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Warum die Airpower22 nicht stattfinden sollte

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Von: Johannes Pressler

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Sechs Flugzeuge der französischen Luftwaffe bei der Airpower 2016.
2016 war sogar die französische Luftwaffe bei der Airpower dabei. © Dominik Angerer/EXPA/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Die Airpower ist ein österreichisches Statussymbol, das nicht mehr unserer Zeit entspricht. Meine 2Cents:

Nach drei Jahren Pause ist es also wieder so weit. Am 2. und 3. September findet in Zeltweg (Steiermark) die Airpower statt. Diese Flugshow ist nicht nur irgendeine Veranstaltung mit ein paar Fliegern, sondern die größte Flugshow in ganz Europa. Veranstaltet wird sie vom Österreichischen Bundesheer gemeinsam mit Red Bull und dem Land Steiermark. 300.000 Menschen werden in den zwei Tagen erwartet, sogar Bomber der US-amerikanischen Luftwaffe werden zur Schau gestellt. Doch nicht erst seit diesem Jahr hat die Airpower einen bitteren Geschmack - heuer sind es gleich mehrere.

Die Sache mit der Nachhaltigkeit

Die Klimakrise und der CO2-Ausstoß bei der Airpower22 ist der Elefant in Raum. Schon seit Jahren wird die Flugshow von Klimaschützer:innen kritisiert. Die steirischen Grünen gingen erst im Mai davon aus, dass unter anderem „aus Klimaschutzgründen“ die Airpower22 nicht stattfinden würde. Tatsächlich sei es das Ziel von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und den Veranstaltern, aus der Airpower ein „Green Role Model“ zu machen.

Mit eigenen Konzepten für die Anreise mit Zug oder Fahrrad bzw. für die Müllvermeidung sei es das Ziel, rund 700 Tonnen CO2 einzusparen. Das wäre eine Reduktion um 30 Prozent gegenüber der letzten Austragung im Jahr 2019. Im Nachhinein soll sogar ein eigener Nachhaltigkeitsbericht inklusive CO2-Bilanz erstellt werden. Doch weißt du, was noch mehr CO2 einsparen würde? Diese Flugshow überhaupt nicht zu veranstalten. Dafür gibt es sogar noch einen triftigeren Grund.

Pilot bei der Airpower 2016 hält eine österreichische Fahne.
Patriotismus mit Düsenantrieb: Die Airpower in Zeltweg. © Dominik Angerer/EXPA/APA-PictureDesk

Die Sache mit dem Ukraine-Krieg

Gerade erst ein halbes Jahr ist es her, als in der Ukraine der russische Angriffskrieg ausbrach. Millionen an Menschen in und aus der Ukraine sind seither auf der Flucht. Zehntausende davon in Österreich. Während zahlreiche Menschen also immer noch an ihren Erfahrungen leiden, sollen unzählige Kriegsflugzeuge über Zeltweg fliegen? Nicht umsonst bezeichnet das eine steirische NEOS-Politikerin als „unverantwortlich und eine Verhöhnung gegenüber den Hilfesuchenden und Helfenden in der Region“. Solidarität schön und gut, aber wenn es in Österreich um ein nicht mehr zeitgemäßes Statussymbol geht, scheint das Fingerspitzengefühl zu fehlen.

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