Keine gratis Öffi-Tickets für Ukraine-Geflüchtete: Stadt Wien reagiert auf Kritik

Trotz Kritik an den Wiener Linien müssen Ukraine-Geflüchtete seit 1. Oktober für Öffi-Tickets bezahlen. Einstweilen gibt es aber eine Zwischenlösung.
Seit Samstag (1. Oktober) dürfen aus der Ukraine geflüchtete Menschen nicht mehr kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel der Wiener Linien nutzen. Zuerst darüber berichtet hat die „BezirksZeitung“. Bereits vor dem Ende der Frist wurde die Kritik an den Wiener Linien immer lauter. Eine Verlängerung wäre eigentlich „sinnvoll“, wie die Caritas der Erzdiözese Wien gegen BuzzFeed Austria gesagt hat. „In diesem Kriegsstadium ist eine Verlängerung unumgänglich“, hieß es in einer Stellungnahme von Berîvan Aslan, Integrationssprecherin der Wiener Grünen, gegenüber BuzzFeed Austria. Eine solche Verlängerung scheint nicht geplant, zumindest aber eine Übergangslösung.
Ukraine-Geflüchtete: Aus für gratis Öffi-Tickets, aber Notlösung der Wiener Linien
Wie Train of Hope, eine Flüchtlingshilfe in Wien, auf Twitter bekannt gab, gibt es seit dem 2. Oktober eine Zwischenlösung der Stadt Wien für die Ukraine-Geflüchteten bezüglich der öffentlichen Verkehrsmittel. Für Neuankommende im Ankunftszentrum gibt es von nun an kostenlose Einzelfahrscheine. „Als Überbrückungslösung - damit das Ankunftszentrum nicht zur Endstation wird“, so Train of Hope auf Twitter.
Train of Hope fordert Bürgermeister Ludwig zum Handeln auf
Das Schlüsselwort für Train of Hope ist hierbei definitiv „Überbrückungslösung“, denn „jetzt brauch es rasch eine menschliche Lösung: leistbare Mobilität für Geflüchtete in der Erst- und Grundversorgung“, so die Flüchtlingshilfe. Sie fordert kostenlose Wiener-Linien-Tickets sowohl am Hauptbahnhof als auch im Ankunftszentrum, um die Fahrt zum Notquartier im 23. Wiener Gemeindebezirk und wieder zurück zum Hauptbahnhof zu ermöglichen.
Mit ihrer Kritik richtet sich Train of Hope auch direkt an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): „Das ist jetzt eure Chance zu zeigen, dass euch Menschen auf der Flucht nicht egal sind. Dass sozial und solidarisch der bessere Weg ist. Mit gutem Beispiel vorangehen und dann die anderen Ländern überzeugen, dasselbe zu tun. Challenge accepted?“ Die ÖBB hat am Montagabend (3. Oktober) bereits angekündigt, dass Ukraine-Geflüchtete bis Ende Oktober nun doch weiterhin gratis mit den Zügen fahren dürfen. Nun liegt der Ball bei Bürgermeister Ludwig.