Gemeinsam lernen oder einfach nur Kaffee trinken: Werde Buddy und hilf Geflüchteten aus der Ukraine

Ein neues Projekt des Integrationsfonds bringt Jugendliche aus der Ukraine und Österreich zusammen. So wirst auch du ein Buddy.
Laut aktuellen Zahlen sind bereits 78.000 Menschen vor dem Krieg aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet. Erste Anlaufstellen, wie etwa das Ankunftszentrum Messe Prater in Wien, haben echt einiges geleistet, auch wichtige Geld- und Sachspenden und Willkommens- und Benefizkonzerte erleichterten den Geflüchteten die Eingewöhnung. Doch wie geht‘s jetzt weiter? Vor allem Jugendliche, die in ihrer Heimat ihre Ausbildung abgebrochen und Freunde und Familie zurückgelassen haben, fühlen sich verloren. Das Buddy-Projekt des österreichischen Integrationsfonds will nun entgegenwirken.
Was kann das Buddy-Projekt?
Beim Buddy-Programm sollen junge Menschen, die aus der Ukraine vertrieben wurden, mit Gleichaltrigen aus Österreich vernetzt werden. Egal ob in der Freizeit, beim Studium, in der Schule oder beim Sport - in unterschiedlichen Lebenslagen brauchen geflüchtete Ukrainer:innen jetzt Anknüpfungspunkte, die durch junge Österreicher:innen ermöglicht werden sollen. Wiens Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm fasst das Projekt auf TikTok wie folgt zusammen:
„Das Buddy-Programm, bei dem sich Freiwillige ehrenamtlich engagieren können, leistet einen wesentlichen Beitrag zur sprachlichen und gesellschaftlichen Integration von jungen Menschen aus der Ukraine. Vor allem ermöglicht es den jungen Vertriebenen, Anschluss in Österreich zu finden – das ist gerade für diese jungen Menschen sehr wichtig, denn sie wurden brutal aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen und mussten ihre Heimat verlassen“, beschreibt Integrationsministerin Susanne Raab das Programm.
Wie genau wirst du ein Buddy?
Da sich das Programm über alle Lebensbereichen erstreckt, gibt es so gut wie keine Hürden. Angesprochen werden vor allem junge Ukrainer:innen, deshalb solltest du zwischen 16 und 35 Jahre sein. Terminlich gesehen gibt es natürlich keine Grenzen, optimal wären aber zwei Treffen im Monat. Ansonsten bringe dich gern persönlich ein. Du studierst Lehramt? Dann bringe deinem Schützling doch Deutsch näher. Du spielst gerne Fußball oder schwimmst gern? Wär doch fein, wenn ihr das beide mal ausprobieren könntet. Anmelden kannst du dich jedenfalls ganz easy auf dieser Website.
Nach einem persönlichen Kennenlernen mit den Organisator:innen folgt ein Info-Termin mit Integrations-Expert:innen und danach auch schon das Matching mit deinem Schützling. Zum monatlichen Event des Integrationsfonds seid ihr natürlich herzlich eingeladen. Dort könnt ihr euch dann mit anderen Programm-Teilnehmer:innen austauschen.
Startschuss bereits gefallen
Bei einem ersten Austauschtreffen am 20. Juli kamen rund 70 Buddies im Palais Freiluft im 8. Wiener Gemeindebezirk zum Kennenlernen zusammen. Darunter waren auch Markus und Denis. Sie haben sich auf Anhieb sofort verstanden und sich schon ausgemacht, im Oktober dasselbe Fach zu studieren. „Irgendwie war da gleich Sympathie da und wer weiß, vielleicht entwickelt sich ja sogar eine gute Freundschaft draus“, erzählte Markus. Denis ist froh, dass er ab sofort mehr Zeit mit anderen Jugendlichen verbringen kann, er wäre in den vergangenen Monaten schon recht einsam gewesen, berichtete er.
Ukrainer:innen können sich, wenn sie nicht bereits durch beteiligte Vereine und Organisationen auf das Programm aufmerksam wurden, über dieselbe Website selbst anmelden.
In Wien durften jetzt auch 800 Ukrainer:innen aus ganz Österreich die Matura machen.