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Weltflüchtlingstag: 7 Fakten, die du über Flucht und Asyl wissen solltest

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Von: Johannes Pressler

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Drei Kinder mit blauen Rucksäcken auf der Flucht.
Weltweit waren Ende 2021 89,3 Millionen Menschen auf der Flucht, berichtet der „Global Report“ des UNHCR. © Ton Koene/dpa Picture Alliance/APA-PictureDesk

Die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, nimmt jährlich zu.

Der 20. Juni gilt international als Weltflüchtlingstag. Seit 2001 gibt es diesen Aktionstag, der von den Vereinten Nationen eingeführt wurde. Mit einer Vielzahl an Aktionen soll an diesem Tag auf das Schicksal der geflüchteten Menschen aufmerksam gemacht werden. Hier sind dazu sieben Fakten, die du über Flucht und Asyl wissen solltest:

1. UNHCR berichtet: 89,3 Millionen Menschen auf der Flucht.

Am Ende des Jahres 2021 waren weltweit 89,3 Millionen Menschen auf der Flucht bzw. in Aufnahmestaaten und -regionen. Das zeigt der neue „Global Trends“-Bericht, veröffentlicht vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR). Zum Vergleich: In Deutschland leben etwas mehr als 83 Millionen Menschen. 16,1 Millionen der insgesamt 89,3 Millionen Menschen auf der Flucht wurden im letzten Jahr übrigens neu vertrieben.

2. Jahresvergleich: Die Zahlen steigen rasant.

Wie sehr die Anzahl geflüchteter Menschen steigt, zeigt ein Jahresvergleich. 2020 zählte der UNHCR-Bericht nämlich 82,4 Millionen Menschen, also fast sieben Millionen Menschen weniger. Doch nicht alle Menschen, die sich laut UNHCR auf der Flucht befinden, erleiden demselben Schicksal.

3. Die meisten Flüchtenden bleiben im eigenen Land.

Differenziert wird hier zwischen unterschiedlichen Arten der Flucht. Die meisten Menschen zählen zu den Binnenvertriebenen. Das heißt, dass sie innerhalb ihrer Herkunftsstaaten fliehen mussten. 2021 waren das 53,2 Millionen Menschen. Vergleich zum Ende des Jahres 2020: 48 Millionen Binnenvertriebene.

4. Die Lage von Binnenvertriebenen ist oftmals besonders gefährlich.

Das liegt daran, dass Binnenvertriebene häufig nicht völkerrechtlich geschützt sind. Die Schutzverantwortung trägt der Staat selbst, oft sind es jedoch genau die in der Macht stehenden Regierungen, die überhaupt erst der Grund sind, warum Menschen flüchten müssen. Internationale Organisationen tun sich häufig sehr schwer, jene humanitäre Hilfe zu leisten, die den Binnenvertriebenen eigentlich zustehen würde.

5. Zahl der internationalen Geflüchteter nehmen ebenfalls zu.

Im Vergleich zu den Binnenvertriebenen gibt es auch noch geflüchtete Menschen, die über internationale Grenzen geflohen sind und in anderen Staaten Schutz suchen mussten. Laut UNHCR waren das 2021 rund 27,1 Millionen Menschen - 2020 waren es noch 26,4 Millionen. Im Vergleich zu 2011 - also vor zehn Jahren - hat sich die Zahl Geflüchteter sogar mehr als verdoppelt. Da waren es nämlich 10,4 Millionen Menschen. Ganze 5,8 Millionen Menschen der 27,1 Millionen Menschen auf der Flucht zählen zu den palästinensischen Geflüchteten aus dem Nahen Osten.

6. „Global Report“: Eine halbe Million mehr asylsuchende Menschen.

Die Zahl jener Menschen, die in einem anderen Land um Asyl ansuchten, der rechtliche Status aber noch nicht geklärt ist, ist im letzten Jahr weltweit auf 4,6 Millionen Menschen angestiegen. Das sind 500.000 mehr als 2020. Eine ähnliche Entwicklung gab es in Österreich. 2021 wurden hierzulande knapp 40.000 Asylantrage gestellt, heißt es vom Innenministerium. In den drei Jahren zuvor waren es nie mehr als 14.775.

7. Aktionstage für geflüchtete Menschen gibt es schon seit mehr als 100 Jahren.

Während es den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen erst seit rund zwei Jahrzehnten gibt, gedenkt die Kirche schon länger an die Schicksale geflüchteter Menschen. „Welttag der Migranten“ heißt der jährlich am 19. Jänner stattfindende Gedenktag für Geflüchtete und Migrant:innen. Erstmals ausgerufen wurde der Tag von Papst Benedikt XV. im Jahr 2014.

Vor nicht einmal zwei Wochen erreichten zwei NGO-Schiffe mit insgesamt 436 Flüchtenden Sizilien. Was das für Europa und Österreich bedeutet, erklärt Migrationsexpertin Judith Kohlenberger.

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