Person bezeichnet. Sie postet am Rosenmontag, 20. Februar 2023, ein Video vom Düsseldorfer Karneval. Begeistert ist sie nicht – vor allem nicht über einen ganz speziellen Umzugswagen der das Thema kulturelle Aneignung aufgreift.

Auch hier schreiben wir über einen problematischen Faschings-Wagen in Possen, der für queere Menschen „Hass pur“ ist.

Düsseldorf: Motivwagen über kulturelle Aneignung ist „rassistische Scheiße“

„Wollte euch nur kurz mal zeigen, wie es ist, Rosenmontag als indigene Person in Düsseldorf feiern zu müssen“, schreibt sie zu ihrem TikTok-Video (siehe oben). Sie filmt einige junge Menschen, die sich als I-Wort und Cowboy verkleidet haben. Sie lassen sich fotografieren – gerade in dem Moment, in dem einer ganz bestimmter Motivwagen vorbeifährt. „Rassistische Scheiße“, nennt die TikTokerin das.

Dieser zeigt einen als indigene Person verkleideten Karnevalist und einen Native American, der dem Verkleideten kulturelle Aneignung vorwirft. Hinter dem wiederum steht ein Vogel, der ihm denselben Vorwurf macht: Er trage schließlich einen Kopfschmuck, der aus seinen Federn bestehe, das sei auch kulturelle Aneignung (siehe unten).

Karneval in Düsseldorf
Umzugswagen für Karneval in Düsseldorf. © Federico Gambarini/dpa

Die TikTokerin @laulii710 ist selbst indigen, so sagt sie es im TikTok. Deswegen „zittere sie am ganzen Körper“ sagt sie im Video. „Hier stehen ein paar Leute, die als indigene Menschen verkleidet sind. Und die sind da richtig stolz drauf – widerliche Scheiße.“ Als der Wagen mit noch einmal vorbeifährt, beschließt sie, ihn mit Stickern zu bekleben. Auf denen steht: „Kein Kostüm – Wir sind Menschen“.

„Oh mein Gott, dass man ernsthaft so einen Festwagen baut“, kommentiert eine Userin das TikTok. Ein deutscher Nutzer schreibt auf Englisch, wie leid es ihm tut, dass „seine Leute so rassistisch“ sind. „Worte können nicht beschreiben, wie abgef*** das ist.“ Andere sind teilweise sogar resigniert: „Hab dieses Jahr Leute immer wieder darauf angesprochen und damit konfrontiert. Wurde jedes Mal nur belächelt und das Thema wurde so heruntergespielt“, kommentiert eine Person.

Mehr zum Thema kulturelle Aneignung? Die gibt es auch beim Essen – diese TikTokerin zeigt mit ihren Rezepten, dass es auch ohne kulturelle Aneignung geht.

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