Kostenlose Öffi-Tickets für Ukraine-Geflüchtete sollte es bis zum Ende des Krieges geben

Nach Kritik hat die Stadt Wien die Frist für kostenlose Öffi-Tickets verlängert, allerdings nur bis Ende Oktober. Meine 2Cents, warum das ein falsches Zeichen setzt:
Jetzt haben sie es also doch getan. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und die Stadt Wien haben die gratis Öffi-Nutzung für Menschen, die vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine geflüchtet sind, bis zum 31. Oktober verlängert. Es ist eine Reaktion auf die zahlreichen kritischen Aussagen, nachdem die letzte Frist mit Ende September abgelaufen war. Eine Verlängerung wäre „sinnvoll“, hieß es von der Caritas der Erzdiözese Wien gegen BuzzFeed Austria. „In diesem Kriegsstadium ist eine Verlängerung unumgänglich“, sagte zudem Berîvan Aslan, Integrationssprecherin der Wiener Grünen, gegenüber BuzzFeed Austria. Die Kritik hat sich ausgezahlt.
Doch nicht nur Einzahlfahrscheine als „Überbrückungslösung“
Es ist eigentlich bereits die zweite Reaktion der Stadt Wien. Wie Train of Hope, eine Flüchtlingshilfe in Wien, am 2. Oktober bekannt gab, stellte die Stadt Wien ihnen kostenlose Einzahlfahrscheine als „Überbrückungslösung“ zur Verfügung. Am 4. Oktober also der nächste Schritt der von der SPÖ regierten Hauptstadt. „Auch die Wiener Linien verlängern die kostenfreie Öffi-Nutzung für Ukrainer:innen bis Ende Oktober. Gemeinsam mit der ÖBB können Geflüchtete aus der Ukraine im Sinne einer raschen und unbürokratischen Lösung unser Öffi-Angebot bis Ende Oktober kostenlos nutzen“, heißt es in einer Stellungnahme via Twitter.
Gratis Öffis für Ukraine-Geflüchtete: Warum nur bis Ende Oktober?
Eine Verlängerung der Frist ist definitiv besser als gar keine Verlängerung. Stellt sich nur Frage, warum nur für einen weiteren Monat? Auch wenn die Ukraine derzeit einen militärischen Erfolg nach dem anderen zu feiern scheint und immer mehr Gebiete wieder zurückerobern kann - ein Ende des Krieges gegen die russischen Angriffstruppen ist momentan nicht in Sicht. Vor allem, wenn man die Sturheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin bedenkt. So sendet man den ukrainischen Geflüchteten in Österreich die Message, weiterhin nur für bedingte Zeit hierzulande willkommen zu sein.
Die Stadt Wien setzt ein falsches Zeichen
Viel mehr sollte die klare Nachricht der Stadt Wien sein: „Ihr seid in Österreich sicher, solange in eurer Heimat gekämpft wird. Und wenn ihr wollt, unterstützen wir euch auch gerne dabei, hierzulande einen Neustart anzugehen.“ Die rund 260 Euro Verpflegungsgeld, das die Betroffenen derzeit monatlich erhalten, nach dem Oktober auch noch mit den Kosten für die Öffi-Nutzung zu belasten, setzt hingegen ein ganz anderes Zeichen. Dabei wäre es ohnehin an der Zeit, den Integrationsprozess in Österreich ordentlich zu reformieren.