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7 Parteien, die du außer der ÖVP in Niederösterreich wählen kannst - oder auch nicht

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Von: Christian Kisler

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Bei der Landtagswahl in Niederösterreich dreht sich alles um die Frage, wie viel die ÖVP verlieren wird. Diese Parteien wollen ihr Konkurrenz machen.

Ende Jänner steht die erste Wahl 2023 ins Haus: In Niederösterreich wird am 29. Jänner ein neuer Landtag gewählt. Bei der ÖVP geht es, gelinde gesagt, turbulent zu. Und das bekommt auch die Landespartei um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, der dominierenden Kraft im flächenmäßig größten Bundesland Österreichs, zu spüren.

Von der bisher bequemen absoluten Mehrheit von knapp 50 Prozent wird man sich verabschieden müssen, die Frage ist nur, in welchem Ausmaß. So nebenbei: Die ÖVP tritt in Niederösterreich nicht als ÖVP an, sondern als „LH Johanna Mikl-Leitner VP Niederösterreich“. Offenbar schämt man sich für die bundesweite Mutterpartei.

Dass die ÖVP Stimmen verlieren wird, verdankt sie allerdings weniger der politischen Konkurrenz, sprich den anderen Parteien in Niederösterreich, sondern vielmehr sich selbst. Dennoch treten, die ÖVP mitgezählt, acht Parteien an, fünf davon landesweit. Wer geht neben den Türkis-Schwarzen nun noch ins Rennen?

1. Die SPÖ

Die zweitstärkste Partei in Niederösterreich hat bei der letzten Landtagswahl 2018 trotz leichter Zugewinne mit knapp 24 Prozent nicht einmal die Hälfte aller Stimmen einheimsen können. An der Spitze der dortigen SPÖ steht Franz Schnabl, der sich als „Der rote Hanni“ plakatieren ließ - was, wie sich herausstellte, nur „Satire“ gewesen sein soll. Zur Info: „Hanni“ ist der Spitzname von Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Es könnte dennoch zum Debakel werden.

2. Die FPÖ

Gerade in Niederösterreich versteht es die FPÖ, sich noch viel weiter rechts als die FPÖ zu positionieren. Spitzenkandidat ist Udo Landbauer. Dieser hat 2018 alle politischen Funktionen zurücklegen und kurzzeitig auch seine FPÖ-Parteimitgliedschaft ruhend stellen müssen. Grund war seine Mitgliedschaft in der als deutschnational und rechtsextrem geltenden Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt. Jetzt wird mit einem vermeintlichen „Asylchaos“ geworben.

3. Die Grünen

Grüne haben außerhalb Wiens nicht unbedingt den leichtesten Stand, so auch nicht in Niederösterreich. Ihr Motto für die Landtagswahl: „Für morgen“, wofür auch eine eigene Webseite eingerichtet wurde. Dementsprechend steht auf den Plakaten „Moderne Mobilität für morgen“, „Leistbare Energie für morgen“ und „Boden schützen für morgen“. Spitzenkandidatin ist Helga Krismer, die für die Grünen seit bald 20 Jahren im niederösterreichischen Landtag sitzt.

4. NEOS

NEOS stehen auf dem Stimmzettel als „NEOS - Das Neue Niederösterreich“. Bei der letzten Landtagswahl 2018 kamen sie auf gut 5 Prozent der Stimmen - das erste Mal, dass die NEOS dort landesweit antraten. Ihr Slogan für 2023: „Jetzt das Richtige tun“. An der Seite der erneuten niederösterreichischen Spitzenkandidatin Indra Collini ist übrigens NEOS-Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger gern gesehen.

5. MFG

Eigentlich hauptsächlich in Oberösterreich aktiv, versucht es die MFG, kurz für „Menschen - Freiheit - Grundrechte“ auch in Niederösterreich. Fraglich, ob sie mit ihrem Corona- und impfkritischen Programm noch punkten kann oder ob der kurzfristige Höhenflug damit auch schon wieder beendet ist. Sie tritt nicht landesweit an, sondern lediglich in den Wahlkreisen Baden, Krems, Mödling, St. Pölten und Tulln.

6. KPÖ Plus

Das Plus steht bei der KPÖ nicht mehr für die Kooperation mit den Jungen Grünen, die sich 2017 von den Grünen abgespaltet haben und mittlerweile nicht mehr existieren. Stattdessen gilt es als „offene Liste“ mit Freund:innen aus verschiedenen Bereichen. Dabei positioniert man sich als sozial-ökologische Alternative, angetreten wird in Amstetten, Bruck a.d. Leitha, St. Pölten und Wiener Neustadt.

7. Dein Ziel

Auf dem Stimmzettel steht lediglich „ZIEL“, wer hier sein Kreuz macht, wählt eine von Ex-MFG-Politiker:innen gegründete Liste, die nur in Amstetten antritt. Deren Obmann ist Wolfgang Durst, der sich mit der zweiten Ex-MFG-Stadträtin in Amstetten und alle anderen Mandatar:innen aus der ehemaligen Mutterpartei zurückgezogen hat.

Übrigens: Hier sind 11 Tweets, die zeigen, dass der ÖVP-Wahlkampf in Niederösterreich schon nervt, bevor er richtig angefangen hat. Und hier erfährst du, warum Niederösterreich auch für die SPÖ eine Schicksalswahl ist.

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