Österreich wird durchseucht. Danke für nix, liebe Regierung!

Ab 1. August fällt österreichweit die Corona-Quarantäne. Ein Rant zum Thema.
Nennen wir das Kind beim Namen: Österreich wird durchseucht.
Quarantäne aufgehoben, stattdessen Verkehrsbeschränkungen: Ab August dürfen Corona-Infizierte aus dem Haus gehen und am öffentlichen Leben teilnehmen. Der Clue: Sie sollen die FFP2-Maske dabei durchgehend korrekt auf der Nase sitzen haben. Aber wer soll das kontrollieren? Und wer bitte wird sich daran halten? Im Beisl hocken, aber mit Maske, während die Freunde um einen herum Bier trinken. Infiziert arbeiten gehen, aber mit Maske, außer im Pausenraum, da braucht man halt dann einen abgesperrten Corona-Bereich (wie ihn ja auch alle Betriebe haben - NOT). De facto wird man jetzt überall und jederzeit Corona-Infizierten begegnen. Und sich überall und jederzeit anstecken können.
Nennen wir das Kind beim Namen: 10-20 Prozent der Infizierten entwickeln Long Covid.
10-20 Prozent, mit konstanter Atemnot, Herzrhythmusstörung, Schwindel, die jahrelang damit kämpfen werden, Stiegen zu steigen, Einkaufen zu gehen. Viele von ihnen werden arbeitsunfähig werden, armutsgefährdet sein. Bis jetzt gibt es keinen langfristigen Schutz für diese Personengruppen: Long Covid ist noch immer nicht als Berufskrankheit anerkannt. Und es kann jeden treffen, egal ob jung und durchtrainiert oder nicht. Mit jeder Ansteckung steigt die Chance, wer sich mehrmals ansteckt, ist umso gefährdeter.
Nennen wir das Kind beim Namen: Leiden werden jene Menschen, die es ohnehin schon am schwersten haben.
Die Frau Gruber in der Nachbarwohnung, die vereinsamt, weil sie sich nicht rausgehen traut. Das krebskranke Kind im St. Anna Kinderspital, das sich Corona von einer infizierten Pflegerin holt, die trotzdem arbeiten gehen darf. Der asthmakranke Student, der eine Sozialphobie entwickelt, weil er Angst hat, sich in der Vorlesung anzustecken. Es sind die vulnerablen Gruppen, auf die wir am meisten aufpassen sollten. Na dann solln‘s halt zu Hause bleiben, ins Home Office gehen zum Beispiel, heißt es seitens der Minister. Aber auch das ist ein Privileg bestimmter Berufsgruppen, benachteiligt sind ohnehin jene in prekären Arbeitsverhältnissen: Die Billa-Verkäuferin, die hackeln muss, egal ob fünf ihrer Kolleg:innen infiziert sind. Die Kellnerin, die den Nacht Gastro Job so oder so braucht. Krankenhausmitarbeiter:innen, ohne die unser Gesundheitssystem gar nicht funktionieren würde.
Wo die Regierung angrennt ist, fragt man sich, Warum man sich seit zweieinhalb Jahren ständig neuen Scheiss ausdenkt, der alle regelmüde macht, fragt man sich. Und ob das alles nur ein schlechter Scherz ist. Das sagt übrigens die Online-Community dazu: 11 kritische Tweets zum Aus der Corona-Quarantäne.