Warum das Verbannen der Laptops in Wiener Kaffeehäusern eine gute Idee ist

Immer mehr Wiener Kaffeehäuser verbieten Laptops den Eintritt - das ist nicht nur eine gute Idee, sondern auch wichtig.
Die durchschnittliche Bildschirmzeit in Österreich liegt bei 352 Minuten pro Tag - das beinhaltet lediglich die Zeit am Smartphone. Fest steht: Durch die Digitalisierung entstehen negativ behaftete Begleiterscheinungen. Besonders die psychische Belastung durch den Konsum von elektronischen Geräten steigt stetig. Expert:innen raten zu digitalem Detox. Ein weiteres Wiener Kaffeehaus steigt nun auf den Zug mittels Laptop-Verbot auf. Gut so!
Laptop-Verbot in Ottakring: Was ist passiert?
Durch den Lockdown hat sich das Café Phil im 6. Wiener Gemeindebezirk damals dazu entschlossen, Laptops für Gäste zu verbieten. Das tägliche Angebot der „Happy Hour“ zwischen 12 Uhr und 13 Uhr sollte dennoch das Verbot für kurze Zeit aufheben. Der Betreiber sprach sich damals für mehr zwischenmenschliche Kommunikation aus, die nun mal fehlen würde, sofern alle Besucher:innen in ihren Laptop starren. Außerdem würden Langzeit-Sitzer anderen Gästen, die gerne essen würden, den Platz wegnehmen - wirtschaftlich natürlich kein gutes Geschäft für den Kaffeehausbetrieb.
Jetzt wurde bekannt, dass ein weiteres Café im 16. Bezirk in Wien sich an dem Verbot anschließt. Der Betreiber des Kaffeehauses „Frida“ am Yppenplatz erwähnt ausdrücklich, dass die Wiener Gastronomie weiter leben muss - und das funktioniere nun mal nicht, wenn Gäste mit Laptop den Platz für Hungrige blockieren. Ein Laptop-Verbot in den Wiener Lokalen ist wichtig - bestimmt aus wirtschaftlichen Gründen, aber vor allem der physischen und mentalen Gesundheit wegen.
Kaffeehaus: Laptops schaden nicht nur der Geselligkeit
Es dürfte allen klar sein, dass wohl kaum ein angeregtes Gespräch stattfinden kann, sobald in einen Computer gestarrt wird. Die Geselligkeit unter Menschen leidet, besonders an Orten wie einem Kaffeehaus, in denen es sich ausgelassen geplaudert gehört. Trotzdem sind wirtschaftliche Aspekte ein fast wichtigerer Punkt: Immer mehr Wiener Lokale schließen. Viele Lokalitäten können aufgrund von Kosten oder Anrainer:innen nicht überleben. Das schadet nicht nur den Betreiber:innen des Lokals, sondern auch der Kultur. Es braucht Wiener Lokale, die weiterhin bestehen bleiben.
Zurück zur Laptop-Saga: Neben wirtschaftlichen Gründen und der Geselligkeit sollte die Gesundheit bedacht werden. Eine hohe Bildschirmzeit bedeutet nun mal, gesundheitliche Folgen mit sich zu ziehen. Da helfen auch kaum Vitamin D Tropfen und kein zehnminütiger Spaziergang. Die Folgeerscheinungen in Form von geröteten, trockenen Augen, verschwommener Sicht und Kopfschmerzen sind nur der Anfang.
Für eine bessere Gesundheit durch weniger Bildschirmzeit
Es ist simple: Ein Laptop-Verbot bedeutet gleichzeitig weniger Zeit, die man online verbringt. Die ständige Erreichbarkeit, digitaler Stress und „mindless scrolling“ müssen einfach minimiert werden. Meiner Meinung nach sollte jeder unterstützende Aspekt eines Elektro-Verbots dankend angenommen werden. Bisher wissen wir nämlich noch nicht sicher, was ein starker Konsum über Jahrzehnte mit uns macht. Ein Blick in den Jetzt-Zustand sollte genügen:
- Digitaler Stress
- Ständige Erreichbarkeit
- Internetsucht
- Überkonsum von medialen Inhalten
- Stress
- Emotionale Belastung durch medialen Berichterstattungen
- Gesundheitliche Probleme: Augenbeschwerden, Kopfschmerzen, weniger Bewegung, etc. ...
- Direkter Vergleich mit anderen auf sozialen Plattformen
- Depression, Angstzustände, ADHS und weitere Folgeerkrankungen
Für mich steht fest, dass wirtschaftliche, gesellige und gesundheitliche Gründe mehr als ausreichen, um ein Laptop-Verbot dankend entgegenzunehmen. Wir sollten öfter auf die eigenen Grenzen hören, indem wir Smartphone und Laptop beiseitelegen. Um mehr durchatmen zu können und weniger geistlos durch das Netz zu irren - am besten in einem Wiener Café.
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