Novak Djokovic darf jetzt doch nach Australien einreisen, geklärt ist der Fall aber noch nicht

Seit fast einer Woche schon gibt es ein Hin und Her zwischen Novak Djokovic und den australischen Behörden, ob der beste Tennisspieler der Welt an den Australian Open teilnehmen darf oder nicht.
Ein australischer Richter hat am Montag (10. Jänner) entschieden, dass Novak Djokovic jetzt doch nach Australien einreisen darf. Ob der Serbe bei den Australien Open, die am 17. Jänner starten, auch mitspielen darf, steht aber immer noch nicht fest.
In a Nutshell
- Was ist passiert? Novak Djokovic, die Nummer eins der Herrentennis-Weltrangliste, kündigte am Dienstag (4. Jänner) seinen Flug nach Australien an, um bei den Australian Open, einem der vier größten Tennisturniere der Welt, teilzunehmen. Der Haken: Bei dem Turnier gilt heuer für alle Spieler:innen eine Impfpflicht. Da Djokovic eine Corona-Impfung bzw. Genesung nicht beweisen konnte oder wollte, verweigerte das Grenzpersonal dem Tennisstar anfänglich die Einreise.
- Was bedeutet das? Djokovic hatte laut eigenen Angaben eine Ausnahmegenehmigung der Australian Open für eine Teilnahme ohne Impfnachweis bekommen. Für die australische Grenzbehörde reichte das aber nicht, das Visum wurde Djokovic entzogen. Daraufhin wurde der Serbe im Park-Hotel untergebracht. Diese Anlage ist umstritten, weil dort auch von der Abschiebung bedrohte Migrant:innen festgehalten werden.
- Und jetzt? Der Protest von Djokovic und seinen Anwälten war erfolgreich. Wie ein australischer Richter nun entschieden hat, darf Djokovic doch nach Australien einreisen. Grund für die Freilassung sei laut der australischen Tageszeitung „The Age“, dass Djokovic und sein Team zu wenig Zeit gehabt hätten, die Unterlagen, die gegen den Entzug der Einreisegenehmigung sprechen, nachzureichen.
Novak Djokovic und die Australien Open: Fall noch nicht vom Tisch
Lange Rede, kurzer Sinn: Novak Djokovic, der mit neun Siegen der Rekord-Champion der Australien Open ist, hat die australische Grenze überquert. Ob der „Djoker“, wie er von seinen Fans genannt wird, in rund einer Woche tatsächlich auf dem Tenniscourt der Australian Open stehen wird, ist aber noch immer nicht zu hundert Prozent fix.
Der australische Einwanderungsminister Alex Hawke hat gesagt, dass er sich den Fall nochmals überlegen wird. Der Einwanderungsminister hat in Australien nämlich die Möglichkeit, das Recht auf Einreise einer Person jederzeit rückgängig zu machen. So steht es im australischen Gesetz. Sollte Minister Hawke das Ganze nochmals überdenken, müsste Djokovic nicht nur aus Australien wieder ausreisen, sondern der Tennisstar dürfte ganze drei Jahre lang nicht nach Australien zurückkehren.
Zumindest ein Rätsel gelöst: Djokovic offiziell ungeimpft
Seit Monaten wollte Djokovic nicht sagen, ob er geimpft sei oder nicht. Das begründete er damit, dass der Impfstatus Privatsache sei. Zumindest dieses Rätsel scheint nun gelöst zu sein. In australischen Gerichtsdokumenten steht nämlich, dass Djokovic einem australischen Grenzschutzbeamten gesagt habe, gegen das Coronavirus nicht geimpft zu sein.
Novak Djokovic und das Coronavirus. Nicht erst seit letzter Woche eine komplizierte Geschichte. Schon des Öfteren in der Vergangenheit hatte sich der Tennisstar kritisch über die Corona-Impfung geäußert. „Ich bin persönlich gegen Impfungen und ich will nicht von jemandem dazu gezwungen werden, damit ich reisen kann“, sagte der Serbe in einem Instagram-Livestream im April 2020.
Besonders in der Kritik stand Djokovic im Sommer 2020, als der die unter anderem in Belgrad stattfindende Adria-Tour organisierte. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden dort großteils ignoriert, das Ergebnis war eine Vielzahl an Corona-Infektionen. In Belgrad spielte übrigens auch das österreichische Tennis-Ass Dominic Thiem mit. Nach einem Shitstorm entschuldigte sich der Österreicher und gestand ein, einen Fehler gemacht zu haben.