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Neue Studie zeigt, wie es geflüchteten Ukrainerinnen in Österreich wirklich geht

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Von: Johannes Pressler

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Eine Frau sitzt am Schreibtisch und blickt in den Computer.
März 2022: Die aus der Ukraine geflüchtete Lehrerin Lukmila während eines Zoom-Meetings mit ihren Studierenden. © EXPA/APA-PictureDesk

Über 90 Prozent der befragten Frauen würden sich in Österreich sicher, willkommen und gut versorgt fühlen.

Zu diesem Ergebnis kam das Österreichische Institut für Familienforschung für den Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Fünf Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wurden mehr als 800 Frauen, die aus ihrer Heimat nach Österreich geflüchtet sind, befragt. Offizieller Titel: „Aktuelle Situation und Zukunftspläne von Ukraine-Vertriebenen in Österreich“. Es ist die erste repräsentative Studie dieser Art, die ein valides Bild über die derzeitige Situation von Ukrainerinnen in Österreich zeigt.

Sicher und gebildet: Ukrainische Frauen in Österreich

Insgesamt 833 aus der Ukraine vertriebenen Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren standen für die im Mai durchgeführte Online-Befragung zur Verfügung. Dabei wurden den Ukrainerinnen unterschiedliche Fragen aus Bereichen wie Bildung, Arbeit und Zukunftspläne gefragt. Besonders auffällig: Ganze 98 Prozent der Befragten haben in Österreich ein hohes Sicherheitsgefühl. Ähnlich hoch ist der Wert bei der Versorgung. 92 Prozent der Ukrainerinnen zeigen sich damit zufrieden. Ebenso beachtlich ist das Bildungsniveau der Befragten: Fast drei Viertel (72 Prozent) der aus der Ukraine geflüchteten Frauen in Österreich weisen einen Universitätsabschluss auf.

Wo die Ukrainerinnen in Österreich leben

Besonders die Stadt Wien startet immer wieder Initiativen, um den ukrainischen Geflüchteten unter die Arme zu greifen. Erst vor Kurzem ermöglichte man 800 Ukrainer:innen in Österreich die Matura zu absolvieren. Insgesamt gaben 42 Prozent der befragten Frauen in der ÖIF-Studie an, in Wien zu leben, gefolgt von der Steiermark (15 Prozent) und Niederösterreich (13 Prozent). Die wenigsten der aus der Ukraine vertriebenen Frauen leben in Kärnten. Doch warum überhaupt Österreich? Laut 35 Prozent der Befragten sei das Zufall gewesen, weitere 27 Prozent hätte Bekannte, derentwegen sie nach Österreich gekommen sind.

Ukrainische Geflüchtete mit Schwierigkeiten bei Jobsuche

Wo es leider noch nicht ganz so gut läuft, ist bei dem Sprung in die österreichische Berufswelt. Denn nur zehn Prozent der Ukrainerinnen sind hierzulande bereits erwerbstätig - ein Viertel davon in der Gastronomie. Was dagegen sehr positiv ist: Die Bereitschaft, arbeiten zu wollen, ist sehr hoch. 87 Prozent der Frauen, die noch nicht berufstätig sind, suchen einen Job in Österreich. Die meisten davon (46 Prozent) streben eine Stelle in einem Büro an, doch fast gleich viele würden auch gerne etwas Soziales machen.

Studie: ÖIF in Kooperation mit BMI

Dem Österreichischen Integrationsfonds ist es mit dieser neuen Studie erstmals gelungen, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Lebenssituation von aus der Ukraine geflüchteten Frauen in Österreich zu liefern. Bei der Erhebung der Daten wurde dazu mit dem Innenministerium von Gerhard Karner (ÖVP) zusammengearbeitet. Konkrete Pläne, wieder in die Ukraine zurückkehren zu wollen, haben übrigens insgesamt 30 Prozent der befragten Frauen. Doch nur ein Prozent würde das für die nächsten Wochen planen. Umso wichtiger sind einige Projekte des Integrationsfonds, wie etwa das innovative Buddy-Programm.

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