Erneuter Zwist in der MFG: Zwei Parteivorstände rausgeschmissen

Schon wieder Streitigkeiten bei der Jungpartei MFG. Diesmal trifft es zwei Vorstandsmitglieder aus Tirol.
Mit der Vision „Menschen-Freiheit-Grundrechte“ ist die MFG-Partei seit letztem Herbst aktiv und mittlerweile in einigen Teilen Österreichs vertreten. In Tirol heißt ihr Landesobmann Bernhard Schmidt. Früher war er Parteimitglied bei der FPÖ. Wie die „Tiroler Tageszeitung“ am Mittwoch (8. Mai) berichtete, hat Schmidt nun zwei wichtige Personen aus seiner Landespartei hinausgeworfen. Es ist nicht das erste Mal in der jungen Geschichte der MFG, dass es zu solchen Ausschlüssen kam.
MFG in Tirol: Zwei Parteivorstände von Schmidt hinausgeworfen
Bei den zwei Parteimitgliedern, die von Landesobmann Schmidt rausgeschmissen wurden, handelt es sich um den Finanzreferenten und die Schriftführerin. Die beiden ließen mit Kritik am Tiroler MFG-Chef nicht lange auf sich warten. „Bernhard Schmidt ist als Landessprecher keinen Tag länger tragbar, und es kommt auch nicht infrage, dass er ohne demokratische Legitimation auf Landes- oder Bundesebene für ein Mandat kandidiert“, heißt es in einem Schreiben an den Bundesvorstand der MFG, das der „Kronen Zeitung“ vorliegt.
Zwist in der MFG: Nicht erster Parteirauswurf
Im September 2021 bei ihrer ersten Wahl in Oberösterreich trat die MFG vor allem als impfkritische Partei an. Nachdem die Corona-Impfung derzeit kaum noch ein Thema ist, scheint sich die Neo-Partei inhaltlich im Niemandsland zu bewegen. Eine derartige Entwicklung vermutete Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle gegenüber BuzzFeed Austria bereits vor mehreren Monaten.
Mit inhaltlicher Unsicherheit folgen auch parteiinterne Streitigkeiten. Zuletzt erst im Mai, als Alexander Todor-Kostic, Chef der MFG in Kärnten, von seiner Funktion enthoben wurde. Der Bundesvorstand warf ihm „parteischädigendes Verhalten“ vor. Todor-Kostic bezeichnete den Vorwurf als „völlig unerklärlich“ - „aus Solidarität“ ging mit ihm das gesamte Kärntner Vorstandsteam.
Umfrage: MFG auf dem Weg in den Nationalrat
Trotz der Differenzen innerhalb der Partei sollte eine Sache nicht aus den Augen verloren werden: So wie es derzeit aussieht, scheint sich die MFG als Kleinpartei in Österreich festgesetzt zu haben. Gleich mehrere Umfragen der letzten Wochen haben die Jungpartei bei fünf bis sechs Prozent - falls jetzt Neuwahlen stattfinden würden. Die Marke von vier Prozent für den Einzug in das Parlament wäre damit erreicht. Bleibt nur abzuwarten, ob es die MFG bei all diesen Streitigkeiten dann überhaupt noch gibt.