7 Gründe, warum du das Black Voices Volksbegehren unterschreiben solltest

Bis zum 26. September kannst du das Anti-Rassismus-Volksbegehren noch unterschreiben.
Es wird ernst für das Black Voices Volksbegehren. Denn vom 19. bis 26. September „geht‘s um Alles“, wie das Anti-Rassismus-Volksbegehren selbst auf Instagram schreibt. Die Eintragungswoche ist für‘s erste Mal nämlich die letzte Chance, das Unterfangen zu unterstützen. Laut eigenen Angaben habe man bereits 45.000 Unterschriften gesammelt - 55.000 fehlen aber noch, damit die Forderungen des Black Voices Volksbegehren zum Kampf gegen Rassismus im Nationalrat behandelt werden. Hier sind sieben Gründe, warum auch du das Volksbegehren (in jedem Amt oder online per Handysignatur) unterschreiben solltest:
1. Rassismus hat in Österreich System
Für viele Menschen in Österreich ist Rassismus alltäglich. Wer hier glaubt, dass ohnehin alles immer besser wird, liegt leider falsch. Das zeigt der Rassismus-Report 2021 der Anti-Rassismus-Initiative ZARA. 1.977-mal haben sich Menschen im vergangenen Jahr bei ZARA wegen eines rassistischen Vorfalls gemeldet. Es waren zwar nicht so viele wie im Rekordjahr 2020 (insgesamt 3.039 Beschwerden), nichtsdestotrotz sei Rassismus laut ZARA in Österreich „tief in unseren Strukturen und Institutionen verankert“.
2. Black Voices fordert konkrete politische Reformen
So wie ZARA fordert auch das Black Voices Volksbegehren einen Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus. Dabei ganz entscheidend aus der Sicht der Initiatorinnen und Initiatoren des Volksbegehrens sei die Einbindung der Black Community. „Die Umsetzung (...) muss in Zusammenarbeit mit Schwarzen Menschen und People-of-Colour-Expert:innen aus den jeweiligen Bereichen stattfinden“, heißt es auf der Webseite des Black Voices Volksbegehrens. Die betroffenen Bereiche reichen vom Arbeitsmarkt über Bildung und Gesundheit bis zur Polizei und Flucht bzw. Migration. Rassismus ist nun mal allgegenwärtig - und reicht bis in die Politik.
3. Frauenrechte sind oberste Priorität
Die Forderungen des Black Voices Volksbegehrens sind weitrechend, inkludieren sogar die Forderung für eigene Anti-Rassismus-, Anti-Schwarzen-Rassismus- und Sensibilisierungsschulungen. Was jedoch nicht in den Hintergrund geraten soll: Das Anti-Rassismus-Volksbegehren setzt sich dabei ausdrücklich für eine geschlechtersensible Umsetzung in Bezug auf Frauen* ein. Rassismus ist nämlich schon schlimm genug - gemeinsam mit Sexismus aber oftmals eine noch toxischere Kombination.
4. Starke Stimme für Black Community in Österreich
Die Anfänge des Anti-Rassismus-Volksbegehrens (das erste dieser Art in der Geschichte Österreichs) stammen aus der Zeit der „Black Lives Matter“-Demonstrationen im Sommer 2020. Seitdem nimmt das Black Voices Volksbegehren immer wieder klar Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen. So etwa, als die damalige ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner im Jänner 2022 sagte, dass man aus Blackfacing „kein Politikum“ machen sollte. Noomi Anyanwu, Black-Voices-Sprecherin, sagte dazu im Interview mit BuzzFeed Austria deutlich, dass Tradition keine Ausrede für Rassismus sei.
5. Das Team lässt sich nicht einschüchtern
Wenn man sich, so wie das Black Voices Volksbegehren, ausdrücklich gegen Diskriminierung und Hate Speech einsetzt, ist es leider beinahe selbstverständlich, dass man von manchen Menschen in der Bevölkerung ordentlichen Gegenwind spürt. Besonders deutlich zu sehen war das vor wenigen Monaten, als das Team des Volksbegehrens einen rassistischen Brief erhielt. Der anonyme Absender unterzeichnete sogar mit „Stolzer Polizist“. Es war nicht die erste Hassnachricht an Sprecherin Anyanwu und ihr Team, nichtsdestotrotz schrecken sie alle weiterhin nicht davor zurück, sich lautstark für die Black Community in Österreich einzusetzen.
6. Wertvoller Beitrag für People of Colour in Österreich
Und was macht Black Voices - abgesehen vom Volksbegehren an sich - sonst noch? Zahlreiche Veranstaltungen, die auf die rassistischen Strukturen in Österreich hinweisen sollen. Dabei geht es aber nicht nur um Kritik am System, sondern auch die Traditionen der Black Community sollen mehr Menschen in Österreich nähergebracht werden. So etwa im Februar, dem Black History Month, als das Anti-Rassismus-Volksbegehren die Schwarze Geschichte zelebrierte. Dem noch nicht genug, gibt es jetzt auch ein Buch. In „War das jetzt rassistisch?“ beantwortet das Team insgesamt 22 vermeintlich gut gemeinte Fragen, die eigentlich rassistisch sind.
7. Viele Prominenten unterstützen das Volksbegehren
Wenn du dir jetzt noch immer nicht ganz sicher bist, warum du das Black Voices Volksbegehren unterstützen solltest, sei dir gesagt: Du bist nicht alleine. Im Gegenteil, sogar zahlreiche prominente Namen sind stolze Unterstützer:innen des Volksbegehrens. Aus der Politik etwa die Nationalratsabgeordneten Faika El-Nagashi (Grüne) und Yannick Shetty (NEOS) sowie aus der Kunst zum Beispiel Bilderbuch und der Rapper Meydo. Außerdem reihen sich noch die Influencer:innen Madeleine Darya Alizadeh (DariaDaria) und Michael Buchinger in die Liste der Supporter:innen.