Jänner ist der schlimmste Monat des Jahres. Punkt.

Es ist kalt, es ist dunkel, die Feiertage sind vorbei und die nächsten in weiter Ferne. Jänner ist wirklich ein harter Monat. Nicht nur, weil der „Blue Monday“ hineinfällt.
Vielleicht liegt es ja einfach daran, dass die meisten von uns den Jänner und somit den Jahresbeginn mehr oder weniger verkatert verbringen. Das alte Jahr, nicht selten kein allzu tolles, gerade gebührend mit jeder Menge Alkohol verabschiedet und dann sich selbst mit Kopfschmerzen und Brand auf der Couch wiederfinden. Der 1. Jänner hat also schon einen schwierigen Start. Die Welt ist seltsam gedämpft, die Straßen sind leer, es wird früh dunkel, es ist kalt. Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Und das unabhängig davon, wo und wie du lebst.
Winter ist nur für Kinder und ausgesprochene Frohnaturen etwas, worauf man sich freut. Vor allem in der Stadt: Nix mit strahlendem Weiß. Alles ist grau in grau, und wenn es einmal schneit, dann bleibt innerhalb von Minuten nur Matsch. Gut, das kann im Dezember oder im Februar auch sein, nur: Im Dezember gibt es wenigstens Weihnachten mit dazugehörigen Songs, der Februar hat wiederum maximal 29 Tage, und das auch nur, wenn wir ein Schaltjahr haben - 2024 ist es wieder so weit.
Jänner ist der Montag unter den Monaten
Aber Jänner? Ist quasi der Montag unter den Monaten, hat also nicht den besten Ruf. Trotzdem werden Vorsätze gefasst - das kann man jetzt entweder gut oder schlecht finden. Ein Blick in den Kalender verrät: Der nächste Feiertag ist erst IRGENDWANN. Und Urlaub nehmen während der Semesterferien ist keine gute Idee, weil das alle machen und Skifahren während einer Pandemie vielleicht auch keine gute Entscheidung ist. Man könnte sich ja ein Bein brechen, landet dann im Krankenhaus und blockiert so wertvolle Spitalsbetten. Apropos Sport: Die Ambitionen, etwas mehr Bewegung zu machen, scheitern schon daran, dass es an jeglicher Kondition fehlt. Und um die aufzubauen, fehlt wiederum die Motivation. Es ist ein Teufelskreis.
Es wird noch schlimmer: Am dritten Montag im Jänner begehen wir den „Blue Monday“, den schlimmsten Tag des Jahres. Das behauptete zumindest der britische Psychologe Cliff Arnall mit einer Formel, die keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten würde. Nicht nur die University of Cardiff, an der er tätig war, distanzierte sich davon, auch Arnall selbst nimmt davon mittlerweile Abstand. Zumal er die Leute nicht dazu ermutigen wollte, sich gehen und ihrer schlechten Laune freien Lauf zu lassen. Im Gegenteil: Er wollte der Menschheit Mut machen, aktiv zu werden und kühne Entscheidungen zu treffen, um seine vermeintliche Formel Lügen zu strafen.
Südseereisen im Jänner mit dem „Blue Monday“ bewerben
Tatsächlich wurde der Tag von einem TV-Sender populär gemacht, der „Blue Monday“ zum Anlass nahm, Werbung für seine Winterurlaubsangebote zu machen. In der Südsee etwa wird man auch im Jänner wohl weniger „blue“, also melancholisch und trübsinnig, als in Mitteleuropa oder auf den britischen Inseln. Prinzipiell ist es kein Fehler, einmal die vier Wände zu verlassen und rauszugehen. Eine Runde um den Häuserblock wirkt da Wunder, es müssen ja nicht die Malediven sein. Aber wer will das schon, wenn es draußen stürmt und schneit? Oder noch schlimmer, Schneeregen fällt? Graue Wolken, wohin du schaust.
Ein weiterer Minuspunkt für den Jänner: Auch das kulturelle Angebot lässt zu wünschen übrig. Die wenigsten Bücher, Platten oder Filme erscheinen im Jänner. Verständlich, man muss ja noch die Jahresendlisten vom jeweiligen Vorjahr verarbeiten. Und wer Anfang des Jahres veröffentlicht, droht im Dezember übersehen zu werden, wenn die Charts mit dem Besten der vergangenen Monate erstellt werden. Es bleibt also auch auf dieser Ebene trist, so trist, so trist.
Hoffen, dass der Jänner schnell vorbeigeht
Was also tun? Liegen bleiben, die Decke über den Kopf ziehen und hoffen, dass der Jänner so schnell wie möglich vorbeigeht. Und der Februar gleich mit. Frühling, die neben Herbst BESTE Jahreszeit, kommt ja erst im März. Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten.
Um die Zeit produktiv zu nutzen, empfiehlt es sich, zu testen, wie du diesen Winter am besten überstehst.