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Mjam gibt es ab Mai nicht mehr - diese Probleme mit Lieferessen bleiben

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Von: Christian Kisler

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Montage: Fahrradboten für Foodora und Mjam
Mjam wird zu Foodora. © Eibner Europa/Imago/Stanislav Kogiku/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Mjam wird es ab Mai nicht mehr geben. Stattdessen kannst du wieder über Foodora bestellen. Ausgeliefert wird das gleiche Essen. Das hat auch Nachteile.

Wenn du keine Lust zu kochen hast und in kein Restaurant gehen willst, dann bestellst du gerne Essen online und lässt es dir liefern. Dabei greifst du oft auf Mjam zurück. Das gehört zur deutschen Lieferzustelldienstgruppe Delivery Hero. Und diese will ihr Label international vereinheitlichen.

Für dich bedeutet das: Bald bestellst du bei Foodora statt bei Mjam. „Als Teil der Delivery Hero Gruppe werden künftig Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Ungarn, die Slowakei, Tschechien und auch wir in Österreich unter einer gemeinsamen starken Marke durchstarten“, sagt der Geschäftsführer für Österreich, Herbert Haas, in einer Aussendung.

Ab Mai sind dann wieder die Fahrer:innen mit pinken Foodora-Rucksäcken unterwegs. In Summe sind das mehr als 2.600 Fahrradkuriere, die noch für Mjam und demnächst unter neuem Namen ausliefern werden. Trotz neuem alten Namen bleiben auch bei Foodora Probleme, die Essens-Lieferdienste plagen.

Du bekommst Essen aus nicht existierenden Restaurants, nämlich Ghost Kitchens

Delivery Hero bietet zum Beispiel auf Mjam sogenannte Ghost Kitchens an, Restaurants, die nicht existieren. Im Angebot findest du geschickt inszenierte Lokale, die es nicht gibt, deren Speisen stattdessen von unscheinbaren Lokalen zubereitet werden. Die Zutaten werden tiefgefroren über Honest Food geliefert, eine Schwesterunternehmen von Mjam. Als Kund:in weißt du so nicht, woher dein Essen tatsächlich kommt, es mangelt laut „Kosmo“ an Transparenz.

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Nur zehn Prozent der Fahrer:innen sind angestellt

Es ist nur ein Bruchteil der Fahrer:innen, die bei Mjam bzw. bald Foodora angestellt sind. Sie erhalten ein Gehalt, das dem Kollektivvertrag entspricht. In Wien sind das 85 Fahrer:innen von rund 2.600. Alle anderen sind freie Dienstnehmer:innen und erhalten pro Lieferung vier Euro brutto dem „Standard“ zufolge. Im Schnitt werden dem Betriebsrat der Mjam-Fahrer:innen zufolge zwei Lieferungen pro Stunde ausgeliefert. Ohne Trinkgeld komme das auf acht Euro. Urlaubs- und Weihnachtsgeld fielen weg. Es gebe keine Wochenend- und Nachtzulagen. Während Delivery Hero sagt, die Fahrer:innen seien versichert, bestreiten diese das: Sie müssten die Sozialversicherung als freie Dienstnehmer:innen selbst begleichen. Im Oktober 2022 kam es deshalb laut „Wien heute“ zu einer Demonstration in Wien.

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